[WW2] Und Weihnachten sind wir in Berlin

In letzter Zeit bin ich leider nicht so viel zum Malen gekommen, wie ich es gerne würde. Zur Zeit stehen meine Deutschen für Bolt Action auf dem Tisch. Um die Zeit bis zur Fertigstellung etwas zu überbrücken, habe ich nochmal etwas von den fertigen Briten geknipst:
Leider gibt es für die Commandos keine brauchbaren Sanitäter, weswegen ich selbst aktiv werden musste. Mit dem ersten Versuch war ich nicht so ganz glücklich, da die Tragestangen der Trage doch etwas dick wirken, ebenso die Armbinden aus GS. Deshalb gab es den zweiten Sani, diesmal "bewaffnet" mit einer Binde.
 
Das war unterschiedlich. Ich kenne Bilder mit einer oder zwei Binden. Wobei es meistens nur eine war, glaube ich.

Die Sanis haben übrigens durchaus Auswirkungen im Spiel. Wird in 6" Umkreis ein Soldat durch leichte Waffen ausgeschaltet, so wird dies bei einer 6 auf 'nen W6 ignoriert. Bisher ist meine Einstellung zu den Medics jedoch gespalten, da sie so viel kosten wie drei reguläre Infanteristen, aber entweder vergisst man die Regel oder würfelt keine 6.^^
 
Rezension: Bolt Action - Armies of the United States

Das zweite Armeebuch für Bolt Action aus der Kooperation Warlord Games und Osprey Publishing ist inzwischen erschienen. Es deckt mit den Vereinigten Staaten von Amerika die erste alliierte Fraktion ab. Doch was erwartet uns in diesem Buch?


Für 14,99 GBP (ca. 18,50 €) bekommt man ein Softcover mit 80 vollfarbigen Seiten. Wie alle Bücher des Osprey Verlags ist auch dieses im verlagstypischen Format gedruckt, das etwas kleiner als DIN A4 ist.

Die Einteilung des ersten Armeebuchs wurde auch hier beibehalten. Nach einer kurzen Einleitung folgt ein Abriss über die amerikanische Beteiligung am zweiten Weltkrieg. Danach folgen auf 36 Seiten die Armeelisteneinträge, unterteilt in die Kategorien Infanterie, Artillerie und Fahrzeuge. Den Abschluss bildet wieder der Theatre Selector, der Armeelisten für 17 verschiedene Schauplätze vorstellt (4x Nordafrika, 9x Westeuropa 1943-44, 2x Deutschland 1945 und 2x Pazifikkrieg).

Wie bei den bisherigen Büchern finden sich auch hier immer wieder Illustrationen aus verschiedenen Osprey-Publikationen im Buch, teilweise eingestreut als Auflockerung, teilweise ganzseitig. Ebensowenig fehlen die Bilder von Bolt Action Miniaturen, entweder einzeln abgebildet oder in szenischer Darstellung. Für textliche Abwechslung sorgen eingestreute Anekdoten und historische Hintergrundinformationen, seien es Kurzbiografien von Soldaten oder Abhandlungen über Waffensysteme und Einheiten.


Armeelisteneinträge

Die Armeelisteneinträge nehmen mit 36 Seiten den größten Teil des Buches ein. Den Anfang machen dabei die Armeesonderregeln, die sich im Vergleich zum Grundregelwerk von zwei auf vier verdoppelt haben. Neben den beiden Regeln des Grundregelwerks (2 Luftschläge für Airforce-Beobachter und das Wegfallen von Abzügen für Gewehre und BAR beim "Advance"-Befehl) sind noch zwei weitere hinzugekommen. Veteranenpanzer mit gyrostabilisierten Kanonen bekommen bei "Advance" ebenfalls keine Abzüge, außerdem entfällt wegen der guten Kommunikation der Malus bei Reservewürfen.

