Fantasy Ein Donjon für meine Bretonen (WHFB Burg)

Sunzi

Grundboxvertreter
22 Oktober 2019
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Ich möchte hier mein Projekt dokumentieren. Die ersten Beiträge werden daher noch ohne Bilder sein, die ich aber Stück für Stück nachlegen möchte sobald ich auch Bilder hochladen kann.

Vorgeschichte:

Mit der Erscheinen der Festung Erweiterung 1998 für WHFB (5th Edition) begann ich als Teenager mit dem Bau einer Burg für meine Bretonen. Natürlich sollte es eine besonders große Burg sein inklusive Burgfried, Wirtschaftshof etc. In der Realität blieb das Projekt beim Burgfried stecken, da ich damals keine zufriedenstellende Lösung für die Wände fand. Strukturfarbe und Pappsteine waren mir nicht ausreichend andere Materialien hat/kannte ich nicht. Die Struktur besteht ganz klassisch aus Cornflakes Packungen, etwas Wellpappe und Papier.
Das Modell entsprach meinem damaligen Anspruch an "Realismus". Sprich: keine Türmchen, Balkone, Anbauten oder ähnliches. Die Burgen die von GW gebaut wurden oder was man im Internet findet haben mir nie so gut gefallen. Generell waren meine Bretonen eher "Low Fantasy": sehr Fußvolk lastig. Gralsritter etc. hatte ich überhaupt nicht. Sonderlich erfolgreich war ich damit auf dem Spieltisch nicht. Irgendwann schlief das Hobby ein. Aber es wurmte mich sither, dass das Turmmodell (mit dem ich eigentlich ganz zufrieden war )immer noch immer noch halbfertig im Keller verstaubte.

Aktuell:

Vor ein paar Wochen habe ich es aus dem Keller ausgegraben und musste feststellen dass es mir tatsächlich noch ganz gut gefiel.
IMG_20200905_210141~3.jpg
IMG_20200905_210123~2.jpg

Vom Aufbau her ähnelt der Keep dem aus Rochester. (was sich dadurch erklären lässt das eines meiner Ritterbücher von damals einen schönen Querschnitt des Keeps beinhaltete) Von der Größe ist er aber eher mit einem Pele / Peel Tower oder den Strongholds der schottisch-englischen Grenzlandes vergleichbar. Es grenzt sich jedoch so oder so von den deutschen Bergfrieden oder französischen Donjons ab, da es sowohl Rückzugsort, als auch Wohnbereich des edlen Ritters darstellt.

Erste Erkenntnisse waren dass ein Dach fehlt, die Türme aufgrund des veränderten Maßstabs vielleicht etwas zu hoch waren und dass endlich eine Lösung für die Mauern hermusste. In der Zwischenzeit ist das Bauen mit Styrodur ja sehr verbreitet und es gibt hier im Forum und anderswo gute Tutorials. Hier habe ich mich erkundigt und nun lege ich los.

Was ist zu tun:

  • Die komplette Fassade incl. "Torhaus" und Türme müsse Mauerwerk incl. Schießscharten und Fenster erhalten.
  • Ggf. müssen die Türme etwas gekürzt oder verbreitert werden.
  • Die Türen müsse aus Balsaholz der Styrodur angefertigt werden.
  • Die Konstruktion braucht ein Giebeldach (hier ggf. verschiedene Varianten um unterschiedliche Perioden darstellen zu können).
  • Zum Schluss fehlt eine Base; hier plane ich einen Hügel mit felsigem Steinhang auf einer Seite um die Höhe des Gebäudes hervorzuheben.

Aktuell experimentiere ich noch mit den Styrodurplatten. Mein erster Entschluss viel auf einzelne Steine und ich baue nun Turmruinen um die Optik und die Praktikabilität zu testen. Mein Ziel ist der goldene Mittelweg, nicht zu einheitlich, aber auch nicht zu kleinteilig. Die normannischen Originale hatten sehr kleine Steine, das wird zu fitzelig. Die späteren Türme aus dem 13. Jahrhundert hatten dagegen fast gleich große Steine. Mein Ziel ist es größere Ecksteine zu benutzen und die Zwischenräume mit flacheren Steinen zu mauern.
 
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EMMachine

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Oh, ich sehe gerade ich kann meine Beiträge weiter oben gar nicht editieren :(
Normal kannst du doch einfach ganz unten in deinem Post auf Bearbeiten klicken.
@Sunzi ist noch kein Erfahrener Nutzer.
Dürfte das gleiche Thema sein wie Bilder im Forum hochladen.
Voraussetzung ist 20 Tage angemeldet und 50 Beiträge (und im letzten Fall fehlen noch 17).
 
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Shub Niggurath

Hüter des Zinns
28 November 2014
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Wenn du es historisch machen willst, kannst du es theoretisch auch einfach mit weißer, glatter Oberfläche bauen. Man geht heute davon aus, dass die Burgen in der Regel weiß verputzt waren. Vom eigentlichen Steinmuster hat man da nicht unbedingt viel gesehen. Es wurden sogar Fugen auf Wände aufgemalt, um gut behauene Steine vorzutäuschen, wo eigentlich nur verputzter Bruchstein war. Schaut nur etwas langweilig aus und bricht absolut mit der Erwartung von grauen Steinblöcken.
 
