WHFB Die Kinder Sigmars + Die Kinder des Drachen

Also mal grob zusammengefaßt

In einer letzten großen Schlacht werden die Orks geschlagen . In ihr kämpfen ein Imperiales Heer mit Albrecht und dem Imperator ,den Blutdrachen Wotan und Schneider und dem Carstein. Am Höhepunkt der Schlacht kommt der Necrach und greift ein. Albrecht überwindet seine Furcht vor dem Tod und den Orkboss, der vorher von Schneider verwundet wurde, und redet Schneiders Leben als ihn der Orkboss töten will Markus muss auch sterben , im Duell gegen den Imperator . Der Necrach wird durch den Carstein getötet😛

Am Ende sind nur noch wenige Überlebende da und die Vampire trennen sich (Carstein und Wotan,Schneider) , weil sie zu schwach sind um weiter zu kämpfen. Albrecht wird zum Ritter geschlagen,heiratet Isabella und die nennen ihr Kind Schneider. 😀 (Ein bißchen Kitsch muss ja sein ) Der Imperator überlebt und baut sein reich wieder auf. Schneider findet sich mit seinem Schicksal ab und wird Wotans Schüler . Die beiden begegnen einem Drachen den Wotan besiegt und von seinem Blut trinkt. Aborash holt ihn ab und Schneider wird zum Oberhaupt der Blutdrachen.
 
Danke für die Anregungen - ich weiss nicht ob ich was davon umsetzen werde... so finale Schlacht etc. war ja abzusehen xD... aber ich glaube bis zum Ende könnte es nochn bissl dauern.^^
(Du vergisst, dass der Carstein trotzallem ein Bösewicht ist 😛 )
Ich bedaure, dass ihr solange warten musstet und bitte euch untertänig um Vergebung! 😛
Dieses Kapitel ist zwar mal wieder relativ kurz, aber wie ich hoffe, trotzdem ein angemessenes, nachträgliches "Weihnachtsgeschenk".
Euch allen noch einen schönen, verbleibenden Feiertag.



Kapitel XIX: Zeit der Lüge





Leise klapperten die Hufe des Nachtmahrs über den festen Boden, als er seinen unheimlichen Reiter näher an sein Ziel führte.
Abraxasas' Augen funkelten zornig unter seiner Kaputze und bedachten das Dorf, das noch knapp zwei Meilen vor ihm liegen musste mit hasserfüllten Blicken. Vermutlich würde er hier wieder keinen Erfolg haben, aber was konnte er besseres tun? Er zog ein schmutziges, gelbes Pergament aus den Tiefen seiner schwarzen Roben hervor und faltete es auf, wobei seine knochigen Finger sehr vorsichtig zu Werke gingen. Er sah sich die alte Karte genau an und machte schließlich seine ungefähre Position aus... Haselbrühl war der Name des kleinen Dorfes, dass nun bald zu einer Geisterstadt werden würde. Sorgfältig verstaute er die Karte wieder irgendwo in seinen Gewändern, raffte den feuchten Stoff enger um sich und gab seinem Reittier den Befehl weiter zu laufen.Die unheimlichen, schwarzen Gewitterwolken folgten ihm, verdunkelten die Sonne und hüllten das Land in Schatten.

Albrecht wachte schweißgebadet auf. Die Erinnerungen an seinen Alptraum waberten noch kurz in der müden Suppe in seinem Kopf herum, ehe sich ein klares Bild abzeichnete. Entsetzen ergriff ihn. Er war unterwegs zu ihm - er würde ihn holen... bald! Er wusste, dass es nicht nur ein Traum gewesen war, sondern ein Einblick in die Zukunft.
Er erschrak, als eine Weiche Hand durch sein Haar fuhr und ihn liebevoll streichelte.
"Sigmar sei Dank, wir hatten schon Angst um dich, denn du wolltest einfach nicht aufwachen." Es war Isabella.
Verwundert stellte Albrecht fest, dass es nicht Nacht war, sondern vermutlich schon fast Mittag. Irritiert machte er eine merkwürdige Geste und fragte: "Habe ich wirklich so lange geschlafen?" Isabella nickte und lächelte, vielleicht ein wenig vorwurfsvoll, weil er ihr so viele Sorgen bereitet hatte: "Du hast im Schlaf sehr laut geschrien und als wir versucht haben dich zu wecken, hast du um dich geschlagen, wie ein wildes Tier." Albrecht wollte etwas sagen, doch er hielt kurz inne, als er bemerkte wie heiser er war - er musste sich tatsächlich die Seele aus dem Leib gekreischt haben. "Wir müssen weg!", krächzte er. Isabella bedachte ihn mit einem verwunderten Blick und legte prüfend die Hand auf seine Stirn. "Fieber hast du nicht...", sagte sie neckend, aber er schob ihren Arm unwirsch beiseite, erhob sich - die Decke fiel zu Boden und er und Isabella erröteten. Schnell riss er sich ein Kissen vor seine Männlichkeit und schickte seine Geliebte mit hoch rotem, gesenktem Kopf aus seinem Zimmer. Dann schlüpfte er rasch in seine Kleider und trat hinaus. Auf dem Gang wartete Isabella mit einem fragenden Blick auf ihn, doch er gab ihr keine Antwort sondern sagte nur: "Wir müssen weg, bitte vertrau mir." Sie nickte unsicher und wollte grade etwas erwidern, als er sie unterbrach: "Bitte... ich erkläre dir alles unterwegs, doch vertrau mir nun." Sie nickte erneut: sie vertraute ihm und ging schnell um ihre Sachen zusammen zu packen. "Nimm nur das Nötigste mit!", rief er ihr noch hinterher und machte sich dann ebenfalls daran.
Fluchend polterte er die Treppe hinunter, stolperte und wäre beinahe gestürzt. Er betrat das Esszimmer und griff nach einer großen Ledertasche, die an einer Stuhllehne baumelte. Als er anschließend zur Vorratskammer hetzte stieß er sich den großen Zeh so hart an der Türschwelle, dass Tränen in seine Augen zu schiessen drohten, die er nur mit großer Mühe und heftigen Verwünschungen unterdrücken konnte. Fluchend stopfte er einige Lebensmittel in die Tasche, fummelte eine ganze Weile an den Bändern herum, ehe es ihm gelang einen Knoten zu machen und sie damit zu verschliessen und warf sie sich dann über die Schulter. Seufzend stellte er fest, dass er seinen Mantel noch nicht angezogen hatte, legte die Tasche wieder beiseite und eilte hinüber zu den Kleiderhaken neben der Tür. Er fischte unterwegs noch ein paar Münzen vom Tisch, ließ sie in einen kleinen Leinenbeutel gleiten, der kurze Zeit später in einer Tasche des grünen, kratzigen Mantels verschwand. Er lief zurück zu dem mit Lebensmitteln vollgestopften, ausgebeulten Tornister und schulterte ihn erneut. Danach lief er zu dem kleinen Regal, das seine Stiefel beherbergte, riss sich auf dem groben Dielenboden noch einen gewaltigen Splitter ein, unterdrückte ein gequältes Jaulen und schlüpfte anschließend in die neulich erst blankpolierten Schuhe. Er murmelte unverständliche Drohungen gegen einen Unbekannten, den sein Gehirn möglicherweise eben erschaffen hatte, um einen Sündenbock zu haben, in seinen kurzen Stoppelbart und wartete ungeduldig auf Isabella. Er musste nicht lange warten denn schon kurze Zeit später kam sie mit zwei Taschen und, wie Albrecht zu seiner Erleichterung feststellte reisefester Kleidung die Treppe hinunter gelaufen.
Er nahm ihr einen der Koffer ab, ergriff ihre Hand, gab ihr einen hastigen Kuss und zog sie dann nach draußen. "Was ist mit Mutter?", wollte sie ein wenig empört wissen. Albrecht fühlte ein Stechen in der Brust, blieb stehen und so scharf die Luft ein, ehe er hastig antwortete: "Ich denke, wir werden bald zurückkehren können, mach dir keine Sorgen um deine Mutter, ihr wird schon nichts passieren." Er zwingerte sie an und lächelte, obwohl er sie eiskalt belogen hatte. Er hätte Isabellas Mutter gerne mitgenommen, doch ihnen blieb keine Zeit mehr. Jede Sekunde zählte.
"Was hast du vor?", fragte sie leicht entrüstet. "Wir gehen zu Bauer Odelbart, bei dem können wir uns bestimmt eine Kutsche leihen.", erwiderte Albrecht. "Hast du denn vor sie zurückzubringen?", wollte Isabella wissen.
Er schüttelte den Kopf. "Nein, vermutlich nicht." Dann gab er sich große Mühe ihr ein aufrichtiges Lächeln zu schenken, doch der Versuch scheiterte und er erkannte, dass sie die nackte Angst in seinen Augen gesehen haben musste. Er zog sie durch die Straßen und bedachte das merkwürdige Gewitter im Osten mit hastigen Blicken. Es folgte IHM - dort war er um ihn zu holen... Abraxasas. Sie kamen bei Odelbarts Scheune an und Albrecht stellte fest, dass sie nicht verschlossen war. Isabella wollte grade weiter zum Haus des Bauern gehen, als er ihr bedeutete mit zu kommen.
Sie betraten das große Gebäude und sahen sich rasch um. Der Großteil des Inhalts bestand aus schlechtriechendem Heu. Weiter hinten standen drei schlichte Kutschen, von denen eine ihre letzte Fahrt vermutlich vor schon vielen Sommern gesehen hatte und ein kleiner, nachträglich angebauter Stall in dem ein halbes dutzend Pferde stand.
"Schaffst du es die Pferde fertig zu machen?", fragte Albrecht knapp und Isabella bedachte ihn mit einem schockierten Blick. "Du willst nicht einmal fragen?" Er schüttelte den Kopf. "Nein, wir haben keine Zeit... also schaffst du es?"
Der Schock in ihren Augen verwandelte sich in eine merkwürdige, unangenehme Kälte. "Ja, ich denke schon.", antwortete sie kalt und schritt dann an ihm vorbei, ohne ihn noch einmal anzusehen. Er seufzte, krempelte sich die Ärmel hoch und ging hinüber zu den halbverfallenen Gestellen rüber. Er unterzog sie einer kurzen Musterung und wählte dann die aus, die am nähesten zu den Pferden stand. Isabella führte grade zwei an den Zügeln aus dem Gatter und kam dann zu ihm.
"Glücklicherweise war alles was man braucht dort.", sagte sie leicht aufgeregt. Offenbar war ihr erster Schrecken über diese Missetat geschwunden. Albrecht nahm ihr nickend die Zügel aus der Hand und machte die Pferde an der Kutsche fest. "Darf ich bitten?", fragte er grinsend und streckte ihr die Hand entgegen. Sie machte einen schelmenhaften, höfischen Knicks und ließ sich dann von ihrem Geliebten auf die Kutsche helfen. Dieser sprang danach auf den Kutschbock, ließ die Zügel knallen und donnerte aus der Scheune, immer weiter von dem unheimlichen Gewitter weg.
So floh er also vor den Folgen seiner Untaten, die alle aus seiner Flucht von dem Schlachtfeld resultiert waren. Er musste über diese Ironie grinsen... er war nur am Fliehen und wenn man ganz genau war, hatte es vielleicht schon mit der Flucht vor so vielen Jahren begonnen. Damals, als er noch zusammen mit Schneider gekämpft hatte, als dieser noch nicht Hauptmann gewesen war...

