Grutzkopp war schlecht gelaunt. Eigentlich ist er immer schlecht gelaunt - außer wenn er die Zeit hat in der prallen Mittagssonne ein Squigei auf einer heißen Panzerplatte aufzuschlagen und mit Squigspeck anzubraten, oder wenn er (mal wieder) unfähige, ungehorsame Grotz auspeitschen lassen kann.
Die grozze Revoluzzion konnte bisher hier keine grozzen Erfolge feiern. Der
grozze Rat hatte beschlossen, dass diese öde Steppenwelt von der Geißel der Orksklaverei befreit werden sollte. Vor wenige Wochen erst waren die Truppen der Revoluzzion auf diesem Kontinent gelandet und hatten damit begonnen ein Basislager aufzubauen. Das war ja alles schön und gut, nur die Orkpopulation ließ zu wünschen übrig. Da hatte eindeutig der Geheimdienst geschlampt! Oder wollte ihn ein Rivale denunzieren? Grutzkopp knurrte. Das roch eindeutig nach Sabotage aus den eigenen Reihen. Er hatte feierlich gelobt, er würde Hunderte von Orkz niederstrecken. Aber wie viele Orkz hatten sie bisher angetroffen? Zwei mickrige Mobz! Sabotage! Grutzkopp war sich sicher.
Und zu Allem Überfluss hatten nun auch noch die verdammten Mänschänz von der Revoluzzion mitbekommen. Für Grutzkopp gab es nur eine Lösung. Er konnte es moralisch nicht vertreten viele wertvolle Leben der Revoluzzion aufs Spiel zu setzen und vor Allem nicht sein Eigenes! Sie mussten sich also zurückziehen.
Ihm blieb nicht anderes übrig als eine schnelle Verteidigungslinie aufzubauen, so dass die wichtigsten Teile der Basis gesichert werden konnten. Grutzkopp musste sich beeilen, denn er konnte die Motoren der Mänschänz schon hören.
I
Die Streitkräfte der Revoluzzion hatten es gerade geschafft das erste von den drei Zielen, das für die Moral unerlässliche Pilzbier, zu sichern als die Mänschänz das Feuer eröffneten. Das Schlachtfeld war erfüllt von Lärm und die überraschten Grotz kreischten wild durcheinander, obwohl nicht alle kreischenden vom Feindfeuer getroffen wurden. Von Grutzkopps Position, die seiner Meinung nach viel zu offen war, konnte er den fatalen Anfang der Schlacht genau beobachten. Über den Köpfen der Mänschänz kam ein vogelartiges Fluggerät hervorgeschossen und lies kleine Geschosse und blitzende Laserstrahlen auf die Infantriemobz regnen. Mehrere Grotkörper wurden durch die Explosionen durch die Luft geschleudert und blieben stumm und verdreht liegen. Grutzkopp wollte ihnen gerade Verwünschungen zubrüllen als ein Metallungetüm neben einer alten Ruine hervorkam und den Trupp von Genozze Offizier Garsnik mit einer Flammenwolke eindeckte. Der Offizier wurde als Einziger seines Trupps verkohlt, war aber noch am Leben und flüchtete schreiend. Um das zu sichernde Pilzbierfass befand sich ein Infantriemob, der ebenfalls von der Flammenwolke erfasst wurde und mehr als die Hälfte an Grotz verlor, aber stehen blieb und weiterhin das Missionsziel sicherte.
Unzufrieden grunzte Grutzkopp, schätzte das Geschehen ein und rief seinem Stab zu „Zastört Ezz!“ und zeigte dabei auf den Flammenpanzer der Mänschanz. Die Zzzappwaffe fauchte und der Flammenpanzer ging in Flammen auf. Nunmehr zufrieden kommentierte Grutzkopp die Aktion mit einem Nicken. Seine ihm treu ergebenen Krieger der
roten Garde fuhren in ihrem Transporta über den Hügel zu seiner linken, stiegen dort über die qietschende Heckklappe aus und eröffneten sofort das Feuer. Die drei Plasmawerfa zerrissen Teile der Panzerung des Fliegers und ließen ihn antriebslos zu Boden sinken, wo er mit einem Geräusch von berstendem Metall aufschlug.
