Es müssen doch (mindestens) die folgenden Dinge unter einen Hut:
- Möglichst niedrige Einstiegsschwelle für Neulinge
- Möglichst vielfältige Regeln/Gestaltungsmöglichkeiten um Fortgeschrittene bei Laune zu halten
- Größere Änderungen und Neuheiten in regelmäßigen Abständen, um "alte Hasen" bei Laune zu halten
- Chancengleichheit verschiedener Codices im "Wettbewerb"
- Abgrenzung der Armeen untereinander, Alleinstellungsmerkmale
- Wirtschaftliche Interessen des Herstellers
Der Haken ist doch am Ende, dass GW hier sehr viel Freiheit zur Ausgestaltung lässt und kein "Freizeitformat" bewirbt, beispielsweise mit genereller Begrenzung von Datasheets auf 1 statt 3 je Armee (Ausnahme Standards), nur Grundstratageme, ohne Schubsen und Haare ziehen.
Es gibt "Starterboxregeln" oder "GRB plus Codex, Supplement etc. all-in", den Rest muss man sich selbst ausdenken - frechheit!
Ein modulares Regelwerk, in dem ich die Komplexität des Spiels hochschrauben kann, wie es mir gefällt, wäre ja die Königsklasse. Das würde ich nicht erwarten, obwohl ich erstmal denken würde, dass das machbar ist.
Ich glaube, dass das größte Problem hier liegt:
- Chancengleichheit verschiedener Codices im "Wettbewerb"
- Abgrenzung der Armeen untereinander, Alleinstellungsmerkmale
Und das ist offenbar nicht zu bewerkstelligen, wenn man eine Armee nach der anderen veröffentlicht und in Reaktion auf das derzeitige Spiel. Und auch, wenn man Turniere und die toxische Atmosphäre, die es dort oft gibt, total ablehnt, muss man doch anerkennen, dass das am ehesten Laborbedingungen sind, unter denen man Exzesse und Ungleichheiten am schnellsten feststellen kann.
GWs Strategie scheint zu sein, eine Reihe großer Turniere abzuwarten und dann Veränderungen an den bestehenden Regeln vorzunehmen, um die Siegeschancen der jeweiligen Fraktionen zu drosseln. Parallel werden aber Regeln (von anderen Leuten) entwickelt, die diese unbalancierten Armeen schlagen können sollen. Und wenn die dann veröffentlicht werden, gibt es das Meta, auf das sie reagieren können sollen gar nicht mehr. Dadurch beherrschen sie wieder alle Turniere und die Regelentwickler basteln wieder an Armeen, die das dann schlagen können und so dreht sich der Kreis immer weiter.
Von der Konsistenz her wäre es am günstigsten, das Grundregelwerk und die Codizes, werden parallel entwickelt, von einer großen Anzahl Spieltester:innen hart durchgenudelt, korrigiert und angepasst und dann alle mit einem Ruck veröffentlicht.