Der Trupp von ungefähr einhundert Männern bewegte sich so leise durch die unterirdische Höhle wie es ihm möglich war, doch es war allen klar, dass die Wesen, die möglicherweise in dieser Höhle wohnten sie wahrscheinlich schon meilenweit entfernt hören mussten, wenn sie nicht grade alle taub waren. Albrecht klammerte sich noch immer an die Hoffnung, das gigantische Tunnelgewirr sei unbewohnt, aber die merkwürdigen Symbole an den Wänden sprachen doch leider dagegen. Am meisten faszinierte ihn das merkwürdige dreieckige Symbol, das man immer wieder und viel häufiger als die anderen Zeichnungen finden konnte.
"Was meinst du, was für Geschöpfe solche Bilder an Höhlenwände malen?", hauchte eine Stimme leise von hinten. Es war Schneider. Albrecht zuckte mit den Achseln. "Ich weiss es nicht."
Sie liefen noch gut eine halbe Stunde durch die Tunnel und er war sehr erleichtert, dass einer der Imperialen im unheimlichen Spiel der flimmernden Schatten, die von den spärlichen Fackeln an die felsige Wand geworfen wurden ihren Weg makierte.
Die Schritte der Männer knirschten leise auf dem staubigen, mit Gesteinskieseln übersähten Boden und es breitete sich eine gespenstische Stille innerhalb des Trupps aus.
Plötzlich setzte Albrechts Herz aus. Hatte er da nicht ein Schaben gehört? Ein Kratzen irgendwo links von ihnen in der undurchdringlichen Dunkelheit? "Hast du das auch gehört?", wandte er sich unsicher an Schneider. Dieser wurde von der Beklommenheit seines Freundes scheinbar angesteckt, zog eine unbehagliche Miene und senkte seine Stimme auf ein kaum noch hörbares Flüstern: "Nein, was?"
"Ich weiss nicht, irgend so ein..."
Erneut tönte das Geräusch, nur viel stärker als zuvor und es kam aus mehreren Richtungen gleichzeitig, so dass Jeder im Trupp zusammenzuckte und stehen blieb. Albrechts Finger verkrampften sich schmerzhaft um die Liederriemen, an denen er seinen Schild hielt und fluchte innerlich. Wieso hatte er sich freiwillig für diese verdammte Erkundung gemeldet? Nur um Isabella zu imponieren, die sonst nur Schneider bewundert hätte? Er hörte wie sein Freund hinter ihm scharf die Luft einsog, doch was er nicht hören konnte war, was dieser dachte. Dieser umklammerte nämlich den Griff seines Schwertes so stark, dass es wehtat und fragte sich, warum er sich überhaupt freiwillig für diese verdammte Erkundung gemeldet hatte. Nur um Isabella zu imponieren, die sonst nur Albrecht bewundert hätte? - führte er den Gedanken fort. Wozu war diese Mission überhaupt gut? Was war so besonders daran, wenn über Nacht aufeinmal ein gewaltigen Loch in einem Berg klaffte?
Das Schaben und Kratzen wurde nun von einem seltsamen, hohen Quieken begleitet, das sich unaufhaltsam näherte.
"Verteidigungsformation einnehmen!", ertönte es von irgendwo her und allmählich formierte sich das Regiment, wenn auch langsam und zögernd um. Grüne Lichter flackerten durch die Dunkelheit und ermöglichten kurze Blicke auf filziges Fell, scharfe Zähne und nackte, rattenartige Schwänze. Skaven! Albrecht hatte von ihnen gelesen, aber sie bislang immer als Ammenmärchen abgetan - nie hätte er geglaubt, dass sie wirklich existieren.
Ein merkwürdiges Knacken ertönte und plötzlich donnerten Geschosse mit einer Geschwindigkeit in die Reihen der Imperialen, als würden sie von hunderten Männer auf einmal abgeschossen werden. Die Menschen fielen wie die Fliegen, doch ihre gepeinigten Schreie wurden von dem erregten Quieken der Rattenmenschen übertönt. Entsetzt taumelte Albrecht zurück, als er etwas borstiges an seinem Bein fühlte. Ein angewidertes Keuchen ausstoßend, wich er vor dem Meer aus gewöhnlichen Ratten zurück, das die Füße der Soldaten umspülte wie eine Schwall Wasser. Panisch stoben die meisten der Männer auseinander und begaben sich auf die Flucht in die Finsternis, in der sie sich zweifellos verirren würden - so auch Albrecht. Schreiend rannte er durch die Dunkelheit, prallte mehrmals gegen harte Hindernisse und begann Blut in seinem Mund zu schmecken. Schon mit üblen Kratzern und Schürfwunden bedeckt raste er an einem tiefen Abgrund entlang, den er jedoch in der Dunkelheit nicht zu sehen vermochte, stolperte in seiner Hast und
...stürzte. Ein erstickter Schrei entglitt seinen Lippen als er den Boden unter den Füßen verlor und in die Tiefe fiel. Er fiel unglaublich tief: sein Magen verkrampfte sich und er er rechnete schon fest mit dem tödlichen Aufprall, als er wie durch ein Wunder mit den Füßen zuerst auf dem Wasser aufschlug. Seine Sohlen brannten heisser als Feuer und es dauerte eine ganze Weile bis ihm einfiel, sich von den schweren Waffen und Rüstungsteilen zu befreien und sich an die Oberfläche zu kämpfen. Mühselig löste er sich von den größten Metallstücken an seinem Körpfer und schwamm nach oben. Schon bald merkte er, dass er es nicht schaffen würde - kurz bevor er seinen Kopf durch das Wasser an die Kühle Luft stoßen konnte, um sie gierig einzuatmen, öffnete sich sein Mund in einem Reflex und er schluckte große Mengen Wasser. Er wartete auf das kalte Stechen in den Lungen... doch es blieb aus! Sein Körper füllte sich mit Wärme und Kraft, so dass es ihm mit letzter Anstrengung gelang an die Oberfläche zu schwimmen. Er sog die kalte LUft gierig ein und schaffte es grade noch so an das Ufer, wo er einen Schwall grünen Wassers und merkwürdig roten Blutes ausbrach. Kraftlos brach er zusammen und es dauerte endlose Minuten, bis er sich darüber wunderte, dass das Wasser grün und es hier überhaupt nicht dunkel war - im Gegenteil: Die Grotte wurde von endlosen Mengen grünleuchtender Warpsteine erhellt und das Wasser hatte diesselbe Farbe wie die Steine. Albrechts Augen weiteten sich entsetzt. Das Wasser war mit Warp verseucht. Eine neue Welle der Übelkeit überkam ihn und er musste wieder dieses stinkende Wasser und das seltsame Blut erbrechen. Er würgte unglaublich viel hervor, bis er schließlich in eine süße Ohnmacht fiel...