Die Armeelisteneinträge selbst sind deutlich umfangreicher und weiter ausdifferenziert als im Grundregelwerk. Für Teile der Infanterieeinheiten gibt es getrennte Einträge für die verschiedenen Kriegsphasen, da sich die Ausrüstung der Einheiten verändert hat. Im Gegensatz zur deutschen Armeeliste finden sich hier stärkere Unterschiede zum Grundregelwerk. Auffällig sind vor allem die auf sechs Mann gestiegenen Mindestgrößen und geänderte Ausrüstungsoptionen wie das Wegfallen des BAR bei Paratroopern. Außerdem wurde mit der Shotgun noch ein neues Waffenprofil eingeführt.
Die Fahrzeuge und Geschütze enthalten alle gängigen Geräte der Epoche. Oftmals werden verschiedene Bauvarianten regeltechnisch zusammengefasst, da unterschiedliche Laufwerke oder Motoren spieltechnisch keinen Unterschied machen. Die Einträge enthalten auch die üblicherweise von den Briten vergebenen Namen der Panzertypen, zusätzlich zur Typenbezeichnung.
Insgesamt ist die Liste weniger umfangreich als die deutsche, was aber in Hinblick auf das deutsche Arsenal auch wenig verwunderlich ist.


Theatre Selector

Wie immer hat man zwei Möglichkeiten, die Armeelisteneinträge zu verwenden. Entweder nutzt man die Basisliste für ein generisches Platoon oder man wählt eine der thematisch abgestimmten Listen.
Die 17 Listen des Theatre Selectors bieten dem Spieler die Möglichkeit, hintergrundgetreue Armeen für einen speziellen Schauplatz aufzustellen. Dies spiegelt sich in den zur Verfügung stehenden Einheiten und einigen Sonderregeln wieder. Jede der Listen enthält Pflichtauswahlen und, in verschiedenem Umfang, optionale Einheiten.
Die Listen basieren dabei überwiegend auf normaler Infanterie, wobei jedoch teilweise auch andere Optionen gegeben sind. Ausnahmen bilden die Listen für Bastogne und Market Garden, die auf Paratroopern bzw. Paratroopern und Airborne basieren, außerdem die Pazifiklisten, die sich auf das USMC konzentrieren.

Sonderregeln für Armeelisten werden in diesem Buch häufiger eingesetzt als in Armies of Germany. So gilt z.B. für die kompletten Afrikalisten, dass keine Veteranen eingesetzt werden dürfen. Bei Operation Market Garden treffen Reserven erst später als in anderen Szenarien ein und die Normandieliste enthält einige Sondereinträge wie Landungsboote oder den Sherman DD.


Kritik und Fazit

Optisch ist an dem Buch nichts auszusetzen, das Layout ist übersichtlich, die Gestaltung, der Druck und die Bindung sind qualitativ hochwertig.
Inhaltlich bietet das Buch einen guten Querschnitt durch die amerikanischen Kriegsbeiteiligungen. Leider sind dabei ein paar Details unter die Ketten gekommen. Dabei handelt es sich jedoch in den wenigsten Fällen um Fehler (lediglich der M18 Hellcat taucht mit Operation Avalanche zu früh in den Armeelisten auf), vielmehr um Fragezeichen bei den Interpretationen. Nach den großen Luftlandeoperationen wurden auch Paratrooper z.B. mit dem BAR ausgestattet, eine Option die sie hier jedoch nicht haben. Jedoch ist die Entscheidung in Hinblick auf die Differenzierung der Truppentypen letztendlich akzeptabel.
Das größte Fragezeichen bieten die Pazifiklisten. Hier hat der Spieler ausschließlich auf Marines und, im Fall von Guadalcanal, Paratrooper Zugriff. Somit werden ausschließlich Landungsoperationen abgedeckt. Die US Army, die in noch größerer Stärke als das USMC im Pazifik tätig war, findet keinerlei Berücksichtigung. Hier wären weiter gefasste Listen - oder eine zusätzliche für die Army - wünschenswert gewesen.

Trotz dieser Schwächen handelt es sich bei Armies of the United States noch immer um eine lohnende Investition für Bolt Action Spieler, sei es als Grundlage einer amerikanischen Armee oder um seinen Feind kennenzulernen. Für einen relativ günstigen Preis bekommt man ein qualitativ gutes Buch, das viele stimmungsvolle Listen ermöglicht.
 
