warum möchtest du die flexibilitär einschränken? und dann gleich so stark?
Das kann ich gern erklären.
Planbarkeit bedeutet, dass man sich über die eigenen und gegnerischen Möglichkeiten einen Übersicht schafft, und auf Basis dessen dann Entscheidungen trifft. Nicht, weil es eh egal ist, Hauptsache man würfelt gut. Oder anders rum, dass das Geschehen direkt von den Entscheidungen abhängt statt nur manchmal.
Dem stehen zwei Faktoren entgegen:
1) Zufall. Das wäre das Offensichtliche. Wenn z.B. in einem Spiel, wie Warhammer Fantasy, wo es traditionell um das Aussuchen und Initiieren von Nahkämpfen und Angriffen geht, plötzlich die Angriffsdistanz stark zufällig wird, nimmt es dem Spiel viel Planbarkeit. Auch bei 40k kannst du, seit es das vom damaligen WHF übernommen hat, dich (oft) nicht darauf verlassen, mit einer Nahkampfeinheit gut zu taktieren, sondern musst mit ganzen Nahkampfarmeen, insb. wenn sie schocken, „das große Spiel“ spielen, wo sich die Zufälligkeit der einzelnen Angriffsbewegung wieder rausmittelt.
2) Flexibilität. Wenn dein Gegner sich mit einigen Kommandopunkten aus jeder Situation freikaufen kann, weil er die endlich im NK gebundene Einheit per Strat zurückziehen und trotzdem schießen lassen kann; weil er die unter Fokusfeuer genommene Einheit per Strat ihre Moral automatisch bestehen lassen kann, macht es dir das in vielen Bereichen schwer, Entscheidungen mit direkter Wirkung zu treffen. Es zählen mehr die tatsächlich erschossenen Figuren und die tatsächlich gesammelten Siegpunkte, als das Manövrieren des Gegner in eine für ihn einschränkende Lage – weil er zu flexibel ist, es also nur schwerlich solche Lagen gibt. Dass die Bewegung der Modelle frei ist, macht das Spiel bereits in der Bewegungsphase viel weniger planbar, als z.B. in einem Seekampfspiel oder einem R&F. Und eine schwer überschaubare Vielzahl an Zusatzoptionen – in Form von Strats – machen es noch schlimmer.
40k ist noch kein Kniffel oder Mensch-ärgere-dich-nicht, und in gewissem (individuell unterschiedlichem) Maße
möchte man ja auch sein eigenes Spiel durchziehen und/oder die Würfel entscheiden lassen, statt ständig auf den Gegner reagieren zu müssen, aber das Andere ist halt interaktiver (← neuer Begriff im Gespräch).