Sonstiges Früher war Alles besser!

Früher gab es mehr Toleranz ist einfach nur eine andere Formulierung für: "Früher musste ich mich mit meiner Meinung nicht mit Widerspruch auseinandersetzen."
Man könnte sagen die Toleranz hat sich verschoben. Früher hat niemand (oder kaum jemand) was gesagt, wenn man Fleisch isst, Umweltschädliche Autos fährt und alles andere was hier so genannt wurde. Allerdings wurden Dinge wie Homosexualität, ein Partner:in mit anderer Hautfarbe, das ein Vater Elternzeit nimmt oder gar nur halbtags arbeiten will, um den Haushalt zu führen nicht unbedingt toleriert.

Ich finde diese Entwicklung sehr positiv, ich rechtfertige mich lieber dafür in der Stadt SUV zu fahren oder weil ich ne Lederjacke kaufe (nur Beispiele, bitte nicht drauf eingehen), als dass ich mich für meine Sexualität, Partner:in oder ähnliches rechtfertigen muss.

Kurzes Beispiel mein Großvater (89) hat letztens die Polizei gerufen, weil sein Nachbarn (85) seine Frau geschlagen hat. Mein Opa hat original gesagt:"der hat die schon immer geschlagen, das wusste ich, das wussten alle, aber niemand hat was gesagt. Inzwischen bekommt man immer was gesagt, egal was man macht, da dachte ich ich sag auch Mal was."
 
Diese ganzen Prozesse, die hier öfters kritisiert werden wie alles wird für Markt generiert, seelenlos, passiert heute so ziemlich in jeder Branche. Nicht nur in TT. Bei Angelzubehör werden jedes Jahr immer neue Editionen von vorherigen Sachen rausgebracht. Qualität hinkt. Weil Hauptsache Neuheit. Der Kunde muss in Laune gehalten werden.
In Musikindustrie das selbe. Heute einen Star zu machen kostet einer Platenfirma mehrere Mio. EUR. Die Musik wird auf Verkauf generiert. Man orientiert sich was vor kurzem ein Hit war und macht ein Plagiat. Ein Cover. Um bloß kein Risiko einzugehen. Kreativität in der Musik ist tot. Wenn ich die 90er und 2000er vergleiche, wieviele es damals unterschiedliche Stille gab.

Bezogen auf TT finde ich eine Entwicklung aber ganz gut. Die Brettspiele haben sich bis heute weiter entwickelt.Sie sind komplexer geworden. Design und Qualität der Minis ist viel besser geworden. 40k und AoS dagegen sind vom Regelwerk immer noch in den 80er. Jedes Skirmish-Brettspiel ist von Mechanik her komplexer und strategischer als 40k.
Als Beispiel Mythic Battles Pantheon: Götter, Helden, Monster, Söldner. Jeder hat individuelle Fähigkeiten. Bei Wunden werden die Eimheiten schwächer, langsamer. Ausgeklügeltes Würfelsystem. Da kann 40k oder Killteam nicht mithalten. Keine nerviges Messen der Reichweite.

Das einzige wo GW noch führt ist die Qualität der Minis. Die Marketing-Abteilung haben wohl auf Konkurrenz reagiert.

Ich habe früher TT gespielt. Aber heute sehe ich kein Grund mehr. Weil Brettspiele viel interessanter sind und von Spielzeit und Geld her günstiger sind. Ob Skirmisher, DAngeonCrawler, Strategie und Worker/Placement.
 
Das einzige wo GW noch führt ist die Qualität der Minis.
Da bin ich nicht überzeugt.
Klar die GW Qualität ist alles andere als schlecht und ja gegenüber den kleinen Herstellern, die das ganze auch noch oft als Nebenberuf betreiben, ist die GW Qualität deutlich überlegen. Aber andere Herstellern können qualitativ genauso gute Minis hinlegen wenn sie Geld in die Hand nehmen (so sie auf ein gewisses Kapital überhaupt zugreifen können), das hat vor über einem Jahrzehnt Rackham schon gezeigt, deren alte Minis (vor dem pre Paint Hype) können qualitätstechnisch auch nach so vielen Jahren noch mit GW Neuerscheinungen mithalten, was Paßgenauigkeit, Detailschärfe und co angeht.
Ähnliches sehe ich wenn ich mir die Kingdom Death Monster Minis ansehe. Es wird ja gerne gewitzelt das in China nur minderwertiger billigkram hergestellt wird, wer genug Geld in die Hand nimmt bekommt auch Spritzguß Miniaturen die denen von GW in nichts nachstehen, teilweise von den Details den GW Spritzgußminis überlegen sind.
 
  • Like
Reaktionen: Dragunov 67
Das jemand das Geld in die Hand nehmen könnte, ist definitiv richtig. Nur wird es eben in der Regel nicht getan. Bei einigen Herstellern nichtmal bei Zinnminiaturen. GW tut es und schafft es. Gerade wenn man paar der neueren Herr der Ringe Modelle mit den älteren Plastikmodellen vergleicht ist da echt was passiert und die Plastikmodelle müssen sich nicht mehr vor den Resin- oder Zinnmodellen verstecken.
 
