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Lord Protector

Tabletop-Fanatiker
11 April 2012
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Mal wieder den Perry Rhodan Zyklus "Meister der Insel" mit einer meiner Lieblingszyklen.
Warum , bitte ausführen.

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Warum , bitte ausführen.

Mehrere Gründe. Einmal eigene Jugenderinnerungen. Zu dem Zyklus kam ich als ich begann ein Teenie zu werden, begonnen hatte ich mit PR schon mit 12, 1992 als ich die in der Stadtbibliothek entdeckte. Anfangen zu begreifen was da alles für Themen behandelt werden, die damals anklangen und dann in den 90ern bis heute Relevanz haben begriff ich altersbedingt erst da langsam.

Dann finde ich diesen noch relativ am Anfang der Reihe stehenden Zyklus noch nicht so überladen und erdrückend. Irgendwann, zig Zyklen später, kurz vor dem Ende des solaren Imperiums als die Verdummung der Milchstraße beendet wurde wird es einfach übergroß. Alle sind unsterblich. andere Galaxien und Universen werden besucht als wärs der Bäcker nebenan. PR wird dann halt so groß wie die eigentliche Metahandlung die hinter der ganzen Serie steckt, es beginnt die Zeit in der die drei großen Fragen behandelt werden.
Das lese ich bis heute gerne, aber es ist einfach auch manchmal gern mal too much.
Was bei mir auch einen Schock ausgelöst hat war um die Silberbände 80-90 rum, als das seit beinahe hundert Büchern gewohnte Narrativ, des hauptsächlich in der Milchstraße agierenden solaren Imperiums, das es geschafft hat die Völker mehr oder weniger zu vereinen, mal eben seinen Zentralplaneten entrissen bekommt. Zack, Erde weg aus dem Sonnensystem und woanders. Das sorgte einige Jahre bei mir für den Stop des weitersammelns, ich konnte mir nicht vorstellen mit einer entwurzelten Menschheit mich weiter genug zu identifizieren um die Serie weiter zu lesen.
Ist heute anders, aber das war tatsächlich eine art literarischer Reifeprozess für mich.

Damals nahm ich mir alles nochmal von Band 1 an vor und da ich dann nochmals mit den Augen eines reifen Twens von vorne begann, entdeckte ich viel neues in den "alten" Zyklen und sie wuchsen mir sehr ans Herz.

der MDI Zyklus ist so ein Sweetspot für mich, zusammen mit den Blues/Molkex/Schreckwürmern, Old Man usw.
Also der Bereich zwischen den wirren und wilden (Kanonen Herbert) Anfängen wo man klar merkte man wußte noch nicht genau wo es hingehen sollte und dem etablierten, machtvollen solaren Imperium das alle Probleme mit schierer Ressourcenfülle lösen kann.

Die Welt ist etabliert aber noch nicht zementiert. Die Figuren besitzen Einfluß und Ressourcen aber nicht im Überfluß. Man hat was im Rücken aber jeder neue Schritt zeigt es reicht noch nicht ganz.
Die Faszination und Wucht des Vorstoßes der Menschheit der trotzdem mit jedem Schritt an seine Grenzen kommt ist faszinierend.
Ich mag diese Anfangszeit, als Technik und Wissen und Abgeklärtheit der Unsterblichen noch nicht so weit vom Leben des normalen Terraners weg ist, das es wie gottgleich anmutet.


Ziemlich viel Text und Emotion für das Phänomen Rhodan oder?
Die älteste, größte, längste und erfolgreichste (SciFi) Romanserie der Menschheit, die nie in Hollywood verfilmt wurde, für die es keine drölfzig Serien und SpinOffs gibt, keine zig PC Spiele, keine Blockbustermusik.
Das ganze Phänomen PR ist für mich hochinteressant. Es ist riesig groß, läuft aber seit zig Jahrzehnten unterm Radar.
 
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Lord Protector

Tabletop-Fanatiker
11 April 2012
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Mein Vater hat PR lange gelesen, vielleicht tut er das sogar immer noch.
Damals als Kind und später Teenager konnte ich mit PR nichts anfangen.
Bin ziemlich spät zum Lesen gekommen und vielleicht steckte damals auch zu sehr in mir der Wille, Dinge nicht so machen zu wollen wie er.
Und als es dann doch soweit war, las ich andere Serien und Genre.
Habe Ihm aber damals gerne zugehört wenn er von den Büchern erzählt hat , er war dabei manchmal wirklich Enthusiastisch.

Ne Zeit lang lebte ich mit Ihm und seiner damaligen Lebensgefährtin zusammen.
Deren Haus lag aber weit weg von meiner Schule, weshalb er mich morgens zur Schule fahren musste, da es keinen direkte Buslinie gab und eine neue Schule wegen Freunde und umliegender Familie keine Option war.
Deshalb fuhren wir morgens fast ne dreivirtelstunde zur meiner Schule.
In denen sprach er oft über die Seiten die er den Abend vorher gelesen hatte.

Er lebt nun seit einigen Jahren in 2. Ehe und ich bin in seinem Haus ein willkommener Gast, bin dort aber nicht Zuhause.
Weshalb ich auch nicht weiß was aktuell so auf seinem Nachttisch liegt.