Daumen hoch dafür, dass sich endlich mal einer die Mühe macht, nicht nur auf die Modelle einzugehen, sondern auch mal ein neues Regelwerk für solche Non-GW-Systeme, die den meisten Lesern noch relativ unbekannt sein dürften, unter die Lupe zu nehmen.
Klingt auf jeden Fall sehr interessant und dass man damit auch die Möglichkeit bekommt, Themenarmeen aufzustellen, finde ich persönlich einen sehr großen Pluspunkt. Man will ja nicht einer nicht immer nur einer von Millionen GI´s sein. Somit klingt das alles sehr interessant. Dass kein Regelbuch frei von Mängeln ist, dürfte nichts Neues sein. Wenn da mal eine Infanteriewaffe nicht berücksichtigt ist, macht das mMn nichts. Und bei den Pazifik-Listen wäre sicherlich auch die Frage, wie weit man das Angebot streuen sollte. Wenn ich das so lese, scheint es sich für den Augenblick um Listen für´s "Inselspringen" der mittleren Kriegsjahre zu handeln und da hatten die Marines eindeutig die Nase vorn, gerade bei den Phasen der Anlandung. Das waren ja nicht gleich hunderttausende wie beim D-Day, wo man gar nicht genug Marineinfanterie zusammenbekommen hätte. Ich gehe aber davon aus, dass die Pazifik-Liste trotzdem den einen oder anderen amerikanischen Kampfpanzer zulässt, und wenn´s nur nen Stuart wäre. Ganz ohne ging´s gegen die Japaner auch nicht.
Auf jeden Fall noch mal vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht zu dem neuen (Armee-)Regelbuch.
 
Ja, die Pazifiklisten haben einige Panzer zur Auswahl. Da ist das Wichtige des Raums mit dabei: Stuart, Satan, Sherman, Priest, Scott, außerdem noch einige Landungsfahrzeuge.

Um ein wenig Abwechslung in meine britische Liste und auf den Maltisch zu bekommen, habe ich einfach zwischendurch immer mal wieder ein paar Modelle der Résistance bemalt. Ich setze sie als unerfahrene Infanterie ein.

Die beiden Modelle mit Maschinenpistolen können als Truppführer dienen.
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Für Feuerunterstützung sorgen die MGs.
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Und natürlich sind da noch die normalen Widerstandskämpfer, alle mit deutschen 98k bewaffnet.
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Ich habe auch schon darüber nachgedacht, ob nicht ein Teil der Minis auch als Volkssturm zweckentfremdet werden könnte. Natürlich nur die Modelle, denen ich kein Lothringer Kreuz auf die Armbinden gemalt habe.

Gerade habe ich auch den ersten Schwung Modelle für die Achsenmächte fertig bemalt, einige Panzergrenadiere. Jetzt muss noch der Mattlack trocknen, dann kommt das Gras drauf. Am kommenden Wochenende möchte ich dann mit einem Clubkameraden ein Einführungsspiel machen, bis dahin muss das erledigt sein.
 
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Der Leim bei den Deutschen ist noch nicht trocken, deshalb doch noch etwas zu meinen Briten.

Da Beschuss Auswirkungen hat und ich Glassteine und Würfel als Pinmarker nicht so gerne mag, habe ich nach einer Alternative gesucht. Letztendlich habe ich einfach meine Bitz geplündert (Danke, Warlord, dass die Briten genug Gewehre und überzählige Helme in den Gussrahmen haben) und selbst Pinmarker gebaut.

Aber auch ein paar Modelle gibt es. Nach den vielen namenlosen Soldaten kommen jetzt ein paar historische Charaktere der Commandos.

Brigadier Simon "Shimi" Frasier, 15. Lord Lovat, war am D-Day der Kommandant der 1st Special Service Brigade, die in der zweiten Welle am Sword Beach anlandete. Zuvor hatte er bereits No.4 Commando beim Angriff auf Dieppe (19. August 1942) geleitet und konnte als einziger das vorgesehene Missionsziel erreichen.
Nach der erfolgreichen Landung entsetzte er mit seiner Brigade die britische 6th Airborne Division, die im Vorfeld der Landung die Pegasus-Brücke über die Orne erobert hatte. Am 12. Juni wurde er beim Angriff auf Bréville durch eine fehlgeleitete britische Artilleriegranate schwer verwundet und musste das Kommando über die Brigade abgeben.

