Eine Selbsterfahrung: Kreationismus und Verschwörung

Die Frage ist doch: Wäre es nicht tatsächlich tröstlicher, keinerlei Lebenssinn (jedenfalls keinen, den zu Erfüllen man hat, den man beeinflussen oder erleben kann) zu kennen oder zu suchen? Ein Leben mit einem unbekannten oder bekannten Sinn kann dennoch erstmal eine recht unangenehme Erfahrung sein, ebenso die Frage am Ende des Selbigen, ob der Sinn denn nun erfüllt wurde. Oder worin der Sinn das Todes eines geliebten Menschen etc steckt?

Also für den lebenden Mensch kann es sowohl tröstlich sein. Wenn man denkt, dass nach dem Tod alles vorbei ist, dann kann das für den ein oder anderen schon beunruhigend sein. Denn was bringen uns unsere Taten hier, was hinterlässt ein Mensch, oder auch was bringt uns das erarbeitete im Endeffekt. Ich kann es gut verstehen, dass sich da viele Menschen einen tieferen Sinn suchen.
Und wenn ein geliebter Mensch stirbt, dann ist es tröstlich zu wissen, dass er an "einen besseren Ort" kommt wie es immer so schön heißt. Man kann dann Trost darin finden, dass man diesen Mensch noch einmal sehen kann, aber auch freude wenn dieser vor seinem Tod viel Leiden musste und man nun weiß, dass es ihm nun besser geht.
Grundsätzlich sehe ich es also als sinnvoll an einen Lebenssinn zu suchen. Erstmal unabhängig in welchem Lebensbereich.

Wenn wir bei etwas versagen, dann ist es doch genauso ärgerlich wenn mein einen tieferen Sinn sieht, wie wenn man das nicht tut. Es gibt da nur wenige Ausnahmen.

@SdK:

Deine Irritation im Hinblick auf die simple Denkweise Gottes ist ja auch ziemlich haltlos. Wenn es einen Gott gibt und dieser alles erschaffen hat, dann weiß er vielleicht auch, dass die Menschen seine kompilizierten Gedankengänge wohl kaum nachvollziehen könnten. Wieso sollte er sich also nicht "verständlich" ausdrücken? Es gibt ja auch viele Wissenschaftler die ihr jeweiliges Gebiet auch der Allgemeinheit begreiflich machen können (natürlich nicht in der gleichen Tiefe wie z.B. seinen Kollegen). Wenn ein Kind Mathe lernt, dann fängt man ja auch nicht Relativitätstheorie an sondern erstmal damit, was überhaupt eine Zahlen ist und welche Zahlen es gibt, usw.. Gott spricht also wohl kaum "Mathematik" sondern wenn, dann alles.
Und in jedem mir Bekannten Glauben bringt es die Menschen nicht näher zu Gott weil sie verstehen wie "er gearbeitet hat oder noch arbeitet". Sondern der Glaube an diesen Gott oder Gottheit oder was auch immer und damit verbundenes führt zum entsprechenden Ergebnis.

So einfach ist es dann ja nun auch wieder nicht. Da draußen laufen eine Menge sehr intelligente religiöse Menschen herum und auch wenn man persönlich ganz anders denkt muss man wie ich finde schon akzeptieren, dass es da verschiedene Lebens- und Glaubensentwürfe gibt.

Danke Blackorc. Das sehe ich genauso.
 
Dieses ganzes "Sinn gestifte" kommt im wesentlichen nur in den "komplexeren" Religionen vor. Während eben die "Erklärungsebenen" (Wer macht den Donner/den Regen usw.) sich auch in den einfachsten Naturreligionen finden lassen.
Das ist auch insofern einleuchtend, das "Sinnsuche" einfach ein Luxus ist den sich der frühe Mensch wenig leisten konnte. Wer 8h/Tag damit beschäftigt ist zu jagen und zu sammeln um nicht zu verhungern und den Rest der Zeit im wesentlichen poppen will, stellt nciht so viele Fragen an Gott.

Ich denke nicht. Religion hat viele Funktionen. Unter Anderem auch, Zusammengehörigkeit und Abgrenzung auszudrücken. Auch das ist sinnstiftend, denn es trägt zum Selbstverständnis der Glaubensgemeinschaft bei. Und diese Funktin hatten auch schon antike Kulte oder sogar schamanistische Riten in der Vorzeit. Selbst die Jäger und Sammler kannte bestimmt Initiationsriten.