Albrecht erwachte mit ungeheuren Kopfschmerzen in einem warmen, weissbezogenen Bett. Verwundert erhob er sich und er spürte wie augenblicklich Erbrochenes seinen Hals empor kroch. Grade noch rechtzeitig drückte eine Hand ihn wieder nach unten und verhinderte das endgültige Erbrechen. Darauf wäre er gar nicht gekommen! Er sah seinen Retter dankbar an und stellte ungläubig, aber zugleich glücklich fest, dass es sein Freund Schneider war. Sofort wollten tausende Fragen aus seinem Mund sprudeln, doch Schneider legte einen Finger auf den Mund und brachte ihn damit zum Schweigen. "Wir haben Verstärkung von drei weiteren Regimenter bekommen, als wir schon fast vollständig aufgerieben waren. So konnten wir die Rattenmenschen in die Flucht schlagen." Albrecht wollte schon wieder eine Frage ausspucken, doch Schneider beantwortete sie, bevor er sie gestellt hatte: "Sie sind uns gefolgt, weil wir solange verschwunden waren und dann haben die Markierungen unseres Trupps sie zu uns geführt." Er lächelte. "Dich haben wir völlig durchnässt am Ausgang der Höhle gefunden, bedeckt von deinem Blut, die Ärzte sagen, es sei ein Wunder, dass du noch am Leben bist. Wie du dort hingekommen bist weiß ich nicht - kannst du dich noch an irgendwas erinnern?" Albrecht drehte sich zur Seite, so dass er Schneider nicht mehr ins Gesicht sehen musste und schüttelte den Kopf. "Nein.", log er. Er wusste nicht, warum er seinem Freund die Sache mit den Warpsteinen verschwieg. Vermutlich hatte er Angst, dass dieser sich mal verplappern würde und die Hexenjäger davon Wind bekommen könnten. Er zweifelte nicht daran, dass sie ihn ohne Zögern verbrennen würden. "Ich danke dir, dass du mir alles erzählt hast.", sagte er, drehte sich wieder um und nickte Schneider zu. "Doch nun entschuldige mich, mir ist überhaupt nicht wohl, ich würde gern noch etwas ausruhen - ich hoffe du verstehst das." Sein Freund nickte. "Natürlich.", sagte Schneider und erhob sich. Grade als er die Tür erreicht hatte, drehte er sich nocheinmal um und grinste Albrecht an: "Übrigens, ich wurde als einer der letzten drei Überlebenden des ersten Trupps und als Einziger dieser, der noch in der Lage ist als Soldat zu dienen zum Hauptmann ernannt."
Doch Albrecht schlief schon und bekam die Nachricht nicht mehr mit. Schneider zuckte mit den Schultern - er würde es ihm ein andern Mal erzählen.
Er verliess den Raum und schloss leise die Tür hinter sich...
 
Boom! Nächster Teil! Viel Spaß beim Lesen! (!)



Kapitel XX: Ouvertüre des Menschen




Abraxasas griff sich schmerzerfüllt an die Brust und erlitt einen schweren Hustenanfall. Zornig wischte er sich dunkles Blut vom Kinn. Er war noch immer mit dieser seltsamen Krankheit aus seiner Zeit als Mensch infiziert und auch wenn sie ihn nicht mehr zu töten vermochte, so bereitete sie ihm doch noch heftige Schmerzen. Eigentlich hätte er eine Rast einlegen müssen, um sich seinem Kräuterelixir zu widmen, das gegen den Husten helfen würde, aber er hatte keine Zeit. Albrecht war hier gewesen und es war noch nicht sehr lange her - das spürte er. Das sonderbare magische Feld was den Jungen umgab hinterliess für den Necrarch deutlich sichtbare Spuren. Mit seinen künstlichen, goldenen Augen, die er während Experimenten an sich selbst geschaffen hatte, sah er die Überreste der Energie als grünliche Nebelschwaden und diese würden ihn nun zu ihm führen. In Albrecht lag der Schlüssel des Rätsels um seine unheilvolle Krankheit.
Er hatte seinen Zauber, mit dem er zuvor schon soviele Dörfer vollkommen entvölkert hatte bereits angewandt und spürte grade, wie das letzte Lebenslicht erlosch.
Sein Werk hier war getan, auf die eigentlich dringend nötige Rast würde er verzichten und so begann er damit den grünschimmernden Spuren zu folgen.

