3D-Druck - eine Moralfrage (?)

Wenn man sich schon auf 5 Jahresprognosen wagt, dann sollte man gerade in solchen Bereichen, wo die Technologie noch fortwärtsmarschiert, nicht gar so konservativ denken.
Bei 3D ist es nun mal so, dass noch immer neue Technik zu sinkenden Preisen nachrückt und ältere Technik noch immer besser wird.
Ich würde auch nicht davon ausgehen, dass homemade der Erfolgsmaßstab ist.
Es wird sicher immer ein paar Leute geben, die selbst designen und selbst drucken. Auch das selbstausbeutende "für gute Freunde" wird es immer geben.
Ich sehe den Erfolgsfaktor aber eher da, wo professionelle Angebote für Dateien und Druck in kurzer Zeit individualisierte Produkte liefern.
Da sind wir noch längst nicht sonderlich weit und der Kaufkomfort für den Käufer ist noch längst nicht allzuhoch.

GW wird sterben, ist nur Frage der Zeit.
Klar, alles stirbt irgendwann. Aber GW wird nicht in 10 Jahren und nicht wegen der 3D Drucker sterben.
 
Seh ich anders. Modelle find ich eigentlich Sachen von Corvus Belli oder so schöner. Oder sogar Star Wars. GW Ästhetik ist mir meist zu überdreht.

Aber 40K ist trotz aller Probleme mit Abstand das beste Spiel auf dem Markt.
Interessant. Was bietet 40K regetechnisch her, was andere nicht bieten können?
 
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Interessant. Was bietet 40K regetechnisch her, was andere nicht bieten können?
Speziell für die beiden? Von Star Wars Legion höre ich vor allem die Kritik der "Markerschwemme". Infinity the Game ist ein wunderbares Spiel, aber ein sehr "schlechtes Nebensystem". Zudem simuliert es eben nur eine sehr begrenzte Zahl Truppengattungen. Nun gibts berechtigte Kritik an den Regelauswüchsen von 40k - aber in der derzeitigen Edition lässt sich das zumindest mit dem Grundregelwerk super leicht runter spielen, obwohl du eine Vielzahl von Einheitentypen hast. Gleichzeitig hast du irre viele Optionen um einfach "Yourdudes" zu spielen, wenn du es möchtest.
 
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Speziell für die beiden? Von Star Wars Legion höre ich vor allem die Kritik der "Markerschwemme". Infinity the Game ist ein wunderbares Spiel, aber ein sehr "schlechtes Nebensystem". Zudem simuliert es eben nur eine sehr begrenzte Zahl Truppengattungen. Nun gibts berechtigte Kritik an den Regelauswüchsen von 40k - aber in der derzeitigen Edition lässt sich das zumindest mit dem Grundregelwerk super leicht runter spielen, obwohl du eine Vielzahl von Einheitentypen hast. Gleichzeitig hast du irre viele Optionen um einfach "Yourdudes" zu spielen, wenn du es möchtest.
Infinity ist ein Skirmisher deswegen eine begrenzte Zahl an Einheiten.
Schlechtes Nebensystem? Du meinst ein umfangreiches Regelbuch damit. Das ist jetzt auch kein Nachteil.

Was mich stört ist, dass man 10min. warten muss, bis man wieder am Zug ist. Dieses "ich spiele erst alles aus und dann du" macht das Spiel statisch. Das ist sowas von 80s Regeln.
 
Und trotzdem bliebe die Frage, wieso nun ausgerechnet Warhammer 40.000 "mit Abstand das beste Spiel auf dem Markt" sein solle. Da müsste man ja auch sämtliche anderen Spiele entsprechend ausgiebig gespielt haben, um ein solches Urteil zu fällen. Welche Kriterien liegen dem denn überhaupt zugrunde?

Warhammer 40.000 ist bekannt, die Lore beliebt, man bekommt die Produkte überall und man findet wohl am leichtesten Mitspielerinnen bzw. Mitspieler. Das dürfte der Grund für die Popularität (und oben geäußerten Urteil) sein, nicht etwa seine super tollen Regeln. Das ist auch völlig in Ordnung, aber unter dem "besten Spiel" (vor allen Dingen "mit Abstand") verstehe ich dann doch was anderes.