Genau solch eine Funktion hat Wissenschaft nicht. Und umgekehrt heißt dies aber auch nicht, das Religion unbedingt notwendig ist, diese Funktionen zu erfüllen. Denn wo Religion diese Funktion nicht ausübt, gibt es unter Garantie etwas anderes, das diese Funktion erfüllt. Kult ist ja nicht allein die Anbetung einer Gottheit.
Nur mal ein Beispiel. Es wird kolportiert, dass Erich Honecker( bestimmt kein gläubiger Christ) eine Spieluhr neben seinem Bett stehen hatte, die die Internationale abgespielt hat. die soll er jeden Abend, bevor er zu Bett gegangen ist, aufgezogen haben und strammstehend zugehört haben. Nun weiß ich nicht, ob dies tatsächlich der Fall war. Aber selbst wenn nicht, so macht es doch ganz gut anschaulich, dass selbst die ach so wissenschaftlich denkenden Marxisten wohl nicht gänzlich auf Kulthandlungen verzichten konnten.

SdK, dein Denkfehler ist einfach folgender. Nur weil Kreationisten sich anmaßen, wissenschaftliche Urteile mit pseudowissenschaftlichen Argumenten in Frage zu stellen, heißt das nicht, dass Religion per se Mumpitz ist und sich mit wissenschaftlichen Argumenten widerlegen lässt. Denn genauso, wie Religion kein Instrumentarium hat, um im wissenschaftlichen Diskurs mitzumischne, bietet Wissenschaft kein Instrumentarium, um religiöse Debatten zu besteiten.

Deine Kritik na der Religion bleibt an der Oberfläche. Und nebenher unterstellst du Gläubigen ein einfach gestricktes Weltbild, das sie so nicht haben. Nämlich den lieben Gott als gutmütigen Tattergreis, der auf der Wolke sitzt und Winke winke macht. Diese schlichte Gottesbild hat so ncoh nicht einmal in der Antike existiert. Du sollst dir kein Bild machen, heißt es. Und nicht ohne Grund. Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass Gott eben nicht der gutmütige Alte ist, sondern etwas komplexes Umfassendes, dass garnicht vom Menschen gefasst werden kann. Jeder Versuch, s zu tun, würde im Grunde nur eine Götze mit menschlichem Antlitz hervorbrigen.

Im Übrigen wird deine Ablehnung noch nicht einmal von allen Wissenschaftlern, auch Physikern geteilt. Es gibt doch von Heisenberg dieses Zitat, WEr einmal vom Kelch der Wissenschaft getrunken hat, verliert seinen Glauben. Trinkt er ihn aber aus, so findet er am Boden des Kelches Gott.
 
Also für den lebenden Mensch kann es sowohl tröstlich sein. Wenn man denkt, dass nach dem Tod alles vorbei ist, dann kann das für den ein oder anderen schon beunruhigend sein. Denn was bringen uns unsere Taten hier, was hinterlässt ein Mensch, oder auch was bringt uns das erarbeitete im Endeffekt. Ich kann es gut verstehen, dass sich da viele Menschen einen tieferen Sinn suchen.
Und wenn ein geliebter Mensch stirbt, dann ist es tröstlich zu wissen, dass er an "einen besseren Ort" kommt wie es immer so schön heißt. Man kann dann Trost darin finden, dass man diesen Mensch noch einmal sehen kann, aber auch freude wenn dieser vor seinem Tod viel Leiden musste und man nun weiß, dass es ihm nun besser geht.
Grundsätzlich sehe ich es also als sinnvoll an einen Lebenssinn zu suchen. Erstmal unabhängig in welchem Lebensbereich.

Wenn wir bei etwas versagen, dann ist es doch genauso ärgerlich wenn mein einen tieferen Sinn sieht, wie wenn man das nicht tut. Es gibt da nur wenige Ausnahmen.

