Du raffst es nicht oder?
Du kannst die Bedingungen bei denen Mutationen auf der Erde auftreten nicht
mit den Bedingungen auf dem Mars vergleichen.
Hier mutieren Bakterien in einem vielschichtigem Habitat, in Konkurrenz mit
unzähligen anderen Bakterien, Hefen, Viren, Tieren und so weiter. In einem
solchen Umfeld haben es minimale, positive Veränderungen schwer, sich gegen
die enorme Konkurrenz von verschiedenen Einflüssen durchzusetzen, weil
es gerade in Bereichen wie Nahrungsverwertung nur noch sehr wenige,
extrem spezielle und enge Nieschen gibt, die noch von keinem anderen
Organismus in Beschlag genommen wurden.
Auf dem Mars hingegen würde ein Bakterium, das gezielt dort ausgebracht
wurde, nur auf seinesgleichen treffen. Hier würden sich Veränderungen weit
schneller auswirken, da es noch unzählige Nieschen für Bakterien gibt, die
durch das ausgebrachte Bakterium nicht genutzt werden. Ist ein Bakterium
z.B. in der Lage, durch eine Mutation einen Teil der von seinen Artgenossen
produzierten Biomasse verstoffwechsel zu können, so hat er keine Konkurrenz
durch andere Bakterien, Flechten oder so, und kann diese neue Nische
ganz opportunistisch für sich beanspruchen.
Und ist die Erde nun unbewohnbar wegen diesen Bakterien?
Noch nicht. :lol:
Aber hier geht's ja nicht nur um Killerbakterien.
Übrigens ist für Mutationen die Strahlung auch nicht von besonderer
Bedeutung, alleine die normalen Kopierfehler wenn sich ein DNA bzw. RNA Strang verdoppelt sind massiv häufiger.
Fehler bei der Proofreading-Funktion und bei den prä- und postreplikativen
Reperaturmechanismen haben da vergleichbare, wenn nicht sogar größere
Auswirkungen.
Und starke Strahlung führt weniger zu lebensfähigen Mutationen, als eher
zu nicht reparablen Strahlenschäden.
Das ist bei Organismen mit einer so hohen Wachstumsrate und so geringen
Generationenzeit wie Bakterien völlig irrelevant. Wenn von 10.000.000
Organismen 99,9 % aufgrund der von der hohen Strahlung induzierten
Mutationen sterben, bleiben immer noch 10.000 lebensfähige Organimen,
die
die Verluste binnen weniger Generationen wieder ausgleichen und zudem
noch Mutationen tragen.
Und wie genau soll ein Bakterium den Mars für den Menschen unbewohnbar machen? Als bakterielle Erkrankung sollte eine Immunisierung durch Impfung möglich sein.
Du redest immer noch ausschließlich von Killerbakterien. Es gibt mehr Arten
einen Planeten (wieder) unbewohnbar zu machen, als den Menschen zu
töten. Es reicht, wie ich bereits mehrfach geschrieben habe, wenn sich
durch natürliche Auslese ein (wodurch auch immer) mutierter Bakterien-
stamm durchsetzt, der die Biomasse, die seine Artgenossen in so mühe-
voller Arbeit produziert haben, für ihren eigentlichen Zweck, nämlich die
weitere Aussaht von Pflanzen, unbrauchbar macht, sei es das er sie ganz
einfach auffuttert oder durch von ihm ausgeschleuste Stoffe unverträglich
für die Planzen macht. Und wenn du diese Pflanzen nicht ausbringen
kannst, ist dein Terraformingplan gescheitert, und der Planet de facto
immer noch für den Menschen unbewohnbar.
Und nochmals wegen der Strahlung, eine Ionospähre entsteht wenn die oberste Atmopshärenschicht durch den Sonnwind und kosmische Strahlung auf die Luft treffen. Erzeugt man eine dichtere Atmospähre auf dem Mars entsteht auch eine Ionospähre und dadurch gelangt viel weniger Strahlung auf den Mars.
Wie du schon selbst sagtest, es gibt auf der Erde genug andere Arten ein
Baktrium zu mutieren, nicht nur Strahlung, und einige von denen gibt es
sicherlich auch auf dem Mars.
Und denkt an die Oberflächenatombombentest, da wurden Gebiete enorm verstrahlt und wo bleiben da jetzt die Killerbakterien? 😀
S.O.
Edit:
Ich glaube aber Abe geht es vor allem darum, dass sich das schlecht vorhersagen lässt, was natürlich auch eine Kontrolle darüber erschwert.
Korrekt!