Zurück zum Thema: 3D-Druck an und für sich ist keinerlei "Moralfrage". Was man ggf. mit den Möglichkeiten anfängt ist vielleicht eine, solange es darum geht, dass man Werke anderer (und damit sind keine Konzepte, sondern tatsächliche Produkte gemeint) ganz einfach kopiert. Das ist rechtlich problematisch und verbietet sich daher. Das gilt auch dann, wenn man etwas druckt, was es nicht mehr gibt - auch wenn ich da die Beweggründe sogar sehr gut nachvollziehen kann.

Alternative Modelle zu drucken und zu verwenden ist dagegen nicht einmal im Ansatz ein Problem. Dafür gibt es neben dem interessanten Aspekt, 3D-Druck selbst als Hobby zu betrachten, zahlreiche gute Gründe, vorzugsweise Ästhetik und Kosten für eine Armee.

Das Tabletop-Hobby ist in erster Linie ein kreatives Hobby, und dieser Aspekt ist in jedem Fall zu fördern. Ich investiere doch nicht unzählige Stunden und erhebliche Mühe in dir Gestaltung einer Armee, deren Modelle mir nicht zusagen (oder zumindest nicht so gut gefallen wie andere erhältliche Modelle), nur weil sie irgendwie die "offiziellen" Modelle sind. Dann hätte das glorreiche Games Workshop in dem Fall halt gescheite Modelle produzieren sollen, die mir zusagen. Wären die ästhetisch so fantastisch, würde ich mich ja eben eh für die entscheiden.

Wenn ich mir beispielsweise die seit Jahren erhältlichen Einheiten für die imperiale Armee von Victoria Miniatures ansehe, sehen die halt um Welten besser aus als der GW-Kram, auch der neue GW-Kram. Dann würden halt die gekauft, wollte ich die imperiale Armee spielen. Wer dann ein Problem damit hätte, kann ja gerne darauf verzichten, gegen die Armee anzutreten. Auf Leute mit einem solchen Mindset kann ich meinerseits ebenso gut verzichten.

Vielleicht kommt es auch auf das Spiel an. Leute bei Blood Bowl sind beispielsweise deutlich entspannter, vermutlich deshalb, weil es jahrelang Fremdhersteller waren, die beim Überleben des Spiels geholfen haben, als GW es links liegen gelassen hat. Der Knaller war dann der, als GW in einem White Dwarf (kurz nach dem Release der 2016er-Edition) davon sprach, dass "manche die Popularität des Spiels ausgenutzt hätten, um zwielichtige Nachahmungen zu verkaufen". Rotzfrech, aber irgendwie passt die Sichtweise zu der derjenigen, die mit Alternativmodellen anderer Hersteller so ein immenses Problem haben.

Wenn also 3D-Druck-Modelle eine Alternative sind, dann sind sie für mich genauso valide wie die anderer ("regulärer") Hersteller.
 
Und trotzdem bliebe die Frage, wieso nun ausgerechnet Warhammer 40.000 "mit Abstand das beste Spiel auf dem Markt" sein solle. Da müsste man ja auch sämtliche anderen Spiele entsprechend ausgiebig gespielt haben, um ein solches Urteil zu fällen. Welche Kriterien liegen dem denn überhaupt zugrunde?
Verstehe ich auch nicht. Ich habe schon so einige TTs ausprobiert. Auch Brettspiele mit Elementen des TT. Alles was ich getestet habe war vom Spielfluß deutlich flüssiger und war nicht so penetrant nervig wie 40k. Ein Würfel fürs Waffe anlegen, ein Würfel fürs zielen, ein Würfel fürs abfeuern, ein Würfel fürs treffen, ein Würfel für am Arsch kratzen usw. 40k ist halt populär. 40k ist ein Brand und es wird sehr gefördert.
 
40K hat vor allem einen fesselnden Hintergrund für Erwachsene.
Dazu kommen geile Modelle - auch wenn Geschmack natürlich relativ ist.
Die Regeln haben wohl über alle Editionen hinweg ihre Mängel, aber wirklich schlecht sind sie imho nie gewesen.

