Thessaloniki
Major Iwasaki legte den letzten Bericht weg und verpasste sich noch eine Dosis Adrenalin. Die ganze Nacht durchzuarbeiten war höchstwahrscheinlich ein Fehler gewesen, doch hatte er nun hatte er das verlangte Einsatzkommando zusammengestellt und ließ einen Service- Servitor die Befehle überbringen. Da er in jedem Befehl die Inquisition erwähnte, würde wohl niemand dumme Fragen stellen. Oder berechtigte Fragen, Fragen, die er selbst stellen wollte.
Wonach suchen, wen eliminieren, was soll dort überhaupt sein.
Er kratzte sich an der Nase und sah noch einmal über seine Aufstellung: Drei Yucataner, davon einer ein Scharfschütze, ein samarianischer Infiltrator, ein Sanitäter und ein samarianischer Saboteur. Außerdem noch vier Scharfschützen der Rozzarianer. Das perfekte Kommando, für die perfekte Himmelfahrtsmission.
Er griff sich seinen Hut, seinen Helm und die Waffen und begab sich auf den Weg zum Landeplatz. Auf dem Flug würde er genug Zeit zum schlafen haben.
„Koggo!“, brüllte Waaaghboss Garga durch das Lager. „Sin die Boyz fertig?“
„Klar Chef, auf zum Kamf.“
Der Waaaghboss hämmerte gegen das Dach seines Kampfpanzers. Ruckelnd setzte sich der Koloss in Bewegung. Schwarze Rauchwolken quollen aus den Rohren am Heck des Panzers und verteilten einen übelriechenden Gestank.
Auf der Ladefläche überragte der Größte der Orks seine Garde um einen halben Meter. Oft blickte er nach rechts und links, um sicherzugehen, dass seine Männer auf den anderen Panzern und die Fußsoldaten auch bloß keine Pausen machten. Zufrieden entdeckte er seinen größten Boss, Koggo, wie er einem Panzerknacker eine Schelle gab, da dieser sich gesetzt hatte.
„Geht das nit schnella!“
„Ne Boss, dat war mal n’ Baneblade. Die Teile sinn et wirklich schnell.“
„Dann schiebt eben, ich will endlich in den Kampf.“
Der Hauptmann der Dark Eldar blickte über die Zinnen der Stadt auf die weit entfernten Stellungen der Menschen. Er konnte den bevorstehenden Ausfall kaum erwarten.
„Angriff kann beginnen, Hauptmann Mehk.“, zischte die Stimme durch den Kommunikator an seinem Ohrring.
„Angriff!“, gab er den Befehl durch das Komnetz weiter und aktivierte sein Sprungmodul aus seinem Rücken. Zischend fuhren die Turbinen hoch und erzeugten ein monotones Rauschen. Er und seine Harpyien erhoben sich in die Lüfte und zogen kreischend ihre vergifteten Messer. Mit einem harten Schub schossen sie voran und rasten auf die Stellungen der Affen zu. Erste Schüsse fielen in ihre Richtung, Laserprojektile und andere primitive Dinge. Sie bildeten die Speerspitze, um den ersten Verteidigungsring ihre Feinde in Schach zu halten. Wenn der Hauptteil ihrer Männer und Frauen dann in Reichweite der Nicht- Geschützwaffen sind, können sie die Menschen als Schutzschilde benutzen.
Die Sprungtruppen waren nah. Nur noch wenige dutzend Meter bis zu den ersten Opfern. Hinter sich wusste der Hauptmann die Hellions und dahinter die Jetbikes.
Er landete und stürzte sich in den Kampf.
Sein erstes Opfer bekam seinen Fuß zu spüren. Im Fallen stach er mit einem der Messer zu und riss dem Soldaten der Menschen ein riesiges Loch in die Brust. Schnell richtete er sich auf und wirbelte herum, um einen weiteren Menschen zu erledigen. Mit einem präzisen Streich schlitzte er die Kehle eines Affen auf und nutzte den Schwung, um einen weiteren zu Köpfen. Der Geruch von Menschenblut stieg ihm in die Nase und verbreitete ein angenehmes Gefühl in seinem Körper. Ein naher Schmerzensschrei verstärkte die wohltuende Wirkung noch. Lächeln blickte er auf seine Krieger, wie sie mit der ersten Linie der Menschen kurzen Prozess machten.
Bis er plötzlich einen brennenden Schmerz in seiner Brust fühlte. Er blickte an sich hinunter und entdeckte eine Energieklinge, die aus seiner Brust ragte. Surrend zog sie sich zurück und er fiel in den Schlamm.
Cedric zog die Klinge aus dem Alien und stach dann noch einmal zu, um ihm den Rest zu geben. Und da bemerkte er die besondere Bewaffnung und die verzierte Rüstung seines Opfers. Mit Freude trat er noch einmal gegen den Kadaver des Kommandanten. Dann blickte er sich wieder um. In seiner Nähe war niemand mehr. Der Kampf tobte dutzende Meter entfernt. Und von den hinteren Linien erblickte er Ogryns und Gardisten, die sich näherten, um die Verteidiger zu ergänzen.
Er wischte das Blut von seinem Schwert und wandte sich wieder der Stadt zu. Und ihm wurde übel. So vielen Feinden hatte er noch nie entgegengestanden. Mit einem Gebet an den Imperator lief er auf seine Kameraden zu, um die Linie wieder zu ordnen.
Das komplette Einsatzkommando hatte sich nun zusammengefunden und nahm in dem Transporter platz. Iwasaki lies sich müde in seinen Sitz fallen und schnallte sich an. Dann zog er eine Datentafel aus seiner Hosentasche und reichte sie dem Leutnant von den samarianischen Infiltratoren.
