Die Frage ist doch: Wäre es nicht tatsächlich tröstlicher, keinerlei Lebenssinn (jedenfalls keinen, den zu Erfüllen man hat, den man beeinflussen oder erleben kann) zu kennen oder zu suchen? Ein Leben mit einem unbekannten oder bekannten Sinn kann dennoch erstmal eine recht unangenehme Erfahrung sein, ebenso die Frage am Ende des Selbigen, ob der Sinn denn nun erfüllt wurde. Oder worin der Sinn das Todes eines geliebten Menschen etc steckt?
Also für den lebenden Mensch kann es sowohl tröstlich sein. Wenn man denkt, dass nach dem Tod alles vorbei ist, dann kann das für den ein oder anderen schon beunruhigend sein. Denn was bringen uns unsere Taten hier, was hinterlässt ein Mensch, oder auch was bringt uns das erarbeitete im Endeffekt. Ich kann es gut verstehen, dass sich da viele Menschen einen tieferen Sinn suchen.
Und wenn ein geliebter Mensch stirbt, dann ist es tröstlich zu wissen, dass er an "einen besseren Ort" kommt wie es immer so schön heißt. Man kann dann Trost darin finden, dass man diesen Mensch noch einmal sehen kann, aber auch freude wenn dieser vor seinem Tod viel Leiden musste und man nun weiß, dass es ihm nun besser geht.
Grundsätzlich sehe ich es also als sinnvoll an einen Lebenssinn zu suchen. Erstmal unabhängig in welchem Lebensbereich.
Wenn wir bei etwas versagen, dann ist es doch genauso ärgerlich wenn mein einen tieferen Sinn sieht, wie wenn man das nicht tut. Es gibt da nur wenige Ausnahmen.
@SdK:
Deine Irritation im Hinblick auf die simple Denkweise Gottes ist ja auch ziemlich haltlos. Wenn es einen Gott gibt und dieser alles erschaffen hat, dann weiß er vielleicht auch, dass die Menschen seine kompilizierten Gedankengänge wohl kaum nachvollziehen könnten. Wieso sollte er sich also nicht "verständlich" ausdrücken? Es gibt ja auch viele Wissenschaftler die ihr jeweiliges Gebiet auch der Allgemeinheit begreiflich machen können (natürlich nicht in der gleichen Tiefe wie z.B. seinen Kollegen). Wenn ein Kind Mathe lernt, dann fängt man ja auch nicht Relativitätstheorie an sondern erstmal damit, was überhaupt eine Zahlen ist und welche Zahlen es gibt, usw.. Gott spricht also wohl kaum "Mathematik" sondern wenn, dann alles.
Und in jedem mir Bekannten Glauben bringt es die Menschen nicht näher zu Gott weil sie verstehen wie "er gearbeitet hat oder noch arbeitet". Sondern der Glaube an diesen Gott oder Gottheit oder was auch immer und damit verbundenes führt zum entsprechenden Ergebnis.
So einfach ist es dann ja nun auch wieder nicht. Da draußen laufen eine Menge sehr intelligente religiöse Menschen herum und auch wenn man persönlich ganz anders denkt muss man wie ich finde schon akzeptieren, dass es da verschiedene Lebens- und Glaubensentwürfe gibt.
Danke Blackorc. Das sehe ich genauso.