Die Menschen in der Spelunke nahe des Sigmartempels von Altdorf waren noch wenig besorgt, über die Geschehnisse im Osten des Imperiums. Doch trotzdem breitete sich hin und wieder Unruhe aus, wenn ein neues Gerücht seine Runde machte.
Gunther Hartfuß saß an einem Ecktisch, abseits der geschwätzigen Allgemeinheit, trank sein Bier und wollte eigentlich nur seine Ruhe haben, als sein nerviger Schwager die Stube betrat und sich sichtlich darüber freuend, ein Opfer gefunden zu haben, das seine haarsträubenden Geschichten und Lügen bereitwillig ertragen würde setzte er sich neben ihn.
Gunther maß seinen Schwager nur mit einem kurzen Blick: Wie er selber hatte er schulterlanges, blondes Haar, dass sich meist in wilden Locken kräuselte und den gleichen, wie seine Schwester befand: albernen Kinnbart. Das Gesicht unterschied sich jedoch völlig: wo Gunther ein kräftiges, männliches Kinn hatte, wirkte das seines Schwagers eher rundlich, obwohl er an sich überhaupt nicht dick, sondern ziemlich kräftig gebaut war.
Er trug wie immer eine braune Latzhose, mit einem weissen Leinenhemd darunter.
"Weisst du schon das Neueste?", fragte er Gunther mit zu einem Flüstern gesenkter Stimme. Dieser wollte einen Schluck aus seinem Krug nehmen, stellte enttäuscht fest, dass er ihn bereits geleert hatte und schüttelte dann den Kopf.
Sein Schwager schien regelrecht begeistert und musste sich bemühen nicht loszuschreien, obwohl es vermutlich ohnehin keinen Unterschied gemacht hätte - Gerüchte verbreiteten sich in Altdorf wie Feuer auf trockenem Heu.
"Stell dir vor es heisst die Situation in den östlichen Kurfürstentümern wird immer schlimmer!"
Gunther schnaufte... meinte er nicht, er würde das Neueste berichten? "Tatsächlich...", erwiderte er mit einer Spur Abfälligkeit. Sein Schwager wirkte ein wenig betroffen und maulte: "Doch nicht so. Es treiben noch mehr Plagen ihr Unwesen. Mir ist zu Ohren gekommen, dass ein Monster sein Unwesen treibt, dass bevorzugt in Wirtsstuben Menschen abschlachtet. Angeblich hat es in Haselbrühl angefangen... du weisst doch, die Stadt in der mein Onkel einst lebte... und hat mittlerweile in über zehn Dörfern schon hunderte Menschen getötet."
"Und woher hast du diese überaus glaubwürdige Kunde?"
"In der Tat ist sie glaubwürdig.", gab Gunthers Schwager schnippisch zurück. "Der alte Tim hat es mit erzählt, dem kann man glauben was er sagt."
Sicher dachte Gunther. Genauso wie er ihm damals geschworen hatte, dass Frauen es unglaublich anziehend fänden, wenn man sie spontan ungeziem berührt. Für seinen Gutglauben hatte er eine Woche eingekerkert verbringen müssen, bei Brot und Wasser und als er den alten Tim dann zur Rede gestellt hatte, hatte dieser bei seinem linken Oberschenkel geschworen, er hätte so etwas nie gesagt.
"Dann müssen wir ja schnell von hier verschwinden, die Bestie könnte ja unter uns sein.", sagte Gunther mit gespielter Angst.
Sein Schwager sprang sofort drauf an: "Nein, nein, keine Sorge. Tim hat gesagt das Monster habe einen Kopf wie ein Ork und Federn wie ein Rabe..."

Schneider ging im Schatten und gab sich Mühe so normal wie möglich in seinen dicken, roten Roben mit hochgezogener Kaputze auszusehen, aber die Leute tuschelten trotzallem und warfen ihm ängstliche, wie auch zornige Blicke zu.
Hatte die Geschichte etwa so schnell die Runde machen können? Die Bevölkerung hatte momentan allerdings nichts vor ihm zu befürchten, denn bevor er das Dorf betreten hatte, hatte er ein junges Reh getötet und sein Blut getrunken. Das Blut hatte scheußlich und irgendwie... unsauber geschmeckt, aber er hatte es ertragen, um ja nicht in die Versuchung zu geraten, einem Menschen hier auch nur ein Haar zu krümmen.
Er huschte in das Gasthaus und stellte besorgt fest, dass der Raum Fenster hatte, durch die helles Sonnelicht strömte. Er ließ die Roben trotzdem fallen, was sofort mit einem unangenehmen Stechen auf seiner blassen Haut bestraft wurde.
Ein wenig überrascht bemerkte er, dass außer dem Wirt und zwei zurückgezogenen alten Männern niemand in der Stube war und setzte sich erheblich erleichtert an die Theke.
"Na, Soldat?", fragte der Wirt ein wenig barsch, aber doch freundlich. Schneider fiel auf, dass er noch immer sein Offizierswams trug, auch wenn es alles andere als sauber war.
"Schon lange auf Reisen?", wollte der bärtige Mann wissen und deutete mit einem Kopfnicken auf die schmutz- und blutverkrustete Kleidung Schneiders. Dieser nickte und lächelte verlegen.
"Ja sehr lange. Ich wurde von Altdorf losgeschickt, an den Kämpfen gegen den Waaagh! teilzunehmen, aber ich fürchte ich habe mich verlaufen."
"Sie schicken einen einzelnen Mann los?", fragte der Wirt skeptisch und hob eine Augenbraue.
Schneider nickte: "Ja, die können zur Zeit jeden Mann gebrauchen, die Lage ist sehr ernst."
"Das kannst du laut sagen.", bestätigte der Mann. "Du hattest wirklich Glück, überhaupt noch ein bewohntes Dorf gefunden zu haben. Die meisten Siedlungen sind schon von den Orks geplündert, oder von der rätselhaften Seuche heimgesucht worden, die momentan diese unschöne Massensterben bewirkt." Der Wirt seufzte und schüttelte den Kopf. "Is' schon scheiße alles... komm ich geb dir einen aus, Mann."
Schneider dankte und nahm den vollen Krug an, obwohl er seit seinem Untot mit Bier sehr schlechte Erfahrungen gemacht hatte.
"Auswanderung?", fragte er. "Ja, auch.", antwortete der Wirt. "Aus diesem Dorf hier sind bis heute drei Familien weggezogen, aber mir ist zu Ohren gekommen, dass andere Orte komplett von ihren Bewohnern verlassen wurden... wie gesagt du hattest großes Glück."
"Es scheint so..." Schneider griff nach dem Krug und leerte ihn mit einem Zug. Ihm wurde speiübel uns seine Zunge schien irgendwie taub geworden zu sein, doch er unterdrückte einen angeekeltes Keuchen und schüttelte sich nur kurz.
"Starkes Zeug.", erklärte er mit krächzender Stimme, als er den fragenden Blick des Wirtes sah. Dieser lachte und klopfte ihm auf die Schulter. "Wir vertragen wohl nicht so viel, was?"
Früher hatte er viel vertragen, sehr viel, aber heute wurde ihn von einem Becher Bier unwohl. Er nickte nur.
"Sagt, ist Euch zu Ohren gekommen wo sich zur Zeit die Orkhorde befindet? Wie gesagt ich habe mich verlaufen und in meiner Aufregung vergessen eine Karte mitzunehmen... ich habe keine Ahnung wo ich bin, oder wo ich hin muss."
Der Wirt nahm sich den leeren Krug, wusch ihn kurz aus und begann ihn mit einem schmuddeligen Tuch zu polieren, ehe er antwortete: "Ich weiss nicht sehr viel... ich hör mir halt jeden Tag die wildesten Geschichten an. Manchmal heisst es sie seien sehr weit nördlich von uns und wir hätten nichts zu befürchten. Dann hiess es mal, sie würden in einer Woche bei uns sein und gestern meinte sogar einer, die Orks würden Altdorf belagern." Er lachte. "Aber für am wahrscheinlichsten halte ich persönlich es, dass sie ungefähr fünfzig Meilen südlich von uns lagern. Die belegten Berichte lassen darauf schliessen, aber entscheide für dich, was dir am glaubwürdigsten klingt. Alles was ich dir sicher sagen kann junger Soldat, ist, dass du dich hier im schönen Dorf Meilenstein befindest."
Schneider musste über den Namen des Ortes grinsen und erhob sich.
"Vielen Dank, Mann.", sagte er. "Danke für das Bier und den kleinen Plausch, doch nun sollte ich weiter."
Der Wirt nickte, stellte den Krug ab und hob die Hand zum Abschied. "Kein Problem, gute Reise wünsche ich."
Dann war Schneider aus der Wirtsstube hinausgetreten...
...und bereute es sofort. Er hatte sich bei dem netten Mann gefühlt wie ein Mensch und war jetzt grade ohne Bedenken in reines Sonnelicht getreten. Er sog scharf die Luft ein, ignorierte den höllischen Schmerz und stürmte zurück in die Gaststube. Schnell bückte er sich nach seinen Roben und zog sie an. Währenddessen erntete er verwunderte Blicke vom Wirt.
"Hab ich vergessen.", murmelte Schneider nur schnell und war schon wieder verschwunden...

