Der Würger
„Ich fand folgendes heraus…“, sagte Hiro während er entnervt auf den Ladebalken blickte, der anzeigte, wie weit der Upload der Informationen auf den Computer war: Siebzehn Prozent.
„Bei der Warpanomalie handelt es sich wirklich um eine Anomalie, da es sehr selten vorkommt und es ist wirklich ein Wesen des Warp.“
„Wesen?“, unterbrach Gouverneur Saschwil.
„Ruhe. Lasst ihn aussprechen.“
Der Inquisitor bewies wieder einmal, dass seine Stimme Stahl schneiden konnte.
„Nun, ja es ist ein Wesen. Als wir im Gebäude der Arbites waren und wir noch nicht aufs Schiff zurückgeschickt wurden, fand Andrej etwas über ein Wesen namens Würger! Wir gingen es durch, kamen aber zu dem Schluss, dass es kein Wesen sein konnte, mit dem wir es hier zu tun haben, da Dämonen normalerweise nicht für Eldar arbeiten. Doch nun fand ich diese Akte, die der werte Herr Inquisitor für mich öffnete und es stellte sich heraus, was ich vermutete, als ich sie fand: Dieses Ding lässt sich kontrollieren.“
Er blickte hinter sich auf den Bildschirm: Achtundsechzig Prozent.
„Im Normalfall ernährt der Würger sich von Dämonen. Doch bietet man ihm im ausreichendem Maße Psioniker als Nahrung, so ist dieses Wesen gewillt mit einem mächtigen Psioniker, der nicht als Futter infrage kommt, zu kommunizieren. Denn es hat etwas, was es als Gegenleistung bringen kann. Und dies sollte Andrej erklären, da er sich in Warpphysik besser auskennt.“
Der Bildschirm zeigte, dass es immer noch etwas dauern konnte, bis sie di Akte und ein Bild bekamen.
„Gut. Dieser besondere Dämon ist in erster Linie ein Einzelgänger und verjagt eher andere Warpwesen, als dass es sie anlocken würde. Ferner behindern die Barrieren zwischen Materium, Immaterium und anderen möglichen Dimensionen dieses Ding nicht im Geringsten. Was eigentlich kein Problem ist, da es sich sowieso nur von Dämonen ernährt. Doch gewissermaßen existiert der Würger in allen Schichten. Und es ist kein festes Wesen und hat auch keinen Anfang und kein Ende, nur eine bestimmte Ausdehnung. Und durch diese Ausdehnung können anorganische Stoffe und organische Stoffe, die von Anorganischen Umgeben sind, hindurch, ohne Schaden zu nehmen. Demnach kann jemand eine Flotte von einer Schicht in die nächste bringen.“
Download abgeschlossen! Auf dem Bildschirm erschien eine Abbildung dessen, was sie bereits alle im Orbit sahen. Nur durchgeschnitten und auf der anderen Seite im Warp gelegen. Im Strudel des dunklen Lichts, dass fern jeder Beschreibung ist. Und alles, was die beiden Männer ihrem Auditorium gerade erzählt hatten, war dort bildlich abgebildet. Als Beispiel hatte man zwar ein Schiff der Imperatorklasse genommen, doch das führte auf dasselbe hinaus.
„Nun kommen wir aber zum Hauptproblem.“ Setzte Hiro fort:
„Nämlich, wie die Dark Eldar uns mitten in Ikonium angreifen konnten. Denn der Würger kann sich auch in einem Planeten manifestieren! Selbstverständlich ist dies Umständlicher und erfordert eine Vielzahl an zusätzlichem Futter, doch gerade das ist hier passiert. Und nun können die Xenos überall Tore öffnen, sofern sie genug Opfer haben. Denn auf die Dauer dürften ihnen die, ähm Ressourcen, ausgehen.“
Tzeez hob die Hand.
„Ich traue es diesen Wesen zu, dass sie ihre eigenen Psioniker Opfern. In vielen Teilen des Imperium ist dies ebenfalls der Fall.“
Bei diesen Worten sah Gouverneur Saschwil weg und vermied es auch, die Psioniker im Raum direkt anzusehen.
„Also haben sie hier Tore geöffnet!“, stellte Russakov fest.
„Ja, doch laut unseren Berechnungen dürften sie bereits wieder geschlossen sein. Wir müssen jetzt präventive Maßnahmen ergreifen, wollen wir nicht eine weitere Angriffswelle riskieren und überrannt werden.“, antwortete Andrej.
„Wir müssen die Dark Eldar, die sich in der Stadt befinden besiegen und vernichten und um die Stadt eine Barriere errichten, die stark genug ist den Würger aufzuhalten.“
„Kennt ihr etwas oder jemanden, der, beziehungsweise das, zu so etwas in der Lage wäre?“, fragte Gouverneur Ulianitsch.
„Denn was ich über die Psioniker in den letzten zwei Jahren lernte, lässt mich daran zweifeln.“
„Natürlich könnte unser gesamter Zirkel die Barriere aufrechterhalten, doch werden auch wir müde. Und natürlich werden die Space Marines unter uns sich nicht einfach aus den Kämpfen zurückziehen können.“, erklärte Monique.
„Doch…“, gab sie an Murat ab.
„… haben wir etwas, dass dies vermag. Zwar hoffte Meister Tiberius sie nicht zu benutzen, doch ist es wohl besser wir tun es.“
„Die Träne des Phönixes!“, zischte Tzeez.
„Ich wusste nicht, dass ihr sie hier habt.“
„Sie ist hier. Doch momentan ist sie auf dem Schiff.“
„Der Wuolk?“
„Korrekt! Sobald wir die Stadt gesäubert haben und der Luftraum frei ist, werde ich sie holen.“
Alle blickten nun noch einmal auf das Bild auf dem Schirm. Vielen lies es einen Schauer überkommen, doch alle blickten, wie auf einen gewöhnlichen Dämon.
„Gut. Dann lasst uns einen Ausfall planen. Schließlich werden Meister Tiberius Truppen schon angekommen sein und wir könne sie nicht alleine kämpfen lassen. Sie die Psioniker bereit, an der Seite der imperialen Armee in den Kampf zu ziehen?“
„Jawohl!“, Einstimmig!
„Und die imperiale Armee?“
Die Samarianer nickten, für sie war es schließlich schon etwas Selbstverständliches.
„Es wäre eine Ehre.“, versicherte General von Rozzaria. Die Yucataner blickten etwas misstrauisch, aber das Imperium ist groß und die Psioniker wussten, dass man auf alles stoßen konnte, wenn man nur ein System weiterfliegt.