Ich bin auch mit vielem Unzufrieden, was GW so veranstaltet. Was ich mir aber von Zeit zu Zeit klar mache ist, dass ich mich auch oft viel zu künstlich aufrege oder die negativen Dinge (auch durch diverse Forumsdiskussionen) hochkochen lasse. Zum Bsp das Thema Feincast: Klar gabs da peinliche Startschwierigkeiten, und diese mögen nervig und unagebracht für ein Unternehmen dieser Größe sein. Aber eigentlich liegt meine (und GWs) Priorität bei den Kunststoffbausätzen, die mittlerweile so gut und vielfältig sind, dass sie schon 90% einer (fast) jeden Armee abdecken, Tendenz steigend. Langfristig bin ich also auch von Resin weg.
Aber zum Thema White Dwarf:
Es heisst immer, dass das Heft "früher immer so toll war". Früher war er aber nicht immer toll, ich erinnere mich auch an viele Hefte, die ich einfach nicht mochte. Er ist heute nur 'relativ' schlechter geworden. DAS Übermagazin war es in meinen Augen noch nie.
Problematisch iat auch der Mix der drei Hauptsysteme. Es ist verständlich, dass für alle etwas enthalten sein sollte, wenn mich aber 2/3 davon nicht interessieren, dann schmeckt ein Preis von 7€ natürlich bitter.
Ich selbst kann zB auch nix mit Spielberichten an sich im Heft anfange. Die unzähligen Seiten, die dafür draufgehen sind einfach zu kostbar (übrigens ebenso negativ beim TTI aufgefallen). Das einzige, was mich an Spielberichten reizt sind die Bilder individueller Armeen, evtl. noch ein paar Bemerkungen der Erbauer. 'Eavy Metal Armeen sind Langeweile pur!
Stattdessen: Taktikberichte/tipps/vorschläge/ideen anhand ausgewählter Spielsituationen. Die Regeldesigner sollen mal regelmäßig Rede und Antwort stehen, wie und warum sie diese und jene Regel so aufgestellt haben.
Und damit bin ich auch schon an meinem Hauptkritikpunkt des Heftes und eigentlich des Hobbywandels Seitens GW. Es ist ein Modellbau-Hobby, also sollte er gefälligst auch mehr Modellbau zeigen. Ich will Umbauten sehen, alternative Farbschemata, Geländebau, der nicht nur daraus besteht, wie ich meinen GW-Hügel auspacke und anmale, sondern durch Kombination mit Bastelmaterialien (oder gerne auch anderen GW-Bitz, sofern es nicht ausschliesslich dabei bleibt) etwas Individuelles erschaffen kann. Tipps auf was man achten sollte, wenn man zB ein Hügelset baut (Höhe, Größe, etc), oder Gebäude konstruiert, die einen gesunden Mix aus Realismus und Spielbarkeit bieten. Schlachtfeld-Infrastruktur im Allg., etc. Allgemein mehr Vielfalt, denn im Tabletop-Hobby steckt so viel Potential!
Ich will einen Blick hinter die Kulissen, Dinge, die uns nur GW-Interne sagen können und die einem die Firma und deren Angestellte näher bringen. Diese Firma ist immer mehr zu einem gesichtslosen Moloch geworden.
Der WD hat im letzten Jahrzehnt sehr harte Konkurrenz durch diverse Internetforen bekommen. Statt diesen jedoch den "Kampf" anzusagen oder qualitativ aufzuschliessen, erscheint es mir fast so, als dass er aufgegeben hätte. Die Zielgruppe wird jünger, aber es wird nicht mehr darauf geachtet die Veteranen an Bord zu halten, bzw. zu "füttern". Diese sind es aber, die das Hobby erst an die nächste Generation weiter tragen! Denn sie sind die eigentliche Werbefläche für GW.