Gerade letzteres kann ich nicht nachvollziehen - habe ich ein ewiges Leben, dann kann ich mir, einfach gesagt, auf ewig den Kopf über die schlechten Ereignisse meines Lebens zermartern. Ewig an den Schmerz oder die Enttäuschung zurückdenken. Kommt man aus dem "Nichts" und geht ins "Nichts" (und schaut immer auf die helle Seite des Lebens in der Zwischenzeit), dann ist diese Last genommen. Klar, man kann auch nicht an gute Dinge denken - man kann streng genommen sogar gar nichts mehr. Und das ist doch wunderbar. Es endet, und das wars! Danke für den Fisch!
Unsere Taten hier bringen uns jede Menge im Jetzt, Hedonismus als Stichwort wurde ja schon genannt, darüber hinaus aber aller Wahrscheinlichkeit nach nichts - ergo ist das Unterlassen einer Tat, das falsche Ausführen etc zwar im Jetzt doof, aber letztlich völlig wurscht. Hinterlassen tut ein Mensch das, was nunmal weiterexistiert, wenn seine eigene Existenz endet, und damit hats sich...
Und z.B. grade dein angesprochener Fall eines Leidenden, dem es hinterher besser geht, entspricht doch viel mehr meinem Ansatz. Klar gehts ihm nicht direkt besser - es geht ihm gar nicht, nicht im Guten, nicht im Schlechten. Völlige Nichtexistenz. Bei Religionen winkt maximal ein diffuses, eventuell erfreuliches (und das ist diskutabel) Nachleben - für das es keinerlei Beweise gibt, das also ständig zu Zweifel führt. Damit ruiniert man sich das einzige, was man wirklich hat, die geschätzten 80 Jahre auf dem Planeten bis man wieder verwesen darf.
Ausnahme mag eine Religion mit wirklich erfreulichem Nachlebensgedanken ohne Strafe und ohne Langeweile etc sein. Wenn jemand eine findet soll er mal bescheid geben - ich schätze mal, das die Sache dann eher auf einen atheistischen Ansatz herausläuft.

Was ich übrigens nicht meinte ist, dass man aufhören soll, etwas zu hinterfragen, und mag es noch so etwas seltsames sein wie der Lebenssinn. Ich bin Wissenschaftler, alle meine Ideale würde ich verraten, wenn ich etwas als definitiv und endgültig annähme und nicht durchgängig Theorien hinterfrage, letzten Endes.



@SdK:

Deine Irritation im Hinblick auf die simple Denkweise Gottes ist ja auch ziemlich haltlos. Wenn es einen Gott gibt und dieser alles erschaffen hat, dann weiß er vielleicht auch, dass die Menschen seine kompilizierten Gedankengänge wohl kaum nachvollziehen könnten. Wieso sollte er sich also nicht "verständlich" ausdrücken? Es gibt ja auch viele Wissenschaftler die ihr jeweiliges Gebiet auch der Allgemeinheit begreiflich machen können (natürlich nicht in der gleichen Tiefe wie z.B. seinen Kollegen). Wenn ein Kind Mathe lernt, dann fängt man ja auch nicht Relativitätstheorie an sondern erstmal damit, was überhaupt eine Zahlen ist und welche Zahlen es gibt, usw.. Gott spricht also wohl kaum "Mathematik" sondern wenn, dann alles.
Und in jedem mir Bekannten Glauben bringt es die Menschen nicht näher zu Gott weil sie verstehen wie "er gearbeitet hat oder noch arbeitet". Sondern der Glaube an diesen Gott oder Gottheit oder was auch immer und damit verbundenes führt zum entsprechenden Ergebnis.

Da fehlt wohl das Mathematikverständis - in ihrer Ultimativen Ausprägung (TM) ist Mathe nämlich schlicht alles, bzw. die universelle Sprache. Wir haben sie noch nicht verinnertlicht - aber wenn es einen Gott gibt, dann wird man ihn nur mittels Mathematik verstehen können.
Dein 2. Punkt ist so ne Sache - dieses Glaubensdiktat ohne Verständnis ist wohl das, was den meisten eher naturwisenschaftlich orientierten widerstrebt oder sogar auf den Geist geht, da es den gesamten Idealen widerspricht. Wenn einer sich hingestellt hat, und z.B. sagte: Ätherwellen existieren! Dann hat der Rest der Wissenschaft nicht gesagt: Ok, ja, großer Mumpitz! - sondern geforscht. Hinterfragt.

@ Bezüglich des Heisenbergzitats: Man sollte jedoch auch bedenken, dass noch kein Mensch die Reise zur Erkenntnis von theoretischer Physik und Chemie mit gesundem Geiste angetreten oder überstanden hat, wie mal so liebenswürdig mein TC-Prof ausdrückte, kurz nachdem er uns auf Klingonisch angesprochen hat ;-)
 
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Ausnahme mag eine Religion mit wirklich erfreulichem Nachlebensgedanken ohne Strafe und ohne Langeweile etc sein. Wenn jemand eine findet soll er mal bescheid geben - ich schätze mal, das die Sache dann eher auf einen atheistischen Ansatz herausläuft.