Neben Lord Lovat steht sein persönlicher Dudelsackspieler, Piper Bill Millin. Piper Bill wurde dadurch berühmt, dass er während der Landung am Sword Beach lediglich mit einem Sgian dubh, einem traditionellen schottischen Messer, bewaffnet war und den Dudelsack spielend über das Schlachtfeld schritt, während der Kampf noch tobte. Gefangene Deutsche berichteten später, sie hätten deshalb nicht auf ihn geschossen, weil sie ihn für verrückt gehalten haben.
Bei dem Modell von Piper Bill habe ich mich für die Variante mit Kilt entschieden, da er laut den Berichten einen solchen während der Landung in der Normandie trug.
Hier sind noch ein kurzer Bericht über Bill Millin und die Darstellung der Landung der 1st Special Service Brigade am Sword Beach aus "Der längste Tag".

Das letzte Bild für heute ist Brigadier Peter Young. Young führte unter anderem bei der Eroberung Siziliens ein Commando und wurde später stellvertretender Kommandant der 3 Commando Brigade. nach dem Krieg übernahm er den Befehl über die 1 Commando Brigade, welche die umbenannte 1st Special Service Brigade war.
Young ist nicht nur wegen seiner militärischen Tätigkeit interessant, er hat außerdem einige Bücher und Artikel über das Wargaming geschrieben.
 
Noch etwas mehr als elf Monate bis Weihnachten. Für eine Besichtigungstour durch Europa mit Abschluss in Berlin verdammt lang. Also wird es Zeit für die Antagonisten in 28mm. Und da gerade der Schlamm an zwei Hanomags trocknet und ich keine Lust hatte, ihm dabei zuzusehen, habe ich eben mal die ersten Fotos gemacht.

Den Anfang machen erst einmal zwei Gruppen Panzergrenadiere. Beide Gruppen werden von einem Feldwebel mit MP 40 angeführt. Außerdem enthält jede Gruppen zwei StG 44 (eines davon hat jeweils der Obergefreite), zwei Panzerfäuste und zwei MG 42.


Leider sind die Arme für die MGs etwas schlecht konzipiert. Klebt man das Trommelmagazin korrekt auf der linken Seite ans MG, dann passt das Ganze nicht mehr richtig an den Körper - höchstens noch mit einer sehr unnatürlichen Haltung. Deshalb habe ich die Magazine abgelassen. Evtl. bastel ich noch eine Munitionskette und klebe die nachträglich an. Bisher habe ich es aber gelassen, da man das Ganze sowieso nur beim genauen Hinsehen bemerkt.

Insgesamt habe ich bereits etwas mehr als 500 Punkte Deutsche bemalt, sobald der Akku des Fotoapperats wieder voll ist, werde ich weitere Bilder machen.
 
Ich habe in der Tat mit Photoshop nachbearbeitet. Auf dem rechten Bild war nämlich auf dem Hintergrund noch ein Haar, das mich etwas störte, so dass ich es wegretuschierte. 😉
Die Minis selbst wurden nicht nachbearbeitet.
Ich habe allerdings pro Gruppe etwa anderthalb Dutzend Fotos mit verschiedenen Ausleuchtungen und Kameraeinstellungen gemacht und dann das beste gewählt. Absolut entscheidend für die Wirkung ist der Hintergrund. Hier noch einmal einen dicken Dank an die Affenbande für die Hintergründe.

Heute habe ich mich den Tag über in meinen Stammladen gesetzt und die dritte Gruppe Infanterie geklebt. Gleich wird noch Strukturpaste aufgetragen, dann kann ich morgen weitere Minis grundieren. In der Zwischenzeit trocknet die erste Lackschicht auf den Hanomags.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit den Schirmmützen erinnern sie mich irgendwie an die deutschen Offiziere aus den "Die Sturmtruppen"-Comics. Fehlen nur noch der dicke Feldwebel, ein paar arme Frontschweine...und natürlich "der kühne Verbündete Schussolini":lol:.