"Was ist los? Sag es mir endlich!", verlangte Isabella. Albrecht saß auf dem Kutschbock, trieb die Pferde gnadenlos weiter und seufzte. Er beließ es bei einem langen Schweigen.
"Wenn du so weiter machst, dann stirbt noch eines der Pferde.", tadelte sie ihn zornig. Wieder seufzte er nur und erwiderte nichts. "Du hast es versprochen! Wenn du mir nicht gleich die Wahrheit erzählst, dann kannst du deine tollkühne Flucht - vor was auch immer - alleine fortsetzen!"
Albrecht bemerkte, dass seine Geliebte allmählich wirklich die Geduld mit ihm verlor - er musste es ihr sagen, oder er würde sie möglicherweise verlieren und das wollte er auf keinen Fall. "Gut, du hast gewonnen.", sagte er und erntete ein triumphierenden, aber dennoch zornigen Blick von Isabella. Er überlegte ein paar schier endlose Sekunden, ehe er antworte: "Weisst du... ich habe dir ja damals von der Flucht erzählt. Bei der Schlacht gegen die Orks, als wir Kleinmühlhausen verteidigt hatten... die Schlacht, in der ich dachte Klaus Peter hätte sein ruhmreiches Ende gefunden."
Isabella ließ betrübt den Kopf hängen, aber Albrecht redete weiter: "Ich bin mehrere Tage auf der Flucht gewesen und eines Tages in eine sehr neblige Gegend geraten. Wölfe haben mein Pferd gerissen und ich hatte mich mit schweren Verletzungen grade noch so retten können. Ich war völlig ausgehungert und hatte lange nichts getrunken. Als mich schließlich die Kräfte verließen, legte ich mich an einen Baum um zu sterben. Irgendwann schlief ich ein, aber zu meinem Verwundern wachte ich nocheinmal auf - in einem Bett, neben einem Teller mit Essen und einer Kanne Wasser."
"Wer hat dich gerettet?", wollte Isabella wissen.
"Ein Mann Namens Abraxasas. Er ist... er ist.", er schluckte einen Kloß hinunter, der in seinem Hals festsaß und sagte beendete den Satz dann: "Er ist ein Kind der Nacht, ein... ein Necrarch!" Albrecht vermied es bewusst, dass Wort Vampir zu gebrauchen, war doch auch sein alter Freund ein Anhänger der dunklen Brut. Er unterbrach sich kurz und beobachtete wie seine Geliebte große Augen machte. Schließlich fuhr er fort: "Er knüpfte mein Leben an die Bedingung für ihn als Diener zu arbeiten... ich weiß nicht was er davon hatte, aber ich hatte viel Freiheit und Zeit über mein Vergehen nach zu denken."
"Die Flucht?", fragte Isabella und er nickte. "Ja, es war eine Schande."
Isabella schüttelte nur den Kopf, sie würde Männer und ihre Ansichten nie verstehen. "Fahr fort.", verlangte sie.
"Nun gut, also ich habe oft Botengänge in umliegende Orte für ihn unternommen und eines Tages bin ich ohne sein Wissen weitergereist, weil die Zutat die er brauchte in dem einen Ort, zu dem er mich geschickt hatte nicht mehr zu besorgen gewesen war."
"So kamst du nach Haselbrühl.", vermutete Isabella. Albrecht nickte erneut. "Ja und dort traf ich dich. Es war wie... ich kann es nicht beschreiben. Ich war schon sehr lange in dich verliebt, auch damals, als du Klaus Peter versprochen warst. Ich schämte mich dafür, um dich zu werben, war er doch tot, doch meine Liebe war zu groß."
Isabella legte die Arme um seinen Hals und legte den Kopf auf seine Schulter.
"So kehrte ich nicht zu Abraxasas zurück. Heute früh habe ich im Traum gesehen wie er kommt, dich tötet und mich mitnimmt."
Ein harter Glanz trat in seine blutunterlaufenen Augen. "Das werde ich niemals zu lassen. Eher sollen die Chaosgötter mich holen, als dass ich dich dem Tod überlasse."
Isabella streichelte zärtlich sein stoppeliges Kinn und gab ihm einen Kuss. "Ich liebe dich.", hauchte sie.
Er erwiderte nichts und beobachtete den Horizont, hinter dem soeben die Sonne verschwand...

Wotan näherte sich der Siedlung und verzog das Gesicht. Der Gestank von Tod lag in der Luft.
Er hatte den Nachtmahr von Archbalduin wiederbelebt und setzte seine Reise nun auf seinem Rücken fort. Das fast vollkommen Skelettierte Tier war nicht sonderlich nach seinem Geschmack, aber er ertrug es bereitwillig, mit dem Vorsatz sich bei der erst besten Gelegenheit ein prachtvolleres Pferd zu nehmen. Langsam ritt er auf die Ortschaft zu und bemerkte währenddessen, wie sich der Gestank von Tod und Fäulnis immer stärker in der Luft verbreitete. Was war hier nur geschehen? Das konnte unmöglich das Werk der Orks sein. Er erreichte das erste Haus, sprang aus dem Sattel und trat hinein. Um den Nachtmahr machte er sich keine Sorgen, denn das Tier würde sich ohne seinen Befehl nicht einen Zoll weit bewegen.
Der Anblick im Innern ließ ihn kalt und diese Kälte erschütterte ihn selbst, doch er erkannte den Zauber sofort. Er war ebenfalls in der Lage diesen Spruch zu wirken, allerdings nicht in diesem Umfang, sondern höchstens an zwei bis drei Menschen gleichzeitig.
Wotan untersuchte die anderen Häuser und fand überall das gleiche Ergebnis vor. Schließlich betrat er noch das Wirtshaus und sah sich auch hier um. Es war anders als in den übrigen Gebäuden der Siedlung. Möbelstücke standen zerstört oder grob geflickt herum und Blut hatte sich teilweise in den Holzboden gesogen, so dass es nicht mehr mit einem Wischmob zu entfernen war. Langsam ging er weiter hinein und sah sich genau um. Etwas anderes hatte diesen Ort zuvor heimgesucht. Er entdeckte Kratz- und Bisspuren an den Holzpfeilern, in der Theke und selbst in den Dielen. Er kannte nicht allzu viele Wesen, die solche Spuren hinterliessen, aber eines davon war mit Sicherheit ein Vampir im Blutrausch!
Er sah etwas Glitzerndes auf dem Boden liegen, ging hin und hob es auf. Angewidert wischte er die fette, schillernde Larve auf dem herzförmigen Medaillon weg und besah es sich genauer. Überrascht entdeckte er einen kleinen Schließmechanismus und ließ den Anhänger aufschnappen. Im Inneren war ein kleines, schon stark verwischtes Bild, dass ein sehr talentierter Künstler mit einem Kohlestift gezeichnet haben musste. Er kniff die Augen zusammen und betrachtete das schöne Mädchen genauer... er keuchte ließ das Medaillon fallen und taumelte mehrere Schritte zurück.
Die Frau auf dem Bild war Aurora...
 