Als weitere Faktoren würde ich mit den Stores eine physische Präsenz benennen. Dazu wird der ganze Bereich der Nerd-Hobbys abgedeckt: Videogames, Romane, Comics, Merch, usw.
Und nicht zu vergessen: 40K bedient auch die Modellbau/Malen Szene.
Ach ja ... eine organisierte Turnierszene bedient die Menschen mit Wettbewerbs-Ambitionen.

Alles sehr aufwendig und in vielen Punkten verbesserungswürdig. Aber offensichtlich erfolgreich.
 
Ich sehe den Erfolgsfaktor aber eher da, wo professionelle Angebote für Dateien und Druck in kurzer Zeit individualisierte Produkte liefern.
Da sind wir noch längst nicht sonderlich weit und der Kaufkomfort für den Käufer ist noch längst nicht allzuhoch.
Kann sein das ich vollkommen naiv bin und die Möglichkeiten der Technik überschätze, aber wenn ich sehe was die KI mittlerweile an Bildern zustande bringt rein über schriftliche Eingaben a la "zeichne mir bitte xxx" (hatten wir AFAIK doch auch hier im Forum schon) dann stelle ich mir das nicht mehr so sonderlich kompliziert vor da statt nen normales Zeichenprogramm ne CAD-Software hintendran zu klemmen: "erstelle mit bitte Schulterpanzer im 28mm Maßstab mit einem Chaosstern als Designelement" oder so.

Wie gesagt: kann mich irren, aber ich finde das Tempo mit dem es vorwärts geht da gerade ziemlich heavy.
 
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Wie gesagt: kann mich irren, aber ich finde das Tempo mit dem es vorwärts geht da gerade ziemlich heavy.
Brosamen, die bei der industriellen Anwendungen hinten runterfallen...

Überlegt mal wie oft man den heimischen Herd benutzen würde, wenn man keinen Kühlschrank hätte...

Der Tabletopminiaturenselbstdruckermarkt ist doch sehr übersichtlich was die potentielle Kundenmenge angeht und nur weil semi-professionelle Designer halbwegs brauchbare Modelle erstellen können, sehe ich keine Breitenanwendungen im Hobby am Horizont. Es gibt auch nicht sonderlich viel Bedarf für einen Kaffeeautomaten, der 50 Arten von Kaffee herstellt, im Singlehaushalt, aber einer, der sich selbst reinigt und auffüllt, wäre ein echter Fortschritt...
CAd-AI-Designs gibts schon, aktuell entstehen widerstrebende Fronten bei Künstlern, die Problematiken bei der Anwendung von KI-Plattformen/Tools aufzeigen, Defiant und Artstation kennzeichnen Bilder mittlerweile, wenn die Künstler ihre Zustimmung verweigern, dass die Arbeiten in den KI-Pool fließen.
Es ist sicherlich eine sehr spannende Möglichkeit im Miniaturdesign und für das TT-Hobby, aber der Weg um im Programm eine Mini zu erstellen und "bingbing", 5 Minuten später steht das fertige Produkt auf dem Tisch, ist noch seeeehr weit, bedenkt man den "Massenmarkt" für den solche Geräte hergestellt werden sollen; GW hat mit seiner gigantischen Palette an Plastikbausätzen einen erheblichen Vorsprung in diesem Nischenmarkt und GW sättigt ihn mit AboSerien und Rabattboxen, den Großteil des 3D-Phänomen im Tabletop gibt es wegen GW (und Andere), nicht gegen: erst kam der Plastikbausatz, dann der Resindrucker... da beschwert man sich über das "teure" Hobby! ?
 
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Interessanter als der Fortschritt beim Drucken wird der beim 3D SCANNEN werden ?

Hab die Tage mal n paar abgescannte und nur leicht nachbearbeitete Custodian Wardens gesehen, die sahen schon VERDAMMT gut aus.

