Mehrere Gründe. Einmal eigene Jugenderinnerungen. Zu dem Zyklus kam ich als ich begann ein Teenie zu werden, begonnen hatte ich mit PR schon mit 12, 1992 als ich die in der Stadtbibliothek entdeckte. Anfangen zu begreifen was da alles für Themen behandelt werden, die damals anklangen und dann in den 90ern bis heute Relevanz haben begriff ich altersbedingt erst da langsam.
Dann finde ich diesen noch relativ am Anfang der Reihe stehenden Zyklus noch nicht so überladen und erdrückend. Irgendwann, zig Zyklen später, kurz vor dem Ende des solaren Imperiums als die Verdummung der Milchstraße beendet wurde wird es einfach übergroß. Alle sind unsterblich. andere Galaxien und Universen werden besucht als wärs der Bäcker nebenan. PR wird dann halt so groß wie die eigentliche Metahandlung die hinter der ganzen Serie steckt, es beginnt die Zeit in der die drei großen Fragen behandelt werden.
Das lese ich bis heute gerne, aber es ist einfach auch manchmal gern mal too much.
Was bei mir auch einen Schock ausgelöst hat war um die Silberbände 80-90 rum, als das seit beinahe hundert Büchern gewohnte Narrativ, des hauptsächlich in der Milchstraße agierenden solaren Imperiums, das es geschafft hat die Völker mehr oder weniger zu vereinen, mal eben seinen Zentralplaneten entrissen bekommt. Zack, Erde weg aus dem Sonnensystem und woanders. Das sorgte einige Jahre bei mir für den Stop des weitersammelns, ich konnte mir nicht vorstellen mit einer entwurzelten Menschheit mich weiter genug zu identifizieren um die Serie weiter zu lesen.
Ist heute anders, aber das war tatsächlich eine art literarischer Reifeprozess für mich.
Damals nahm ich mir alles nochmal von Band 1 an vor und da ich dann nochmals mit den Augen eines reifen Twens von vorne begann, entdeckte ich viel neues in den "alten" Zyklen und sie wuchsen mir sehr ans Herz.
der MDI Zyklus ist so ein Sweetspot für mich, zusammen mit den Blues/Molkex/Schreckwürmern, Old Man usw.
Also der Bereich zwischen den wirren und wilden (Kanonen Herbert) Anfängen wo man klar merkte man wußte noch nicht genau wo es hingehen sollte und dem etablierten, machtvollen solaren Imperium das alle Probleme mit schierer Ressourcenfülle lösen kann.
Die Welt ist etabliert aber noch nicht zementiert. Die Figuren besitzen Einfluß und Ressourcen aber nicht im Überfluß. Man hat was im Rücken aber jeder neue Schritt zeigt es reicht noch nicht ganz.
Die Faszination und Wucht des Vorstoßes der Menschheit der trotzdem mit jedem Schritt an seine Grenzen kommt ist faszinierend.
Ich mag diese Anfangszeit, als Technik und Wissen und Abgeklärtheit der Unsterblichen noch nicht so weit vom Leben des normalen Terraners weg ist, das es wie gottgleich anmutet.
Ziemlich viel Text und Emotion für das Phänomen Rhodan oder?
Die älteste, größte, längste und erfolgreichste (SciFi) Romanserie der Menschheit, die nie in Hollywood verfilmt wurde, für die es keine drölfzig Serien und SpinOffs gibt, keine zig PC Spiele, keine Blockbustermusik.
Das ganze Phänomen PR ist für mich hochinteressant. Es ist riesig groß, läuft aber seit zig Jahrzehnten unterm Radar.