Habe an das ganze seit einigen Jahren nicht mehr denken müssen.
Und das tat ich nun als ich von dir über PR las.

Vielen Dank für deine ausführliche Erklärung.
 
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beetlemeier

Hüter des Zinns
28 März 2016
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der MDI Zyklus ist so ein Sweetspot für mich,

Ging mir sehr ähnlich: MDI und danach M87 waren in den Silberbänden gelesen echt gut!
Danach hatte ich den Fehler gemacht und versucht, den nächsten Zyklus (Cappins) über antiquarische Einzelhefte zu lesen. Zu einem Ende bin ich nie gekommen und hab seitdem auch nicht wieder angefangen... Obwohl ich Risszeichnungen heute noch faszinierend finde. ;)

So richtig kapiere ich auch nicht, wie die sich überhaupt noch halten können: Den Kaltstart als neuer Leser bei zB Heft Nr.3000 stelle ich mir bereits inhaltlich extrem hart vor und Heftchen am Kiosk holen entspricht jetzt auch nicht mehr dem heute üblichen Medienkonsum.
Wo ist da ein kontinuierlicher Nachwuchs?
 
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Ging mir sehr ähnlich: MDI und danach M87 waren in den Silberbänden gelesen echt gut!
Danach hatte ich den Fehler gemacht und versucht, den nächsten Zyklus (Cappins) über antiquarische Einzelhefte zu lesen. Zu einem Ende bin ich nie gekommen und hab seitdem auch nicht wieder angefangen... Obwohl ich Risszeichnungen heute noch faszinierend finde. ;)

So richtig kapiere ich auch nicht, wie die sich überhaupt noch halten können: Den Kaltstart als neuer Leser bei zB Heft Nr.3000 stelle ich mir bereits inhaltlich extrem hart vor und Heftchen am Kiosk holen entspricht jetzt auch nicht mehr dem heute üblichen Medienkonsum.
Wo ist da ein kontinuierlicher Nachwuchs?
Der Cappin Zyklus ist auch wirklich unglücklich, wirr und es müssen ne Menge halluzinogene Substanzen beim schreiben geflossen sein.
Der Danach, der Schwarmzyklus, ist aber wieder geil.

Sie haben einige parallele Schienen zur Urserie der Heftchen und den Silberbänden aufgebaut.
Mit NEO erzählen sie die Geschichte neu und von vorne, aber halt 1,5 Menschengenerationen Zeitgeist später, damit ist das viel moderner. Ähnlich wie der Neustart des Star Trek Universums.
Wirkt dann auch weniger SciFantasy und mehr SciFi. Quanten statt Positronen, Gentechnik statt biomechanischer Maske. Aber ich bleib beim "echten" PR, in Form der Silberbände, sieht im Regal halt auch einfach pornös aus.

Wie sich das hält keine Ahnung, ich denke da ist die Leidenschaft in vielen Fällen wortwörtlich vererbt worden.
Ich selbst bin 1992/1993 drüber gestolpert in der Stadtbibliothek. Ich war auf der Suche nach spannenderem SciFi, das aus der Jugendabteilung war enlendiglich langweilig und viel zuwenig Action.
Und ein Kind an der Schwelle zum Teenager ziehen eine silberfarbene, meterlange Wand im Regal mit coolen Wackel 3D Covern nunmal magisch an.
 
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Wildschwein

Bastler
16 März 2013
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Ich habe mir einen Silberband geholt den ich vor Jaahhrrennn mal gelesen hatte ( halt der Zielstern ).
Ich habe versucht mich im PR-Universum zu orientieren ( welchen Zyklus oder vielleicht doch Neo? ). Habe dann aber zum altbewährten Zurückgegriffen.
Vielleicht hat der eine oder andere hier ja noch einen Tip parat?

Gruß
 

beetlemeier

Hüter des Zinns
28 März 2016
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Vielleicht hat der eine oder andere hier ja noch einen Tip parat?

Mh, schwierig:
Perrypedia ist für den ersten Informationsgewinn ne mMn zwar ziemlich umfassende wiki, aber kann einen auch (zumal wegen dem Techno-Babbel) erschlagen.
Nen konkreten Tipp für einen Zyklus kann ich persönlich auch nicht guten Gewissens geben: Das Zeug, was mir als Teenager vor knapp 30 Jahren besonders gut gefiel, war die editierte Ausgabe des Ausgangsstoffes von Ende der 60-ger Jahre. Da ist der Zeitgeist schon mindestens dreimal drüber gegangen.😁

Und sich in die ganze Geschichte einzuarbeiten, dürfte Wochen dauern und wenig interessant sein.

Am besten wäre da eigentlich der Sprung ins kalte Wasser: Passe den Start eines neuen Zyklus ab (meistens bei geraden 100-ter Nummern) und beginne mit dem dort ersten Heft, da ist der Einstieg am besten möglich.
Aktuell gibt es den "Fragmente"-Zyklus, der erst im Dezember 2022 begonnen hatl, vielleicht ist da ja noch ein Reinkommen möglich:

Ansonsten sind ein paar Hefte ja auch nicht so teuer, dass man einen Versuch nicht einfach mal wagen könnte!;)
 
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