Dann reden wir natürlich nicht mehr von Proxis, sondern von Kopien, aber das könnte noch mal ne neue Dimension von Problem werden, weil das eben den Prozess des Designens (Talent required) negiert.

Wozu da noch KI?
 
GW hat mit seiner gigantischen Palette an Plastikbausätzen einen erhebliches
... Problem, was den 3D-Druckern überhaupt erst die Tür aufmacht.
GW kann diesen eigenen Bestandschatz vermutlich gar nicht mehr wirtschaftlich verwerten und an den kaufwilligen Kunden bringen.
Das jämmerliche made to order wird da nicht helfen "Wir wählen für Euch eine Handvoll Modelle und liefern in bis zu 180 Tagen" ist Service des letzten Jahrhunderts.
Das ist die Lücke, die GWs Geschäftsmodell "Kauft immer den neuesten hot shit von uns und das alte Zeug vergessen wir ganz fix" selbst aufreißt und die seit Jahren die Wiederverkäufer auf ebay und die recaster glücklich macht.
Und das wird den dazukommenden 3D-Designern und Druckern genügen, neben der Nachfrage von Meta-Jägern und Sparfüchsen, die auf die Reize der Originale pfeifen.
 
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... Problem, was den 3D-Druckern überhaupt erst die Tür aufmacht.
GW kann diesen eigenen Bestandschatz vermutlich gar nicht mehr wirtschaftlich verwerten und an den kaufwilligen Kunden bringen.
Das jämmerliche made to order wird da nicht helfen "Wir wählen für Euch eine Handvoll Modelle und liefern in bis zu 180 Tagen" ist Service des letzten Jahrhunderts.
Das ist die Lücke, die GWs Geschäftsmodell "Kauft immer den neuesten hot shit von uns und das alte Zeug vergessen wir ganz fix" selbst aufreißt und die seit Jahren die Wiederverkäufer auf ebay und die recaster glücklich macht.
Und das wird den dazukommenden 3D-Designern und Druckern genügen, neben der Nachfrage von Meta-Jägern und Sparfüchsen, die auf die Reize der Originale pfeifen.
Schön geschrieben.
 
Interessanter als der Fortschritt beim Drucken wird der beim 3D SCANNEN werden ?

Hab die Tage mal n paar abgescannte und nur leicht nachbearbeitete Custodian Wardens gesehen, die sahen schon VERDAMMT gut aus.

Dann reden wir natürlich nicht mehr von Proxis, sondern von Kopien, aber das könnte noch mal ne neue Dimension von Problem werden, weil das eben den Prozess des Designens (Talent required) negiert.

Wozu da noch KI?
Auch bzw besonders, "inspirierte Designs" brauchen fähige und kreative Designer, selbst wenn sie KI-unterstützt sind, die Tools setzen auf die Unvorhersehbarkeit von Designelementen aus einem wachsenden Pool von Möglichkeiten, du lehrst der KI nur was gefällt und was nicht, du bringst ihr nichts über den kreativen Prozess von Design bei.
Die Komponenten Drucker, Stl-File und KI-Designtool zusammenzuführen ist nicht der Quantensprung, um Tabletop-Spiele auf der Basis erfolgreich zu vermarkten wäre allerdings einer nötig...
Und das wird den dazukommenden 3D-Designern und Druckern genügen, neben der Nachfrage von Meta-Jägern und Sparfüchsen, die auf die Reize der Originale pfeifen.
Es killt vorallem die alternativen Bits-Hersteller, aber am Ende gilt bei den ach so vielen 3d-"Designs" auch die Geschmacksfrage und da fallen 99,99% im Vergleich durch, besser oder mehr als Ergänzung wird der Status von 3d-Druck vs. GW in absehbar langer Sicht nicht werden, die guten (inspirierten) Designs kommen von Studios:
Freelancer-Gesocks, das fürn Appel ohne Ei für den TEUFEL arbeiten würde! ?
 
Freelancer-Gesocks, das fürn Appel ohne Ei für den TEUFEL arbeiten würde! ?
Schließt das auch das "Freelancer-Gesocks"mit ein,die früher für Citadel/GW für n Appel ohne Ei Minis designet haben? ?
 
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