Aber bevor ich mir noch ne Ermahnung wegen Spammerei einfange, lieber zurück zum eigentlichen Thema. Am WE war ich bei nem Spielverein, der sich in Goslar gebildet hat. Und die hatten auch einige Miniaturen von Flames of War, das dort wohl immer mehr Anhänger findet (neben den üblichen Spielsystemen gibt es dort noch einige andere, die ich vorher noch nie gesehen hab...u.a. sogar eins für Kämpfe zwischen Raumfliegern aus der Star Wars Saga). Nun ist das hier ja zwar in der selben Epoche angesiedelt, aber trotzdem doch nicht das Gleiche wie Flames of War. Wenn man sich grundsätzlich für die "Historie" des 2. Weltkrieges interessiert und sich mit dem Gedanken trägt, ne Panzertruppe der Wehrmacht aufzubauen, worin wären die Unterschiede, die Vor- und Nachteile zwischen diesem Spielsystem hier und Flames of War. Sollte es doch am Ende ein und das selbe Spiel sein? Ich kenn mich da überhaupt nicht aus. Mich schreckt neben dem teils enormen Preis vor allem die schier endlose Auswahl ab. Da gibt es Modelle in Winteranzügen und welche in "Sommertarn", da gibt es Infanterie der frühen Kriegsjahre und welche für die späten, da sind Fallschirmjäger oder Gebirgsjäger...
Wenn man dann noch bedenkt, dass dieses Spielsystem noch nicht so verbreitet ist, wäre es sicherlich nicht so einfach, einen Gegner zu finden, der seine Truppe zufällig in der selben Epoche aufgestellt hat. Das sind halt die typischen Gedanken eines "Sympathisanten", der die Modelle cool findet, sich aber nicht dazu entschließen will, das Spiel gleich komplett in seine Sammlung aufzunehmen.
 
Ich spiele jetzt Flames of War nicht selbst, kann deshalb hier nor aus der Theorie plaudern, abgesehen von zwei Testspielen.

Wenn wir die Spielmechanik außen vorlassen, dann gibt es zwei merkliche Unterschiede zwischen Flames of War und den von mir gespielten Systemen (Operation World War II, Operation Squad: World War II und Bolt Action).
Der augenscheinlichste Unterschied ist erst einmal der Maßstab. OWW2 ist für 20mm (1/72) ausgelegt, kann aber auch mit 28mm gespielt werden. OS:WW2 und BA sind für den 28mm-Maßstab konzipiert, wobei auch 20mm möglich ist. FoW ist im 15mm-Maßstab gehalten.
Der zweite Hauptunterschied ist die Formationsgröße. Bei OS:WW2 führt der Spieler eine Gruppe bzw. ein Squd oder eine Section (keine Ahnung wie die Russen dies nennen) ins Feld. Bei OWW2 und Bolt Action ist die Kernformation das Platoon / der Zug. Bolt Action hat immer einen Infanteriezug als Ausgangsbasis, bei OWW2 kann es auch ein Zug Panzer oder neuerdings Spähfahrzeuge sein. Die Basisformation bei FoW ist bereits die Kompanie. Wer also mit vielen Panzern spielen will, der ist mit OS:WW2 und BA nicht so gut bedient, da hier nur ein bis zwei davon ins Feld geführt werden. Bei OWW2 sind es dann schon ein paar mehr und für Panzerfans bietet sich FoW an (oder das relativ neue Battlegroup Kursk von The Plastic Soldier Company, das in 15 oder 20mm gespielt wird).

Von der Spielmechanik her kann ich nicht so viel zu FoW sagen. Der Hauptunterschied zu den von mir gespielten Systemen ist jedoch, dass FoW das klassische I-go-U-go-Prinzip verwendet und jeder Spieler einen eigenen Spielerzug hat, während alle drei von mir gespielten Systeme eine wechselnde Aktivierung in einem gemeinsamen Spielzug haben. Auch verwenden "meine" drei Systeme verschiedene Befehlssysteme, die den aktivierten Modellen bestimmte Aktionen ermöglichen, andere jedoch jedoch unterbinden. FoW ist da eher konventionell und ähnelt von der Aktivierung her z.B. 40k.