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Dragunov 67

Tabletop-Fanatiker
14 Juni 2020
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Gab auch je nach Gebiet andere Putzmareialien. Lehm/Kalk Gemische, Granitmehl /Kalk oder Lehm uä. Das gab dann halt gelb/braun, beige oder grau/gelbe Wände. Meist wurde eine einheitliche Fläche angestrebt um keine Schwachstellen erkennen zu lassen, Witterungsbeständig zu machen uä. Die Imposanten "jeder Stein ist zu sehen" Bauten sind meist eine Fehlinterpretation der frühen Fantasy Macher, die die Verwitterung ausser acht gelassen haben. Richtig gut rekonstruierte Mauern hat Festung Königstein (weiß aber nicht genau ob es da noch so aussieht, ist schon länger her) und ein Wehrkloster in Polen (Namen leider vergessen).
 
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Din

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auch wenn das historisch absolut schlüssig klingt, und auch Fachwerkhäuser, ja eine einheitliche Fron hatten, wenn ich an ne Burg denke, dann habe ich halt vor meinem Auge das Bild mit Stein auf Stein.

Ich denke für Fantasy-Gelände ist, ob dieser Erwartungshaltung, ein Stein auf Stein Projekt die beste Wahl.

Hat mich auch extrem schockiert, als ich festgestellt habe, dass die Römer alles aus Ziegelsteinen gebaut haben, und es dann einfach mit Gips zugekleistert haben. Warum sollte man das bei Burgen anders gemacht haben?^^
 
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Dragunov 67

Tabletop-Fanatiker
14 Juni 2020
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Wie gesagt historische Burgen und Fantasy Burgen liegen weit auseinander, aber auf dem Tisch sieht eine aus Steinen gebaute Burg/Festung /Wachturm halt besser aus. Ich denke mal, dass es etwas mit unserer Wahrnehmung zu tun hat. An glatten Flächen ohne Struktur "gleitet" der Blick schneller ab als an einer strukturierten und unregelmäßigen Fläche. Das ist mir selbst schon im Vergleich beim Gelände meiner WHFB Armeen passiert. Das im südländischen Stil (aus unserer Welt) verputzte Gebäude der Echsen ist optisch uninteressanter als die imp. oder Bretonen Gebäude.
 
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Sunzi

Grundboxvertreter
22 Oktober 2019
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Frankfurt
Wobei die Frage Realismus vs. Fantasy sich jetzt nicht allein a Putz festmacht. Es gibt genug Darstellungen von strahlend weiß verputzten Bretonenburgen. Ich gehe dem Thema auf jeden Fall nochmal nach. Ich denke auch dass der finanzielle Hintergrund eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt. Die königliche Burg des lokalen Statthalters sah anders aus als ein bescheidener Wehrturm eines kleinen Ritters. Manche der normannischen Burgen in Irland hatten wohl strahlend rote Ziegeldächer. Mir würden schwarze Schieferdächer besser gefallen.

@Dragunov 67 meinst du diese Festung: https://de.wikipedia.org/wiki/Festung_Königstein Die war mir bisher unbekannt und ist auf jeden Fall beindruckend. Die Mauern dürften aber sehr viel späteren Datums sein. Ich schaue mir mal die Bilder an.

Das habe ich spontan zum Thema "Putz" gefunden. Tatsächlich stellt sich die Frage ob man um den "steinsichtigen Verputz" nicht dadurch darstelle kann dass man keine ganzen Steine aufklebt, sondern nur "Scheiben". Dann würde die darunter liegende Wand den Putz darstellen. Das werde ich bei einem zukünftigen Testturm prüfen müssen.
"Waren der Turm und das Wohngebäude eingedeckt und der hölzerne Wehrgang auf die Ringmauer aufgesetzt, wurden die Mauern eventuell verputzt und bemalt. Selbst glatte Quadermauern waren, wie Farbreste immer wieder belegen, mit einer dünnen farbigen Schlämme versehen. Bei Bruchsteinmauerwerk war Verputz üblich. Dieser konnte auf verschiedene Arten aufgetragen werden: zum einen als steinsichtiger Verputz, sogenannter Rasa pietra, so aufgebracht, daß nur die Kuppen herausschauten; zum anderen als sehr breiter Verputz in Mauerfugen mit senkrechten und waagerechten Fugenstrichen, die dem Mauerwerk ein regelmäßiges Aussehen geben sollten. Schließlich findet sich auch ein vollflächiger Verputz, der die gesamte Oberfläche überzieht und nur die Eckquaderfrei läßt."

Den Punkt mit der Verwitterung finde ich auch spannend. Hier wäre für mich auch ein älteres Aussehen des Keeps gut passen, da er das Kernstück der Burg darstellt und früher gebaut wurde. Die späteren Ringmauern würden dann eventuell auch modernere, runde Türme erhalten. Aber ich schweife ab....
 
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