„Weisen sie die anderen ein. Sie sind für die Dauer der Mission mein Adjutant.“
„Zu befehl.“
Der Infiltrator nahm die Tafel entgegen und rief die Einzelheiten auf.
„Sir, hier fand soeben eine Aktualisierung statt.“
„Vorlesen.“
„Es ist lediglich ein Satz: Große feindliche Komplexe bei Entdeckung sabotieren und dann zurückziehen, um Bericht und Daten für eine Offensive zu liefern.“
„Gut, dann ist dies unsere Hauptaufgabe. Informieren sie den Trupp und sich selbst über alles Weitere.“
Mit diesen Worten nickte der Mann ein und verschlief den gesamten Flug.
Als sie den höchsten Punkt des Hügels überwunden hatten, brüllte Garga auf und feuerte mit seiner Fetten Wumme in die Reihen der Menschen. Sie trafen sie unvorbereitet. Die Menschen kämpften eigentlich gegen die Dark Eldar, welche gerade aus einer Makropole stürmten. Die Entfernungen waren gewaltig. Die Makropole maß mehrere dutzend Kilometer im Durchmesser. Und um die gesamte Stadt war ein vier Kilometer messender Ring aus Belagerern.
Die hinteren Wellen reagierten schnell, wandten ihre Fahrzeuge dem Feind zu und brachten sich in Schlachtformation. Laserprojektile und Demolishergeschosse regneten in die Reihen der Orks und hinterließen blutige Schneisen, die jedoch gleich wieder gefüllt wurden, so entschlossen drängten die Grünhäute vor.
Garga brüllte ein letztes Mal, bevor sein Fahrzeug in die Reihen der Imperialen raste und er sich in den Kampf warf.
Tiberius faste den Griff des Dämonenschwertes fester und konzentrierte sich auf die dunkle Präsenz in seinem Inneren.
Blut!
Der Ruf war unüberhörbar. Doch sonst war nicht zu spüren, dass es sich um ein Artefakt des Warp handle. Äußerlich war die gewellte Klinge mit dem scherbenartigen Heft recht exotisch, konnte allerdings immer noch als von Menschenhand geschaffen durchgehen. Tiberius wusste, dass es ein gefährliches Spiel war, doch er war bereit es einzugehen.
Nadja neben ihm rührte sich.
„Sind wir bald da?“
„Du hörst dich an, wie eine zehnjährige.“
Das Thunderhawk ging in den Sinkflug. Der Servitor an der Tür zeigte gelbes Licht an. Landung steht bevor.
„Ich hasse Servitoren.“, zischte seine Schülerin.
„Du, und Milliarden anderer Menschen. Konzentrier dich.“
K’ari neben ihm wirkte ruhiger. Dies war bei weitem nicht ihr erster Kampf, obwohl sie erst dreiundzwanzig Jahre alt war, ein Kind, nach imperialen Maßstäben. Sie hatte es sich nicht nehmen lassen, bei der Schlacht dabei zu sein. Auch wenn Tiberius und Julius protestiert hatten und meinten, dass sie jetzt überhaupt nicht kämpfen sollte, hatte sie, wie so oft, ihren Willen durchgesetzt und ihre Servorüstung bekommen. Als Waffe wählte sie heute allerdings ihren Psionikerstab.
„Der Servitor zeigte grün, das Schott glitt auf und Tiberius raste heraus.
Die Orks vor ihm überraschten ihn, doch hielt er nicht inne, sondern stürmte auf sie zu und spaltete den ersten in der Mitte. Einen weiteren köpfte er, noch einen trennte er an der Gürtellinie entzwei.
>Orks?
>Überrascht es dich, Nadja? Dass sie auf dem Planeten sind, wissen wir. Wir kämpften bereits gegen sie.
>Sind sie nicht ein Problem?, fragte K’ari.
>Eigentlich nicht., meldete sich Octavius. Es ist derselbe Waaagh, wie vor zwei Jahren, nur unter einem anderen Führer. Dieser dürfte leichter zu schlagen sein, als der vorherige.
>Ich kümmere mich um ihn, wenn ich ihn finde. Schließlich habe ich den letzten auch erwischt.
Während er das letzte sagte, riss Tiberius ein riesiges Loch in einen Kampfpanzer in seiner Nähe. Einen Blitzschlag später waren die Orks im Inneren geröstet. Er war selbst erstaunt, ob der Kraft seiner Waffe. Oft schon hatte er es benutzt, doch noch nie war das Schwert so verheerend gewesen. Noch nie so leicht führen lassen.
Endlich kam ihm ein Dark Eldar vor die Klinge. Der Sybarit wurde von der Klinge regelrecht geschlachtet. An diesem Punkt des Schlachtfeldes herrschte Chaos. Die Linien der Imperialen Armee waren aufgelöst und die Soldaten hatten sich zu beiden Himmelsrichtungen zurückgezogen.
Die Hagashin, die töricht genug war, ihn anzufallen fegte er mit seinem Schwert davon, dann schnappte er sich noch eine Harpyie und eine Schattenbarke. Mit einem kräftigen Schlag brach das Fahrzeug auseinander und ging in Flammen auf. Tiberius staunte immer mehr über seine Waffe. Doch da erblickte er etwas, dass ihm sofort in seinen Bann zog.
Harashi stand vor ihm und deutete mit einem Finger auf einen Turm der Stadtmauer Thessalonikis. Dann verschwand er in einem Lichtblitz. Und Tiberius hinterher.