<div class='quotetop'>ZITAT(Bertram Hillmann @ 27.12.2006 - 13:57 ) [snapback]944492[/snapback]</div>
Die Frau auf dem Bild war Aurora...
[/b]
Na, wenn das keinen Ärger gibt. 😉 Wieder gelungene Fortsetzungen, weiter so. 🙂


Ah, etwas verwirrendes habe ich gefunden:
Kapitel XVIII
<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Allerdings hatte er nicht herausgefunden wo sich die Orkhorde momentan befand, wie er ursprünglich vorgehabt hatte.[/b]
^^
 
hallo

Ich hab die Geschichte nun auch ganz gelesen un finde sie einfach nur fantastisch.

Mir gefällt was du aus Schneider gemacht hast, Der versucht wie einst Abrosha(hoffe richtige geschriebn), der erste aller Blutdrachen, sich nicht unbedingt am Blut von Menchen zu labben. Aber am Blut der Dunkelelfen hät er sich ruhig gütlich tun können.

Insgesamt gefällt mir die geschichte ganz gut.

Es gibt aber einen Kritikpunkt/ Frage zum letzten Kapitel.

Wo ist nun Wotan genau? Ist er auf dem Treffen der Drachentempler oder reitet er hinter Abroxas her?

MfG

GG Nimrutt
 
Danke für das Lob. 😀

Zu deiner Frage:
Im letzten Kapitel ist noch ungeklärt wohin Wotan weitergzogen ist - das Treffen der Blutdrachen ist schon lange vorbei und hat in gleich zwei Schlachten geendet. War Abraxasas ist weiss Wotan noch gar nicht.
Nachdem Treffen hatte er erst gegen die Hexenjäger und später dann gegen Archbalduin gekäpft, wobei ihm letzterer entkommen ist.
Auf der Suche nach ihm ist er dann nach Haselsbrühl gekommen und hat in der Wirtsstube den Anhänger mit dem Bild von Isabella gefunden und hält sie für Aurora (da die beiden gleich aussehen und noch mehr miteinander gemeinsam haben, wie sich später herauskristallisieren wird^^).
Er steht noch immer darum und erst im nächsten Kapitel wird erzählt werden was er nun macht.

Danke
 
<div class='quotetop'>ZITAT(para @ 10.01.2007 - 15:00 ) [snapback]951608[/snapback]</div>
Wann gehts denn weiter?[/b]

Jetzt! 🙂

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Kapitel XXI: Zum Bösen


Es war bitterkalt und der junge Markus fror erbärmlich in seiner, der Jahreszeit völlig unangemessenen Kleidung. Er hatte bislang zweiundzwanzig Sommer erlebt, aber einen so kalten Winter wie diesen hatte es noch nicht in seinem Leben gegeben. Er rieb sich die Arme, hockte sich hinter einen Baum, so dass er vor dem beißenden Wind geschützt war und versuchte durch das tosende Schneegestöber zu blicken, um irgendetwas zu erkennen. Die Hexenjäger rückten leise durch den knietiefen Schnee vor und näherten sich dem schwarzen, steinernen Gebäude so unauffällig wie möglich. Er suchte eine Weile nach seinem Vater und Ordensmeister, vermochte allerdings nicht ihn zu entdecken und setzte seinen Vormarsch durch den eisigen Matsch fort.
Das Heulen des Windes machte eine Unterhaltung unmöglich und so gaben die Hexenjäger sich mit den Händen Zeichen. Sie sammelten sich vor den Toren der gewaltigen Gruft und nahmen ihre Musketen von ihren Rücken.
Thiemotheus Strauchkrämer drängelte sich durch die rund fünfzig Leiber und gab, als er an der Spitze angekommen war noch schnell letzte Anweisungen.
Markus atmete tief durch und hoffte, dass der Überraschungsangriff erfolgreich sein würde und sie nicht schon erwartet wurden. Für ihn war es der erste Einsatz dieser Größenordnung.
Sein "Vater" legte ihm noch kurz die Hand auf die Schulter und warf ihm einen beruhigenden Blick zu, dann winkte er einen Hexenjäger heran und gab ihm den Befehl das große Tor zu öffnen.
Drei weitere Männer wurden benötigt um auch nur einen der gewaltigen Flügel unter größtem Kraftaufwand zu öffnen. Auch wenn das Portal von außen nicht sonderlich groß erschien, war ein Torflügel alleine mehrere Ellen dick und tonnenschwer.
Letztendlich hatten sie es geschafft die Unmengen an schwarzem Stein so weit aufzustemmen, dass sich wenigstens zwei Männer auf einmal hindurch quetschen konnten.
Markus und sein Vater gingen erst nach der fünften oder sechsten Gruppe - so genau hatte er darauf nicht geachtet - und fanden sich in totaler Finsternis wieder. Es war totenstill und man hörte nichts außer dem rasselnden Atem der Hexenjäger und ihren hallenden Schritte auf dem harten, glatten Boden.
"Macht ein wenig Licht, aber vorsichtig!", zischte Thiemotheus leise und ein paar kleine Fackeln wurden entfacht, die gerade so ausreichten um den Weg ein paar Meter vor ihnen aus zuleuchten. So leise es ihnen möglich war, blockierten sie die Särge, die in den Wandnischen standen, so dass es unmöglich war sie von innen zu öffnen, sie zerlegten die Skelette die an den Wänden lehnten sorgsam und verstreuten die Knochen dann weitläufig über dem Boden, ehe sie mit dem Abstieg in die stinkende Tiefe begannen.
Die Hexenjäger leuchteten jeden Winkel und jede Nische aus, um sicherzugehen, dass sich nichts daran befand, was sie hätte später anspringen können. Jeder Leichnam dem sie begegneten wurde zerteilt oder gepfählt - Fledermäuse wurden zerquetscht: Alles was die Vampire, die hier tief unter der Erde ruhten zu ihren Diensten hätten rufen können, wurde beseitigt.
Es kam Markus vor, als wäre die Treppe die sie hinabstiegen endlos, solange liefen sie sie schon entlang und die Luft wurde immer dicker, die Fackeln gingen bedrohlich zur Neige und fingen an zu flackern. Sollte eine von ihnen erlischen, war das das Zeichen die Gruft sofort zu verlassen.
Doch endlich, nach Stunden wie Markus es empfand, erreichten sie den Fuß der Treppe und blickten sich um. Sie fanden sich in einem weiteren Raum wieder: die Finsternis hier war erdrückend und der Gestank wurde schier unerträglich, doch die Hexenjäger zogen mutig vorwärts.
"Lasst uns mehr Licht riskieren!", sagte Thiemotheus und es wurden mehr, und größere Fackeln entzündet, so dass man das, was vor ihnen lag mehr oder weniger komplett einsehen konnte. Sie befanden sich in einer gewaltigen Höhle, in dessen Mitte ein kleiner Berg aufgeschüttet war: Obenauf thronten die vier Särge, nach denen sie suchten.
Markus lehnte sich zu seinem Vater hinüber und fragte flüsternd: "Die Kraft der Sonne ist hier schwach. Was ist, wenn sie wach sind?" Thiemotheus kratzte sich kurz am Bart und zuckte dann mit den Schultern. "An sich hast du Recht, mein Sohn. Doch auch so tief unter der Erde spüren die Kinder der Nacht den Tag und selbst wenn das Licht hier sie unten nicht zu verletzen vermag, so hassen sie es und verbringen die Stunden der Sonne lieber schlafend in ihren Särgen.", erwiderte er dann.
Markus nickte, auch wenn er sich nicht sehr beruhigt fühlte. "Öffnet die Särge!", befahl sein Vater.
Die Hexenjäger zückten Pflock, Hammer, Weihwasser und einige die heiligen Schriften des Sigmar, welche sie zu verlesen begannen.
Langsam zu schallenden Klang der Gebete traten die Männer an die Särge heran, die geheiligten Mittel gegen den Untot bereit zum Schlag, stemmten sie sich gegen die massiven Deckel.
Knirschend und malmend gaben die zentnerschweren Gesteinsblöcke nach und krachten donnernd auf den Boden.
Stille breitete sich aus und die Hexenjäger starrten in die Sarkophage.
"Dieser ist leer!", ertönte es.
"Dieser auch...", erwiderte ein anderer.
"Genau wie dieser..."
"...und dieser."
"Alle vier sind leer?", fragte Thiemotheus entsetzt. Bestätigende Rufe kamen von überall und die Hexenjäger sammelten sich selbstständig auf der Mitte des Berges. Ein ungläubiges Keuchen entfuhr den Lippen des Ordensmeister und seine Augen weiteten sich angstvoll. "Nichts wie raus hier!", rief er und die Männer beeilten sich zügig zur Treppe zu gelangen. Doch als gerade mal der Vorderste die Hälfte des Weges zurückgelegt hatte, erscholl ein unmenschlich hohes Kreischen, wie der Ruf einer gewaltigen Fledermaus, der normalerweise unhörbar gewesen wäre und dem kein Spiegel hätte trotzen können. Schreiend gingen die Hexenjäger zu Boden und pressten die Hände auf die Ohren, während sie sich unter Schmerzen im Staub wanden.
Auch Markus kauerte sich auf den Boden und bedeckte seine Ohren so gut wie möglich, doch das Kreischen nahm nicht ab, sondern wurde immer lauter und es gesellten sich weitere Fledermausschreie hinzu. Allmählich spürte er wie heißes Blut aus seinen Ohren lief, Tränen traten in seine Augen und gerade als er dachte, er könne es nicht mehr aushalten, endete es so aprubt wie es begonnen hatte. Die Höhle war nun nur noch erfüllt von dem schmerzvollen Stöhnen der Hexenjäger, die sich auf dem Boden rollten und es nicht schafften ihre verkrampften Hände von ihren Ohren zu nehmen.
Markus sah sich rasch um und machte sich einen Eindruck von der gegenwärtigen Situation.
Er stöhnte verzweifelt und schlug mit der Faust auf den Boden: der Fluchtweg war mit tonnenschweren Gesteinsbrocken versperrt...