Gibt mMn tatsächlich wenig, was früher so richtig besser war (zumindest wenn man die verklärende rosa Brille absetzt). Ich vermisse etwas die Biomorphe aus den alten Tyra Codices (damals, als man noch alle Stats verändern konnte oder davor noch mit den diversen Trupp Upgrades). Außerdem auch die Sonderregel, wodurch Gegner der Dämonenjäger dämonische Unterstützungen erhielten (sehr fluffig und ein schönes balancing für deren viele Sonderregeln gg. Dämonen)
 
Das stimmt "Gegenspieler" fand ich ne lustige Idee. Bei Chaos war es ja Alltag, aber wenn bei den Prätorianern auf einmal ne Horde Zerfleischer mit antritt und ein Blutdämon mitmischt (Khorne hat farblich gut gepasst) war das seehr spaßig. 😆 Das mit den Tyras hab ich nur im WD mitbekommen, aber es hörte sich nach einer guten Idee zum Individualisiern an. FKR waren auch gut.
 
Gibt mMn tatsächlich wenig, was früher so richtig besser war (zumindest wenn man die verklärende rosa Brille absetzt). Ich vermisse etwas die Biomorphe aus den alten Tyra Codices (damals, als man noch alle Stats verändern konnte oder davor noch mit den diversen Trupp Upgrades).

Das war auf den ersten Blick lustig, und ich habe mir da auch einiges ausgetüftelt. Aber das ganze wurde durch die Regel, dass man alle Rotten beschießen konnte, ziemlich ausgebremst - irgendwie habe ich bei den damaligen neuen Tyranidenspielern dann nur noch Hormaganten und geflügelte Schwarmtyranten gesehen.

Und etliche Modelle waren handwerklich und designtechnisch einfach schlecht (Tyrantenwachen, Liktoren, Biovoren, Carnifexe, Schwarmtyranten etc.). Seepocken und Pickel als "Details" und einige Teile sagen aus als wären sie mit der Hand geformt worden bzw. man konnte die Spuren der Modellierwerkzeuge sehen.


Außerdem auch die Sonderregel, wodurch Gegner der Dämonenjäger dämonische Unterstützungen erhielten (sehr fluffig und ein schönes balancing für deren viele Sonderregeln gg. Dämonen)

Die Regeln galten aber halt nur gegen Dämonenjäger bzw. Armeen wo welche drin waren. Ich hatte letztens mal wieder den WD in der Hand, wo Pete Haines einen mehrseitigen Artikel darüber geschrieben hatte, wie toll sich Dämonen bei IA, Tau, Orks und Eldar (...) machen um deren Schwächen auszubügeln. Also: kauft euch Dämonen, die ihr nur gegen eine Armee einsetzen könnt und sonst nirgends, außer ihr habt nebenbei eine CSM-Armee. Die einzigen anderthalb Bilder, bei denen Versuche unternommen wurden, die Armee irgendwie passend zu den Dämonen zu gestalten waren unglaublich hässliche Orks von Adrian Wood.

Die Gegenspielerregeln im Codex Hexenjäger waren da besser, da man die Modelle auch als Grundstock für Verlorene und Verdammte nehmen konnte (apropos "unglaublich hässlich": erinnert sich noch jemand an die Mutantenumbauten der Studioarmee(!)...?)
 
  • Like
  • Haha
Reaktionen: Sunzi und Dragunov 67
(apropos "unglaublich hässlich": erinnert sich noch jemand an die Mutantenumbauten der Studioarmee(!)...?)
Leider, aber bis heute hatte ich es erfolgreich verdrängt. Kit Bash in allen Ehren, aber das war total daneben (evtl Beschäftigung für nen Praktikanten?). Die Punkte mußte man bei Gegenspielern auch noch aufbringen. Spaß hat es trotzdem gemacht, mal ein wenig anders zu spielen,auch wenn die Sonderregeln der Dämonenjäger ziemlich heftig waren.
 
Das war auf den ersten Blick lustig, und ich habe mir da auch einiges ausgetüftelt. Aber das ganze wurde durch die Regel, dass man alle Rotten beschießen konnte, ziemlich ausgebremst - irgendwie habe ich bei den damaligen neuen Tyranidenspielern dann nur noch Hormaganten und geflügelte Schwarmtyranten gesehen.

Und etliche Modelle waren handwerklich und designtechnisch einfach schlecht (Tyrantenwachen, Liktoren, Biovoren, Carnifexe, Schwarmtyranten etc.). Seepocken und Pickel als "Details" und einige Teile sagen aus als wären sie mit der Hand geformt worden bzw. man konnte die Spuren der Modellierwerkzeuge sehen.