Das Drumherum ist auch noch einmal ein enormer Unterschied. OWW2 und OS:WW2 beschränken sich eigentlich ausschließlich auf Regeln und Armeelisten, Hintergrund sucht man vergeblich. Außerdem muss man sich thematisch passende Armeelisten für bestimmte Kriegsschauplätze selbst aus den Einheitenlisten erstellen. BA bietet im Grundregelwerk etwas Hintergrund und generische Armeelisten, in den Armeebänden dann zu jeweils einer Fraktion Hintergrund und kriegsschauplatzbezogene Listen.
FoW bringt einen Band (neuerdings auch Sets aus zwei Büchern) zu bestimmten Schauplätzen heraus. Darin finden sich dann Listen zu den beteiligten Armeen, außerdem einiges an Hintergrund. Teilweise gab es auch reine Szenarienbände. In der Vergangenheit war hierzulande FoW stark in der Kritik, da einerseits unnötig viele Hakenkreuze in den Büchern auftauchten und andererseits die Texte, besonders zu den Deutschen, unnötig propagandistisch waren. Dabei wurden nüchterne Zitate von Rommel oder Guderian so aus dem Kontext gerissen, dass sie eine höchst propagandistische Wirkung hatten. Und die damalige Reaktion des Herstellers Battlefront auf einen offenen Brief der deutschen FoW-Community war, dass es sie nicht interessiere. Inzwischen hat sich das aber deutlich gebessert.
 
Naja, das Thema mit den Hakenkreuzen ist hierzulande ohnehin schwieriger als in anderen Ländern. Wenn ich nur dran denke, dass es bei den "War & Peace Shows" in anderen Ländern regelmäßig zahlreiche Teilnehmer in Uniformen der Waffen-SS gibt und es da mal keinen stört...
Besonders vom modellbauerischen Aspekt her finde ich das sehr schade, vor allem bei eigentlich gut gebauten Modellen, die dann mit dem unschönen "Anti-Hakenkreuz" (mit vier komplett geschlossenen Seiten) verunstaltet werden. Bei Panzern ist das nicht so der Fall, da man Fliegersichttücher weglassen kann. Aber bei Flugzeugen, die auf dem Heck nun mal fast durchgängig das Hakenkreuz zeigten, finde ich das echt ein wenig übertrieben. Aber naja, um das Thema an sich soll es nicht gehen. Vielleicht hat man sich bei FoW am Anfang die Regelwerke (also auch die Codizes) von 40k als Vorbild genommen. Jeder weiß ja, dass diese Bücher voll sind mit leicht propagandistischen Zitaten, die die Glorifizierung der jeweiligen Modellarmee noch hervorheben sollen, so dass man sich wie ein Offiziersschüler vor seinem Ausbilder fühlt. Aber das sind natürlich nicht ernst gemeinte "Spinnereien" für die Vermittlung eines gewissen Flairs. Dass das natürlich bei einem "historischen" Spiel über eine tatsächlich sehr dunkle Ära anders sein musste, war ja klar. Genauso würde man sich dann im Jahr 50.000 aufregen, wenn die vielen sehr zweifelhaften Aktionen imperialer Gewaltherrschaft einer "aufgeklärten" Gesellschaft bekannt würden.

Wenn ich mir die Umschreibungen so ansehe, dann wären mir als ausgesprochenen Fan von Panzerfahrzeugen Flames of War in der Tat besser gelegen. Aber wenn ich mir dann wiederum die Preise so ansehe...so richtig günstiges Material scheint´s überhaupt nicht mehr zu geben. Und da Geld und Platz nur für ne gewisse Zahl ausreichen, wäre es doch besser, die bestehenden Tabletops erst mal ordentlich zu Ende zu bringen und nicht noch ein weiteres System anzufangen. Aber ich werde deinen Armeeaufbau auf jeden Fall weiter verfolgen. Bisher sieht das alles schon sehr gut aus. Hoffentlich gibt´s dann auch bald noch mehr Spielberichte, die fehlen noch ein wenig. Und hier und da natürlich ein paar Hintergrundinfos, "Wieso", "Weshalb" und "Warum" die beiden Parteien zusammentrafen. Es muss ja nicht alles rein historisch sein, dafür dauerte der 2. Weltkrieg lang genug, dass man es auch in den Bereich des "So hätte es sein können" verschieben kann.