Wotan wusste nicht, was dass zu bedeuten hatte... das Bild von Aurora in dem Dorf, dass er nun seit einem knappen Tag hinter sich gelassen hatte.
Die Zeichnung konnte unmöglich aus seinen Lebzeiten stammen, ansonsten wäre das Papier zu stark verwittert gewesen... es musste also war ziemlich kurzer* Zeit angefertigt worden sein und das konnte nur eines bedeuten: Aurora war noch am Leben.
Er jagte auf seinem neuen Nachtmahr, der einst eines der toten Pferde gewesen war, die von Maden nur so über gequollen waren durch das Land, ohne ein genaues Ziel zu kennen. Gelegentlich spuckte sein Reittier noch einige der ekelhaften Insektenlarven aus, doch Wotan wusste, dass das bald vergehen würde, denn das mit der magischen Kraft der Nekromantie verseuchte Fleisch vermochte nicht länger sie zu ernähren, sondern brachte ihnen umso schneller den Tod.
Nach schier endloser Reise, drosselte er seinen Nachtmahr und hielt an. Es war sinnlos... er würde auf diesem Weg nie etwas erreichen und ihm fiel auch niemand ein, der in der Lage gewesen wäre ihm zu helfen, außer... aber das war noch absurder und unwahrscheinlicher als,... Er wurde aus seinen Gedanken gerissen und hielt inne. Der Wind brachte Veränderung: Etwas stimmte nicht... es lag in der Luft. Nein, es war die Luft. Sie war falsch - sie gehörte hier nicht her. Sie war eiskalt und roch nach der Pracht vergangener Jahrtausende... sie trug den Gestank von unendlichem Wissen und Weisheit in sich und doch lag eine tief verankerte Bosheit und, trotz ihrer Kälte, heißer, brodelnder Zorn in ihr.
"Abhorash?", flüsterte Wotan leise, nahezu unhörbar und erwartete eine Antwort.
"Ich bin gekommen, denn du hast mich gerufen.", donnerte die Kirchglockenstimme des uralten Vampirs so nah an seinem Ohr, dass Wotans Herz aussetzte und er vor Schreck fast von seinem Nachtmahr gestürzt wäre. Doch als er sich um wandte, stand dort niemand.
"Hier bin ich, Drachentempler.", erklang es nun aus einer anderen Richtung, doch die Stimme wirkte nicht mehr so laut und ohrenbetäubend, sondern ähnelte eher der Stimme eines gewöhnlichen Menschen, auch wenn sie nicht im Mindestens an Ausdrucksstärke verlor. Erstaunt drehte Wotan sich im Sattel und betrachtete den ersten der Blutdrachen, der nun unmittelbar vor ihm stand und zu ihm empor sah. Wotan erschrak zutiefst und war erschüttert darüber, dass dieses uralte Wesen zu ihm aufsehen musste. Schnell sprang er auf den Boden und kniete nieder.
"Meister.", sagte er, "Ich bin Euch unendlich dankbar, dass Ihr meinem Rufen folgt. Es ist..."
"In der Tat, absurd und unwahrscheinlich.", unterbrach Abhorash ihn mit freundlicher Stimme, die trotzdem seine Erhabenheit unterstrich: "Erhebe dich, Drachentempler. Niemand der in der Lage ist ein Schwert zu führen, muss vor mir niederknien." Wotan erhob sich rasch, hielt den Kopf aber dennoch gesenkt, so wie es sich seiner Meinung nach gehörte. "Meister, ich bitte Euch..." In Abhorashs Augen blitzte es auf und er schnitt dem jüngeren Vampir mit einer scharfen Geste das Wort ab.
"Niemand der bittet wird jemals das erhalten, was ihm zusteht.", sagte er. "Aber, Meister, ich..." Schweigen erfüllte die Luft und Wotan wollte widersprechen, doch Abhorash unterbrach ihn abermals: "Krieche nicht! Kein Blutdrache bittet. Ich bitte dich nicht, deinen Fluch zu besiegen, ich verlange es von dir. Würdest du dir so viele Lasten auferlegen, würde ich dich ohne Androhung einer Strafe bitten?"
Wotans Gedanken rasten durch seinen Schädel. Dann stand er auf, sah Abhorash fest in die Augen und sagte: "Meister, ich verlange von Euch, dass Ihr mir sagt, wo ich meine Suche fortsetzen soll."
Abhorash grinste, nun lag es einmal an ihm, die Spielfigur ihrer Rolle zu zu weisen. Gut oder Böse? Er dachte einen kurzen Moment nach und sagte dann: "Folge dem Sturm" der uralte Vampir deutete auf die fernen, unnatürlich schwarzen Wolkenberge, die am Tage sicherlich viel bedrohlicher wirken mussten. "Er wird dich führen."
Wotan sah sich das ausgewachsene Gewitter kurz an, verneigte sich dann und stieg wieder auf seinen Nachtmahr. "Es gereicht Euch zur Ehre.", sagte er kurz, drückte dem Nachtmahr die Versen in die Flanken und jagte davon.
Abhorash sah ihm noch kurz nach und wandte sich dann lachend ab. "Zum Bösen."