Eine Sache, die mich auch als nicht-religiösen Menschen nie hundertprozentig losgelassen hat ist der Wiedergeburtsgedanke. Lässt man mal den ganzen Ballast mit Kastensystem etc. weg und geht einfach nur von einer Seele aus, die immer wieder nach dem Tod ein einen neuen Körper wandert finde ich die Idee recht schön, auch wenn ich nicht daran glaube.
 
Gerade letzteres kann ich nicht nachvollziehen - habe ich ein ewiges Leben, dann kann ich mir, einfach gesagt, auf ewig den Kopf über die schlechten Ereignisse meines Lebens zermartern.

Aber spielt das dann eine Rolle? Ich hab mich in meinem Leben schon oft verletzt und hatte auch schon schlimme Unfälle. Ich kann mich nicht mal mehr dran Erinnern wie es aussah, geschweige denn an die Schmerzen. Solche Dinge verblassen sehr schnell, weil einfach viel Neues kommt. Ähnlich stelle ich mir das mit dem ewigen Leben vor.
Außerdem gibt es viele Menschen die sich ewiges Leben schon hier wünschen und darauf hin arbeiten. Der Wunsch danach also doch irgendwo. Siehe z.B. Blackorc 😉

Eine Sache, die mich auch als nicht-religiösen Menschen nie hundertprozentig losgelassen hat ist der Wiedergeburtsgedanke. Lässt man mal den ganzen Ballast mit Kastensystem etc. weg und geht einfach nur von einer Seele aus, die immer wieder nach dem Tod ein einen neuen Körper wandert finde ich die Idee recht schön, auch wenn ich nicht daran glaube.


Unsere Taten hier bringen uns jede Menge im Jetzt, Hedonismus als Stichwort wurde ja schon genannt, darüber hinaus aber aller Wahrscheinlichkeit nach nichts - ergo ist das Unterlassen einer Tat, das falsche Ausführen etc. zwar im Jetzt doof, aber letztlich völlig wurscht.

Das meine ich auch. Bei dem Thema kannst du aber nicht alle Religionen über einen Kamm scheren. In manchen sind unsere Taten sehr wichtig und sind für das „Ergebnis“ entscheidend. Es gibt aber auch Religionen in denen das ganz anders aussieht. Man wird z.B. allein durch den Glauben errettet oder durch einige Zentrale Punkte. Die große Masse an Entscheidungen und evtl. Fehlern tritt hier nicht auf den Plan.


Da fehlt wohl das Mathematikverständis - in ihrer Ultimativen Ausprägung (TM) ist Mathe nämlich schlicht alles, bzw. die universelle Sprache. Wir haben sie noch nicht verinnertlicht - aber wenn es einen Gott gibt, dann wird man ihn nur mittels Mathematik verstehen können.

Mir fehlt hier nicht das nötige Verständnis. Ich spiele auf einen anderen Punkt an. Mit der Mathematik wird zweifelsohne viel verstanden von dem, wie ein Gott evtl. handelt oder wie er es erdacht hat…. In den Religionen kommt es aber nicht darauf an solche Dinge zu verstehen (kann man muss man aber nicht, bevor es jetzt wieder heißt das Religiöse nur auf Ihren Glauben fixiert wären). Der Blickpunkt ist eher auf die Lebensweise gerichtet und deren Ausrichtung. Nicht danach alles zu verstehen was Gott da gemacht hat.

Dein 2. Punkt ist so ne Sache - dieses Glaubensdiktat ohne Verständnis ist wohl das, was den meisten eher naturwisenschaftlich orientierten widerstrebt oder sogar auf den Geist geht, da es den gesamten Idealen widerspricht. Wenn einer sich hingestellt hat, und z.B. sagte: Ätherwellen existieren! Dann hat der Rest der Wissenschaft nicht gesagt: Ok, ja, großer Mumpitz! - sondern geforscht. Hinterfragt.