Die Regeln galten aber halt nur gegen Dämonenjäger bzw. Armeen wo welche drin waren. Ich hatte letztens mal wieder den WD in der Hand, wo Pete Haines einen mehrseitigen Artikel darüber geschrieben hatte, wie toll sich Dämonen bei IA, Tau, Orks und Eldar (...) machen um deren Schwächen auszubügeln. Also: kauft euch Dämonen, die ihr nur gegen eine Armee einsetzen könnt und sonst nirgends, außer ihr habt nebenbei eine CSM-Armee. Die einzigen anderthalb Bilder, bei denen Versuche unternommen wurden, die Armee irgendwie passend zu den Dämonen zu gestalten waren unglaublich hässliche Orks von Adrian Wood.

Die Gegenspielerregeln im Codex Hexenjäger waren da besser, da man die Modelle auch als Grundstock für Verlorene und Verdammte nehmen konnte (apropos "unglaublich hässlich": erinnert sich noch jemand an die Mutantenumbauten der Studioarmee(!)...?)
Uff, balancing ist tatsächlich etwas, das mMn mittlerweile deutlich besser geworden ist. Ansonsten sollte ich vielleicht echt meine alten Relikte entstauben. So schlecht sind die alten tyras in meiner Erinnerung nicht?
 
Bitte gibt es davon Bilder?
Hier, hier und hier. Und das ist längst nicht alles. Es gab noch mehr unansehnliche Sachen und auch noch comichafte Umbauten von großen Mutanten. Als ich den WD aufklappte dachte ich ich guck nicht richtig. Und das war dann auch noch im Codex!

Es gab damals tatsächlich eine Box mit Catachanern, Orks, Zombies und dem Mutationsgussrahmen (jeweils nur ein Gussrahmen) und so sahen die Modelle dann auch aus, wenn man die Teile im Drogenrausch aneinanderklebt.?
 
  • Haha
Reaktionen: s-lost
Weiß nicht ob die noch im Netz rumgeistern. Auch wenn es heißt das daß WWW nix vergisst, die wären ein guter Grund damit anzufangen.
Das Problem waren weniger die Umbauten. Das waren Kibashs, wie sie heute noch gern bei Blanchitsu inspirierten Leuten angesagt sind. Das Problem ist der typische Eavy Metal Malstil, der das dystopische Flair solcher Umbauten nicht einfängt. Überhaupt, damals war für mich der Eavy Metal Malstil das non plus ultra, was ich nie erreichen konnte. Heutzutage mag ich den Stil überhaupt nicht mehr.
 
  • Like
Reaktionen: Dragunov 67
Überhaupt, damals war für mich der Eavy Metal Malstil das non plus ultra, was ich nie erreichen konnte. Heutzutage mag ich den Stil überhaupt nicht mehr.
Nur früher? Ich finde das hat sich wenig verändert, ich fand die Eavy Metal Minis früher zu Bunt und zu sauber und das ist heute noch genauso. Den Hintergrund der Spiele, hat die offizielle Studiobemalung doch nie transportiert, oder gab es Momente in denen man offiziell eine "Grimdark" Bemalung benutzt hat?
 
Nur früher? Ich finde das hat sich wenig verändert, ich fand die Eavy Metal Minis früher zu Bunt und zu sauber und das ist heute noch genauso.
Ich hab in der Anfangszeit diesen sauberen Look sehr gemocht. Von John Blanche bemalte Figuren fand ich damals ziemlich hässlich. Ich kannte aber auch nicht viel von ihm, genau genommen nur das Hexenjägergefolge, das mit dem Codex Hexenjäger vorgestellt wurde. Wirklich gelungene Grimdark Bemalung ist nicht wirklich einfach, damit es gut aussieht. Da hat sich mittlerweile viel getan.

Und ich fand damals weder Warhammer Fantasy noch 40k wirklich so Grimdark. Mal davon abgesehen waren und sind die Eavy Metal Figuren auf einem technisch sehr hohem Level bemalt, das zu erreichen ich mir nie zu träumen wage. Mittlerweile geht mein Geschmack aber eher in Richtung "realistischer" Look. Also weg von kräftigen Farben hin zu entsättigten Farben.
 
Das Problem waren weniger die Umbauten. Das waren Kibashs, wie sie heute noch gern bei Blanchitsu inspirierten Leuten angesagt sind.

Ähm... ich mag die heutigen Blanchitsu-(war ja früher nur die Bemal-Ecke) Umbauten üblicherweise. Aber diese "Kitbashs" waren grauenerregend, selbst wirkliche Umbauten waren mies. Vielleicht 5% der Modelle wären selbst mit ordentlicher Bemalung okay gewesen. Diese Studioarmee war des lächerlichste und groteskeste, was GW in mindestens 30 Jahren hervorgebracht hat. Oder vielleicht überhaupt, die vereinzelten furchtbaren Realm of Chaos-Umbauten waren wenigstens keine Armee.

Nein, die Modelle hätten auch mit anderer Bemalung nichts von dystopischem Flair gehabt. Sie waren einach richtig, richtig schlecht.