Markus war stolz auf sich, denn er hatte es geschafft den dummen, gewaltigen Ork zu überlisten und somit den Verfall des Imperiums zu beschleunigen. Er hatte Grorr'bak erzählt, dass sich tausende und abertausende imperiale Krieger noch innerhalb der Mauern von Altdorf versteckt hielten. So viele, dass der Waaagh! sie nicht zu bezwingen vermochte und dass der Imperator sich feige verstecke. Zuerst hatte der Schwarzork ihm nicht glauben wollen, doch Markus war es gelungen, ihn mit Hilfe des Schamanen zu überzeugen, kurz bevor Grorr'bak dem Hexenjäger sein Ende hatte bereiten wollen. Markus hatte ihm erzählt, er könne seinen Traum nur verwirklichen, wenn er die List an wandte die er ihm anbot - ansonsten, so hatte er gesagt, würde der Waaagh! an den Mauern Altdorfs zersplittern wie feines Glas. Zwar hatte der Ork diesen Vergleich nicht verstanden, aber der Schamane, hatte es ihm unter Einsatz seinen Lebens erklären können. Der alte Waaaghzauberer war von seinem Boss umgebracht worden, wegen... unangemessener Erklärungsversuche, aber das war Markus gleichgültig.
Er trug die gestohlene Uniform eines imperialen Botschafters und hatte die gefälschten Papiere mit dem Siegel des Imperators, sowie seinem Siegelring gut sichtbar befestigt. Er war somit bevollmächtigt, jedes Gut, alle Gefangenen und sämtliche Verhandlungspartner zu transportieren und eskortieren. Er hatte überall Zugang und kein Wächter oder Zöllner durfte ihn stoppen, oder auch nur sein Anliegen erfragen und eine Antwort erwarten.
Unglaublicherweise hatte Grorr'bak sich sogar Eisen und Ketten anlegen lassen, so sehr freute er sich auf seine bevorstehende Tat. Markus bezweifelte zwar, dass der Waaaghboss Probleme hätte, die Ketten zu zereissen, als wären es dünne Seile, doch sie waren ja auch lediglich zur Tarnung gedacht.
Von dem restlichen Vermögen seines Ordens hatte er Söldner angeheuert und sie unter Vorspieglung falscher Tatsachen ebenfalls in imperiale Uniformen gesteckt. Jeder der die Gruppe betrachtete, würde glauben einen Gefangenentransport zu beobachten.
Walther Groll konnte unmöglich wissen, was er angerichtet hatte.
Markus grinste.

Walther Groll raste vor Wut. Markus hatte ihn betrogen: zwar hatte man die Leichen von vielen Blutdrachen gefunden, doch es hatte auch unübersehbare Spuren von Orks gegeben. Außerdem hatte das Massensterben in den östlichen Provinzen noch nicht aufgehört - der Hexenjäger hatte den Vampir, den Verursacher folglich nicht innerhalb der vorgegeben Frist erledigt. Er fluchte laut. Was hatte dieses ausgekochtete Brut von einem Verräter nur vor? Er schnaubte, ging noch eine Runde im Kreis und wurde dann von einem Diener aufgefordert, die Gemächer des Großtheogonisten zu betreten.Er warf dem Mann noch einen bösen Blick zu und trat grummelnd ein, zeigte sich aber schon wenige Sekunden später freundlich und unterwürfig, als er dem Großtheogonisten gegenüberstand und ihn mit seinem Vorschlag konfrontierte.

Am Nachmittag saß Gunther Hartfuß wieder in der Spielunke und bestellte gerade seinen dritten Krug Bier, den er soeben genüsslich an seine Lippen führen wollte, als sein Schwiegervater in die Kneipe trat.
Der dicke Mann, der bereits vierundsechzig Sommer zählte, war eigentlich ein sehr netter Mensch und Gunther verstand sich außergewöhnlich gut mit ihm, doch er hatte dieselbe unangenehme Eigenschaft wie sein Sohn, Gunthers Schwager: er glaubte alle Gerüchte und neigte dazu, sie jedem innerhalb seines Bekanntenkreises möglichst schnell mitzuteilen. Fröhlich stapfte der Vater von Gunthers Frau heran, setzte sich gut gelaunt neben ihn und bestellte gleich vier Bier. Er klopfte Gunther hart auf die Schulter und sagte: "Trink schneller mein Sohn, wenn du dich beeilst und das Neueste vom Neuesten hören willst, bestell' ich dir auch noch eins."
Gunther witterte seine Chance und schüttelte schnell den Kopf. "Nein danke, ich muss gleich los."
"Ein Bier noch für meinen Schwiegersohn hier", überging der ältere Mann ihn einfach und klopfte ihm erneut lachend auf die Schulter. Das gequälte Stöhnen Gunthers ignorierend begann er zu reden: "Also, mein Sohn, angeblich versammeln sich sämtliche Sigmarpriester Altdorfs... und die aus den umliegenden Orten übrigens auch, um dieses rätselhafte Massensterben zu beenden, das schon satte sechzehn Dörfer im Osten vollkommen entvölkert hat.!"
Gunther nickte kurz, trank sein Bier in einem Zug aus und nahm das an, dass sein Schwiegervater ihm reichte und hörte gelangweilt weiter zu.
"Der Vorsteher unserer Gemeinde, soll das Übel ausgemacht haben, du weißt schon, der Wanda Gral."
"Walther Groll.", korrigierte Gunther beiläufig, nippte kurz an seinem Krug und gab sich Mühe das Gerede seines Schwiegervaters emotionslos zu ertragen. "Ein abscheuliches, schleimiges Monstrum soll es sein, habe ich gehört. Es heisst, es sei eine Ausgeburt der Experimente der Magier des Todes, die Orks werden wohl nicht die einzige Prüfung sein, die unser guter Imperator zu bewältigen hat." Im Gegensatz zu seinem Sohn machte der dicke Mann kein Geheimnis aus den aktuellen Gerüchten und alle in der Kneipe, insbesondere der Wirt machten bestürzte Gesichter.
"Jedenfalls", begann Gunthers Schwiegervater wieder, "reiten die Sigmarpriester aus, diese Bestie zu vernichten."
Jetzt senkte auch er Stimme:
"Es heißt, Wibko Grell..."
"Walther Groll."
"Wie auch immer. Es heißt er habe zuvor mit bösen Mächten aus dem Untergrund verhandelt und er sei sogar "Schattenklinge" begegnet - stell dir vor er lebt noch, aber dann haben sie ihn betrogen und dabei fast all' den Reichtum des Imperators gestohlen. Unerhört!"
"In der Tat, das klingt nicht gerade sehr edel.", erwiderte Gunther, obwohl er nicht ein Wort glaubte. Sein Schwiegervater sog scharf die Luft ein und maß ihn mit einem bestürzten Blick. "Glaubst du den Unsinn über Grollther Wall etwa? Das ist ja unglaublich. Das hätte ich nicht von dir gedacht, mein Sohn.", keuchte er. "Der junge Mann zahlt sein Bier alleine.", fügte er kühl hinzu und verließ dann die Spielunke.
Gunther schlug sich seufzend mit der Hand auf die Stirn und fluchte innerlich. Wie konnte er das vergessen haben? Bei all' seinem Gutglauben zweifelte Gunthers Schwiegervater nie an der Rechtschaffenheit von Sigmar und seinen Priestern...

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*kurz aus der Sicht Wotans, kann bis zu 30-40 Jahren bedeuten. 😛