Was ich geschrieben habe heißt doch jetzt nicht, dass Gläubige nichts hinterfragen. Es soll heißen, dass sich mit dem Glauben vielleicht der Blickwinkel auf solche Dinge ändert. Man strebt dann eher danach mehr über die Religion zu erfahren oder dem gewünschten „Lebensstil“ zu entsprechen, als alles wissenschaftlich zu hinterfragen. Dafür sind die Religionen auch gar nicht gedacht. Die Bibel, oder die Tora, usw. sind keine Wissenschaftsbücher. Natürlich gibt es viele die den Glauben in Verbindung mit allem möglichen setzen wollen, aber dazu ist er schlichtweg einfach nicht gedacht.
Letzten Endes ist es doch so, dass jeder Mensch Religionen hinterfragt. Man entscheidet sich dann welcher man glaubt oder eben auch nicht. Diese Entscheidung geht in den meisten Fällen von einem selbst aus. Zu irgendeinem Zeitpunkt hinterfragt also jeder den Glauben. Das macht auch ein Gläubiger sehr oft. Woher kämen sonst die Leute die sich von Religionen los sagen oder von einer zur anderen bekehren?
 
@ Blackorc: Ich kann zwar mit Seelen nichts anfangen, aber immerhin - unsere Welt stellt irgendwo ein geschlossenes System dar, jedenfalls kann man es als Solches approximieren. In sofern werden wir für unsere Zeitbegriffe schlicht ewig wieder geboren. Finde ich auch irgendwo nett. Hat was sehr effizientes.
@ Yardis: Also für meinen Teil kann ich mich an alle schmerzlichen Dinge meines Lebens, die über Schürfwunden hinausgehen, durchaus erinnern. Sollte ich damit ne Besonderheit darstellen würde mich das doch sehr wundern.
Zu den anderen Religionen: Wenn ich Glauben muss, erfordert dies doch schon etwas aktives, das zu Geben ich nicht bereit bin. Sollte ich in meinem Glauben zweifeln, so kann das auch schon zur Verdammnis führen. Und wer sagt mir, welcher der ganzen imaginären Freunde denn nun der ist, der mit mir spielen will ;-)

Ich bezweifle auch nicht, dass Religionen nicht nach Verständnis Gottes trachten und statt dessen einfach glauben. Auch, dass Religiöse denken, sie können und müssen nicht verstehen, was Gott da gemacht hat. Aber gerade DAS ist der Unterschied - es gibt eine wachsende Minderheit, die das eben so nicht sieht. Meist Atheisten. Denen kommt es auf das Verstehen an, denn dem Verständnis wird durch viele moderne Menschen ein großer Wert beigemessen. Und Mathematik ist die "Sprache", die unsere Erkenntnisse kommunizierbar macht.

Und Gläubige hinterfragen per Definition manche Dinge nicht. Du kannst nicht an etwas Glauben, dass du hinterfragst. Dann nimmst du es allerhöchstens als wahrscheinlich an. Ich z.B. tue mich sehr schwer mit den modernen Orbitalmodellen von Molekülen, sowie der Interaktion von eben jenen Orbitalen miteinander. Es gibt Hinweise, dass es so ist, ich bin also geneigt, es als wahrscheinlich anzunehmen. Aber ich glaube es nicht so recht, denn ich zweifle.
Ebenso kann ein Mensch, der tatsächlich an einen Gott glaubt, halt nicht hinterfragen, ob es ihn gibt. Er kann seine Absichten, seinen Willen, seine Form usw. hinterfragen - aber wenn man an ihn glaubt, so ist jede Frage nach seiner Existenz nicht mehr zulässig. Glauben ist halt zutiefst binär - [hier gewünschtes Yodazitat einfügen]. Die "Zwischenstufen" führen letzten Endes bei genauer Betrachtung immer dazu, dass man definitiv glaubt oder definitiv nicht glaubt.
 
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@ Yardis: Also für meinen Teil kann ich mich an alle schmerzlichen Dinge meines Lebens, die über Schürfwunden hinausgehen, durchaus erinnern. […] Und wer sagt mir, welcher der ganzen imaginären Freunde denn nun der ist, der mit mir spielen will ;-)

Erinnern vielleicht schon. Aber der Schmerz dürfte wohl nicht ins Gedächtnis gerufen werden. Oder Vielleicht eher der Gedanke „Das hat weh getan“. Aber das es einen noch mit nimmt dürfte es nur in den "schwersten Fällen" geben. So ist es zumindest bei mir (bis auf den schwersten Fall, den habe ich zum Glück noch nicht erlebt).
Wie ich schon geschrieben habe, ist das die Entscheidung von jedem selbst. Nach bestem Wissen und gewissen. Man ist sich entweder sicher, dann legt man sich fest, oder man lässt es einfach.

