Da möchte ich widersprechen: Bei Eisenhorn - meine ich - kommt anfangs auch eine oder zwei Seiten, die das Grobe erklärt. Für einen Film brauchst du dann auch nicht alle Details dieses riesen Universum anführen, sondern kannst vieles oberflächlich anreissen oder ignorieren.
Nehmen wir das Beispiel mit dem Necromundasetting oder der Garde-Soldat, den ich vor ein paar Posts erwähnt habe:
Die Erzählung beginnt irgendwann kurz vor der Grundausbildung und zeigt etwas "von der Schulzeit" des Soldaten (keine Ahnung ob sowas wie Schulen gibt in 40k). Dort siehst du immer wieder Servitoren rumlaufen und Arbeiten verrichten, es wird kein weiterer Bezug auf die genommen.
In der Grundausbildung nun verkackt ein Kamerad unseres Soldaten es nun grandios und wird bestraft: Im Richtspruch heisst es nun er wird verurteilt lobotomisiert zu werden und fortan als Servitor zu dienen. Dieser Kamerad latscht nun nacher in der Einheit rum und unser Protgagonist versucht kurz ein Gespräch, muss dann aber feststellen, dass er gar nicht mehr mit ihm reden kann: Mindblown, alle anderen früher gezeigten Diener waren auch mal Menschen - "fuck ist das eine kranke Gesellschaft" muss sich der Mainstream-User denken, der den Film zum ersten mal sieht und keinen Kontakt mit dem 40k Universum hatte.
Als Gegner kannst du dann die Orks aufziehen: Paar Schlachtbriefings, in denen kurz den Soldaten der Feind erklärt wird und anschliessend folgt die zweite Hälfte/das dritte Drittel des Films in denen einige Action-geladene Kampf/Schlachtszenen sind und am Ende stirbt der Soldat, weil es in 40k halt keine Happy Ends gibt.
Es gibt keine Notwendigkeit auf all die anderen Facetten in einem ersten Film einzugehen: Du musst nichts vom Chaos erzählen oder den Eldar oder anderen Gefahren. Die Imperialen Bürger wissen ja häufig auch nur für einer Gefahr, wenn überhaupt.
Ich glaube die Bewertung, ob ein 40k Film möglich und wie erfolgreich der ist, hängt stark davon ab, was man sich für ein Setting vorstellt.
Im Kontrast zu meinem oben skizzierten Szenario kann ich mir z.B. gar keinen Film vorstellen, in dem ein paar Space Marines hunderte Gegner EzPz ummähen, weil sie halt so super sind. Ich fände einen solchen Film langweilig und ich glaub der würde auch floppen, da man nicht identifizieren kann.
Zum Abschluss: Es gab mal einen Halo-Film, der war eigentlich gut gemacht: Dort geht es um ein paar Rekruten/Offiziersanwärter und ihr Leben an der Akademie und erst am Ende kommt der Feind und kurz sieht man den Master Chief, weil er halt Halo verkörpert: Das ist imo eine clevere Idee ein Sci Fi Setting zu nehmen und einen Film zu schaffen mit Charakteren mit denen sich der Zuschauer identifizieren kann und das ist nunmal wichtig für den Erfolg (denke ich zumindest).
[EDIT] Wir fiel auf, dass ich einen Film beschrieben habe der Starship Troopers oder auch Full Metal Jacket nicht unähnlich wäre von der Handlung. Das muss nicht schlecht sein, da die Leute sich mit dem Thema identifizieren können.
Man muss aber sicher abwägen ob man ein altbekanntes Thema in neuem Universum aufgreift, um den Zuschauern den Zugang zu erleichtern und so den 40k Filmen den Einstieg zu erleichtern oder vielleicht doch lieber etwas neues schafft. Das überlasse ich dann aber den Marktanalyse-Experten.