Die Infantriegrotz in ihrem Transporta überholten die ausgestiegene
rote Garde und blieben mit einem waghalsigen Fahrmanöver direkt vor den verdutzten Mänschänz stehen und stiegen aus. Mit einem vom Bossgrot gemurmelten „Macht se fettich!“ eröffnete der Trupp das Feuer. Die Flammenwolke des Flammenwerfagitz ließ schreiende Mänschänz zu Boden gehen und das Getöse der Wummen erfüllte das Schlachtfeld. Die hektisch nachladenden Grotz zuckten zusammen als der mächtige Panza „
Stern von da Revoluzzion“ mit seinem Kampfgeschütz auf den zweiten Trupp der Mänschänz feuerte und dabei von der Detonation zerrissene Körper zurückließ.
Grutzkopp deutete mit wildem Gefuchtel dem Schützenteam des Mörsapanzaz
“Da Bomba“ es dem Kampfgeschütz des Panzaz gleichzutun. Die eifrigen Grotz eröffneten einige Sekunden später das Feuer und Grutzkopp nickte ob der Detonation in dem Waldstück weiter vor ihm. Auf der rechten Flanke preschte der Transporta des zweiten Infantriemobz vor, blieb mit quietschenden Bremsen stehen und öffnete seine verrostete Heckklappe. Grimmig schauende Grotz sprangen aus dem Transporta und zerrissen in einem Hagel aus Donnabüx-Geschoss’n und Flammenwerfa-Flamm’n den Boss de Mänschänz und die vier Gitze neben ihm. Nunmehr zufrieden grinste Grutzkopp über die Rauchschwaden auf dem Schlachtfeld.
II
Aus dem zerstört geglaubten Fluggerät der Mänschänz stiegen zehn gefährlich ausschauende Gitze mit einem schreienden Typen in weißem Mantel. Grutzkopp schaute verwirrt. Er hätte schwören können, dass Alles was aus solcher Höhe fällt tot sein müsste. Und als nächstes eröffneten die vaflucht’n Gitze auch noch das Feuer auf den Transporta und schmolzen Teile der Panzerung ein. Die von ihm geschrienen Beleidigungen gingen in dem wilden Gekreisch von sterbenden Grotz unter, als das offensichtlich überhaupt nicht zerstörte Fluggerät die Grotz in dessen Front mit kleinen Raketen zerriss.
„Scheizze“ so war das nicht geplant. Grutzkopp wusste, dass er für jeden getöteten Grot und für jedes beschädigte Fahrzeug vor dem
hohen Rat gerade stehen musste. Das musste schneller und besser gehen. Er rannte seiner
roten Garde hinterher und musste dabei seinen etwas zu langen Mantel hochziehen um nicht darüber zu stolpern. Sein Gefolge schwitzte unter der Last der Zzappwaffe während er der
roten Garde, nach Luft schnappend, Befehle hinterher rief. Doch die
rote Garde benötigte keine weiteren Befehle. Routiniert nahmen sie unter Einhaltung der Feuerdisziplin „Erste Reihe Feua, zweite Reihe Feua“ den ausgestiegenen Trupp der Mänschänz unter Feuer und löschten die Mänschänz bis auf den komischen Kerl im Mantel komplett aus. Grutzkopp konnte den Kerl jetzt schon nicht leiden. Nicht, dass er jemals einen Mänschän gemocht hatte, aber dieser vadammte Kerl hatte doch tatsächlich die gleiche Mütze wie Grutzkopp auf’m Kopp und er weigerte sich vadammt noch mal zu sterb’n. Die noch schussbereiten Transporta schossen mit ihren fetten Wummen auf den Mütz’nklaua, aber er schien eine Art Schpezialkraftfeld zu haben. Erst als die Grotz hinter Grutzkopp mit ihren fetten Wummen dem Git ehrenvoll in den Rücken schossen, schien es genug zu sein. Grutzkopp freute sich jetzt schon darauf, dem Typen die Mütze nach der Schlacht abzunehemen und als Trophäe zu behalten. Es war ja schließlich sein Verdienst, dass der Git tot war, er hatte ja den Befehl dazu gegeben!
III
Von den Mänschänz kam nur noch vereinzelt Gegenbeschuss, zumal der dicke Panza der Mänschänz nichts tun konnte, da ein todesmutiger Tansporta-Fahra sich direkt vor den Panza gestellt hatte.
Die letzten Überreste der Mänschänz wurden durch gezielten Beschuss der Krieger der
grozzen Revoluzzion aufgerieben und in die Flucht gedrängt.
Grutzkopp grinste zufrieden. Die Mänschänz konnten vertrieben werden, der Abbau der Basis konnte weitergehen und er hatte vergleichsweise wenige Krieger und Ausrüstung verloren. Der
hohe Rat würde zufrieden sein und Grutzkopp hatte eine neue Mütze…