Ebenso kann ein Mensch, der tatsächlich an einen Gott glaubt, halt nicht hinterfragen, ob es ihn gibt. Er kann seine Absichten, seinen Willen, seine Form usw. hinterfragen - aber wenn man an ihn glaubt, so ist jede Frage nach seiner Existenz nicht mehr zulässig.

Das ist genau das was ich meinte. Viel Gläubige werden den Glauben ständig hinterfragen. Aber dabei bleibt trotzdem klar, dass es einen Gott gibt. Es dreht sich mehr um die von dir beschriebenen Dinge. Ich habe es so nicht ausgeführt, aber das habe ich damit gemeint. 😉
 
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Da draußen laufen eine Menge sehr intelligente religiöse Menschen herum und auch wenn man persönlich ganz anders denkt muss man wie ich finde schon akzeptieren, dass es da verschiedene Lebens- und Glaubensentwürfe gibt.
Ja und Nein.
Sicher, auch und grade unter sehr intelligenten Menschen wirst du sehr "religiöse" Typen finden. Grade angesprochene Felder wie Physik haben eine regelrechte Tendenz dazu, denn man erlebt das Universum wirklich als "Wunder": beispielsweise ist es ein riesiges Wunder das sich das Universum an die Regeln der Mathematik hält, das quasi die Mathematik sowas wie die "DNA" des Universums ist, also ein universeller Code in dem jede Information irgendwie gespeichert ist. Das kann einen durchaus gläubig machen und an einen Schöpfer glauben lassen.

Was aber IMO gar nicht geht ist eine Vereinbarkeit mit religiösen Konventionen. Wie schon erwähnt: die Gottesvorstellungen alle Religionen sind viel zu primitiv, ihre Verhaltenscodices viel zu unlogisch und widersprüchlich, als das ein wacher Verstand sie akzeptieren könnte.
Klar, Menschen sind prinzipiell zu kognitiver Dissonanz fähig, und grade befähigtere Gläubigere neigen eben zu einer "Metapher"-Interpretation ihrer Religion: Gott ist nicht wirklich so, offenbart sich aber auf diese Art damit wir ihn überhaupt begreifen können. Das ganze ist also nicht zu eng zu sehen sondern eben eher "dem Sinn nach so". Dooferweise gelten sie damit in ihren jeweiligen Lehren meist als Häretiker mit allen unschönen Folgen.
Und auf die frage warum Gott schon zur Zeit seiner Offenbarung von seinen Anhängern offensichtlichen Blödsinn verlangte wissen sie meist genau so keine Antwort wie auf die Frage warum Gott denn nicht mal klarstellt welche der ganzen Religionen denn nun die richtige ist... wäre echt nen netter Zug von ihm wenn er z.B. den ganzen Muslimen mal sagen würde das da nix is mit 72 Jungfrauen, da könnten die ganzen oversexten und underfuckten Testosteronbomber mal aufhören sich in die Luft zu jagen...


Ich denke nicht. Religion hat viele Funktionen. Unter Anderem auch, Zusammengehörigkeit und Abgrenzung auszudrücken. Auch das ist sinnstiftend, denn es trägt zum Selbstverständnis der Glaubensgemeinschaft bei. Und diese Funktin hatten auch schon antike Kulte oder sogar schamanistische Riten in der Vorzeit. Selbst die Jäger und Sammler kannte bestimmt Initiationsrite
Na jetzt machst du einen heimlichen Schwenk.
Deine ursprüngliche Aussage war: Religionen wurden "erfunden" damit der Mensch seine an sich sinnlose Existenz mit Sinn füllen kann.
Ich sage eben: nö, denn wir betreiben Religion schon sehr viel länger und lang nciht allen gehts um Trost oder sinnstiftung.
Ein Initiationsritus z.B. schafft keinen "sinn" in meiner Existenz, sondern dient rein dazu freund und feind zu unterscheiden, ist ein reines Werkzeug der Sozialisation.
Du spielst etwas mit der Doppelbedeutung des Wortes Sinn: sinnvoll<->Sinn stiftend.
Ich bin vollkommen bei dir das Religionen sinnvoll sind/waren. Sonst wären wir auch gar nicht religiös.
Was ich bestreite ist das es bei Religionen ursprünglich um Sinn Stiftung fürs Individuum geht. Dafür gibts einfach viel zu viele Religionen die solche Fragen offen lassen.
 
Der Gedanke an ein "besseres" Leben im Jenseits sieht bei mir folgendermaßen aus: Menschen haben Grenzen zwischeneinander, und aufgrund dieser Grenzen neigen sie dazu, einander zu verletzen, oft genug unwissentlich- und das erzeugt einen gewissen Schmerz. Ergo bin ich also im "besseren" Jenseits entweder allein, und dann will ichs nicht wirklich erleben, oder mit anderen Menschen zusammen, und dann werden wir uns wieder gegenseitig verletzen und das Jenseits ist auch nicht viel anders als hier, zumindest im sozialen Zusammenleben- oder aber, die Grenzen zwischen den Menschen fallen, und dann geht aber das "Ich" flöten, und "ich" habe nichts mehr davon 😉

Letztlich deckelt Religion eben doch ein paar Fragen, die bei genauerer Betrachtung gar nicht so schlecht sind- ein "Wer bin ich?" oder "Was bin ich?" ist eben nicht so leicht zu beantworten, wenn man auf "Ein Geschöpf Gottes, und jetzt frag nicht weiter!" nicht zurückgreifen will... Und letztlich ist das eben auch etwas, das man nicht unbedingt mit Wissenschaft, aber mit Introspektion auch mal klären kann, und zwar so ganz, ohne sich über Gott zu definieren. Die schlechten Seiten des Selbst mal schlicht zu ignorieren mit "Ich hab ja den rechten Glauben, also passiert mir sowieso nichts und ich bin toll!" finde ich auch immer wieder interessant...
(Was in der Mathematik wohl auch seltsam wäre, sich in einer Definition auf etwas anderes, undefinierbares zu berufen, obwohl ich nicht ausschließen will, dass die Mathematik sowas nicht auch tun kann 😉)
 
Na jetzt machst du einen heimlichen Schwenk.
Deine ursprüngliche Aussage war: Religionen wurden "erfunden" damit der Mensch seine an sich sinnlose Existenz mit Sinn füllen kann.
Nun ich gebe zu, ich habe mich unklar ausgedrückt. Eigentlich habe ich ja geschrieben, dass Religion wohl in erster Linie sihc als Verarbeitungsmethode sinnwidriger Traumata, quasi zur Linderung des damit einhergehenden Leids entwickelt hat. Das ist in der Tat weniger sinnstiftend, als vielmehr sinn wiederherstellend.

aber in der Tat ist der Begriff Sinn nicht besonders glücklich. Ich han ihn eignetlich nur als Notbehelf gewählt.
 
Ein Initiationsritus z.B. schafft keinen "sinn" in meiner Existenz, sondern dient rein dazu freund und feind zu unterscheiden, ist ein reines Werkzeug der Sozialisation.

Schließt sich das denn unbedingt aus? Die Unterscheidung in Freund und Feind (die nur eine Möglichkeit ist) braucht einen als sinnvoll erlebten Hintergrund. Man kann sich zwar leidenschaftlich darüber streiten, ob der Sinn nicht schon vorher erlebt ist und der Ritus nur noch die Bejahung oder Anerkennung desselben ist.

Dooferweise gelten sie damit in ihren jeweiligen Lehren meist als Häretiker mit allen unschönen Folgen.

Jain. Sie gelten in bestimmten Kreisen ihrer Religion als Häretiker.
 
Und auf die frage warum Gott schon zur Zeit seiner Offenbarung von seinen Anhängern offensichtlichen Blödsinn verlangte wissen sie meist genau so keine Antwort wie auf die Frage warum Gott denn nicht mal klarstellt welche der ganzen Religionen denn nun die richtige ist... wäre echt nen netter Zug von ihm wenn er z.B. den ganzen Muslimen mal sagen würde das da nix is mit 72 Jungfrauen, da könnten die ganzen oversexten und underfuckten Testosteronbomber mal aufhören sich in die Luft zu jagen...
Woher weißt du denn, dass das nicht Gottes Wille ist? Wenn Gott die Sache mal endgültig klarstellen würde, wer weiß, was dabei herauskäme. Vielleicht liegen wir säkularen ja völlig daneben und es gibt tatsächlich den 72 Jungfrauenrabatt für schnelles explosives Ableben. Nicht dass ich 72 Jungfrauen bräuchte. Mir reicht mein holdes Weib völlig. Stell dir mal vor, du hättest 72 Teeniegirls an der Backe. Das kann vielleicht auch die Strafe für solche Taten wie Selbstmordattentate sein, die Ewigkeit mit einer wildgewordenen Horde kreischender Teeniegirls verbringen, würde mir das passieren, ich würde mich wahrscheinlich gleich nochmal in die Luft jagen.
 
Woher weißt du denn, dass das nicht Gottes Wille ist? Wenn Gott die Sache mal endgültig klarstellen würde, wer weiß, was dabei herauskäme.
Vielleicht liegen wir säkularen ja völlig daneben und es gibt tatsächlich den 72 Jungfrauenrabatt für schnelles explosives Ableben.
Nicht dass ich 72 Jungfrauen bräuchte. Mir reicht mein holdes Weib völlig.
Stell dir mal vor, du hättest 72 Teeniegirls an der Backe.
Das kann vielleicht auch die Strafe für solche Taten wie Selbstmordattentate sein, die Ewigkeit mit einer wildgewordenen Horde kreischender Teeniegirls verbringen,
würde mir das passieren, ich würde mich wahrscheinlich gleich nochmal in die Luft jagen
.
Hmmm...
 
[...] Das kann vielleicht auch die Strafe für solche Taten wie Selbstmordattentate sein, die Ewigkeit mit einer wildgewordenen Horde kreischender Teeniegirls verbringen, würde mir das passieren, ich würde mich wahrscheinlich gleich nochmal in die Luft jagen.

Hahahahaha. 😀 Ich musste gerade so lachen als ich das gelesen habe. Und ich stimme dir sogar zu.^^
 
Woher weißt du denn, dass das nicht Gottes Wille ist? Wenn Gott die Sache mal endgültig klarstellen würde, wer weiß, was dabei herauskäme. Vielleicht liegen wir säkularen ja völlig daneben und es gibt tatsächlich den 72 Jungfrauenrabatt für schnelles explosives Ableben. Nicht dass ich 72 Jungfrauen bräuchte. Mir reicht mein holdes Weib völlig. Stell dir mal vor, du hättest 72 Teeniegirls an der Backe. Das kann vielleicht auch die Strafe für solche Taten wie Selbstmordattentate sein, die Ewigkeit mit einer wildgewordenen Horde kreischender Teeniegirls verbringen, würde mir das passieren, ich würde mich wahrscheinlich gleich nochmal in die Luft jagen.

Hört sich auch eher nach Höchststrafe an.
 
Es kommt halt auf den Blickwinkel an. Ich vermute, dass die meisten Selbstmordattentäter deswegen Jugendliche sind, weil sie noch nie die Mühen der Ebene durchwandert sind, die daher kommen sich mit einem weiblichen Wesen etwas länger arrangieren zu müssen. Kurz gesagt, deren Hormonhaushalt blendet die ganzen unangenehmen Seiten der weiblichen Wesen einfach aus. Neigung zu Geschnatter, Schmucksucht, die ins Geld gehen kann oder ein herrisches Wesen mmit Haaren auf den Zähnen. Eigenschaften, die sich bändigen lassen, wenn das weibliche Wesen in der Einzahl vorhanden ist. Man kann sich damit arrangieren. Treten diese Wesen aber in der Mehrzahl auf, so ist der Spaß vorbei. Dann wird gegackert, gezickt, ausführlich über Mode diskutiert, nicht zu vergessen die sich anbahnende Solidarität unter Geschlechtsgenosinnen. Und wenn sie dann noch emanzipeirt sind, dann scheint nie mehr die Sonne.😀( Vorsicht. Nicht auf die Goldwaage legen. Ich find Frauen trotzdem toll)
 
Solidarität unter Frauen gibt's nur auf dem Papier, die halten eine ausgeknobelte Hackordnung eine Minute lang durch ^^. Zu den 72 Jungfrauen: Keine Ahnung, warum man das als Paradies bezeichnen sollte.
a) laut. b) nach gängiger Lesart Teenager, also ist das Hirn noch nicht an. Dürfte für die Ewigkeit nicht sehr unterhaltsam sein. c) 72x entjungfern mag sich toll anhören, aber für die Ewigkeit ist das jetzt nicht so der Knaller, bisschen wenig vielleicht, wenn man drauf steht. d) Jungfrauen haben per Definition keine Ahnung von Sex. Sich sprengen für 72x schlechten Sex? Sind die doof?​
 
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