Also ich freu mich, dass ihr so begierig darauf seid, zu lesen. Ich wollte das Kapitel eigentlich länger machen, schreibe es jetzt aber einfach ins nächste.
Ein neuer Mitspieler
„Sagte ich nicht, dass wir nicht dafür geschaffen sind?“, sagte Qwas mit eisiger Stimme.
„Als Lord solltet Ihr uns zum Sieg führen, und nicht in die Niederlage.“
Harashi blickte von der Holokarte auf.
„Beruhigt Euch endlich, bevor ich Euch aufhängen lasse.“
„Ich soll mich beruhigen? Vier unserer Basislager werden attackiert und in zweien sieht es jetzt schon nach einer Niederlage aus.“
„Ich weiß. Jetzt lasst mich arbeiten.“
Der Haemonculus sprang auf.
„Lord Harashi!“
Harashi wischte sich mit der Hand den Schweiß aus dem Gesicht und stand auf. Langsam ging er um den Tisch herum.
„Ihr traut mir also nicht? So hört, ich arbeite bereits an einem Plan. Diese Basen, die sehr wahrscheinlich fallen werden, lenken unsere Feinde nur ab. Ich habe bereits dutzende Ziele für einen Blitzangriff ausgewählt.“
Der Haemonculus kam näher, sodass er direkt vor dem anderen, weit kleineren Mann stand.
„Und woher nehmt Ihr die Garantie, dass wir überall siegen werden?“
Ein kleines Lächeln erschien auf Harashis Gesicht.
„Glaubt Ihr etwa wirklich, ich würde mich nicht absichern? Natürlich haben wir einen neuen Verbündeten, der uns Hilft und bald in den Kampf eingreifen wird.“
„Ein neuer Verbündeter?“
Langsam auf und ab gehend setzte Harashi seine Belehrung fort.
„Ein Verbündeter, der keine Furcht kennt. Der zu allem bereit ist, dessen Armeen schier unendlich sind. Krieger, die für nichts, als das Töten geschaffen wurden. Natürlich sind ihre Taktiken meist nicht so subtil wie unsere, aber nichtsdestotrotz effektiv.“
Es folgte eine kurze Pause, in der Qwas schweigend zu Boden blickte. In dieser Zeit drehte Harashi ihm den Rücken zu und nahm eine lauschende Pose ein. Und nach kurzer Zeit platzte Qwas mit einer keuchenden Antwort heraus.
„Doch nicht etwa die Orks, die im Anflug sind?“
So langsam, dass es schon beängstigend wirkte, drehte sich der Lord wieder zu seinem Stellvertreter um und blickte ihn genau in die Augen.
„Nicht doch, wo denkt Ihr hin? Unser Verbündeter ist uns sehr viel ähnlicher und weitaus mächtiger als die Grünlinge. Sie sind nur ein Ärgernis, dass sich schon wieder in Dinge einmischt, die es nichts angehen.“
Einen weiteren Moment blickte Qwas zu Boden, als er plötzlich zusammenfuhr.
„Doch nicht etwa… er?“
„Oh doch, er!“
Julius duckte sich unter einem Vorsprung im Fels und lud seinen Sturmbolter nach. Neben sich sah er Pollux und seine Kommandogarde, die gerade die Warpfeldgranate klarmachten. Und hinter sich erspähte er Tiberius, der am Boden kauerte und einen kleinen Stein in der Handfläche hielt.
„He, Ordensmeister. Du kannst nicht einfach träumen.“
Etwas aufgeschreckt blickte der Gerufene auf und sah zu Julius herüber. Dann winkte er herüber, steckte den Stein in eine Munitionstasche an seinem Gürtel und stand auf. Langsam setzte er sich in Bewegung, das Feuer um ihn herum ignorierend und trat langsam zu Julius.
„Entschuldige. Ich habe dieses Steinchen untersucht. Es hat gewisse Ähnlichkeit mit den Energiesteinen auf Samara, aber wohl nur äußerlich. Ein nettes Souvenir für den Gouverneur.“
Julius packte ihn am Kragen und zog ihn in die Deckung. Und in diesem Moment feuerte einer von Polluxs’ Gardisten die Warpfeldgranate ab. Ein lautes Zischen, gefolgt von Schreien der Aliens und war zu vernehmen und dann war nur noch etwa die Hälfte des niederhaltenden Beschusses vorhanden.
„Vielleicht lässt sich mit dem Stein ein schicker Ring für K’ari anfertigen.“
„Auch wahr.“
Julius blickte ihn komisch an.
„Auch wahr?“
„K’ari ist in letzter Zeit etwas abweisend.“
„So?“
„Spar dir dein So.“
Der Apothecarius feuerte blind mit dem Sturmbolter über die Deckung.
„Vielleicht, weil du zu viel zu tun hast?“
„Doch ich versuche immer Zeit zu finden.“
Plötzlich schlug neben ihnen eine Granate ein.
„Lass uns das Gespräch später fortsetzen.“, bemerkte Tiberius.
Ruhig erhob er sich und schritt aus der Deckung. Das Feuer des Feindes prasselte an dem psionischen Schild ab, den er um sich gebildet hatte. In seiner rechten Hand bildete sich eine kleine, blaue Kugel.
„Ich habe schon weitaus Schlimmeres überstanden.“, hallte seine Stimme unnatürlich laut durch den unterirdischen Schacht.
„Ihr seid nicht im vergleich zu einem Blutdämon.“
Mit diesem Worten hob er beide Arme über dem Kopf und die Kugel begann zu wachsen.
„Da lass ich mich doch nicht von euch so viel Zeit stehlen.“
Die Kugel hatte nun die Größe eines Rhinos und berührte schon beinahe die Decke des Schachtes. Und plötzlich streckte er sich und schleuderte die Kugel vor, den Feinden entgegen. Gleißend war ihr Anblick und sie fraß sich immer weiter vor, ohne auch nur ein wenig kleiner zu werden. Durch den Schacht und immer weiter geradeaus. Augenblicke später klatschte der Psioniker, der sie erzeugte hatte, in die Hände und die Energiekugel schoss noch einmal vor, um sich dann aufzulösen und den Blick auf eine Stahlwand preiszugeben.
K’ari sprintete durch das Tunnelsystem, gefolgt von ihrer gesamten Kompanie und blickte unablässig auf ihre Karte. Die ihnen vorangegangenen Kompanien hatten ihnen ein Schema zukommen lassen und das Missionsziel markiert.
Sie waren ohne bestimmten Plan aufgebrochen, wollten den Rozzarianern an deren Front helfen, nur um festzustellen, dass diese auch ganz gut allein zurecht kamen. Dann waren sie einfach weiter ins Feindesland vorgedrungen und eine der viel zu schnell errichteten Basen angegriffen. Es war ihnen immer noch ein Rätsel, wie die Xenos so schnell so etwas zustande gebracht hatten. Und mitten in der Schlacht, so jedenfalls der Bericht des Captains der Panzerkompanie, Bruder Claudius, hatten sie unter dem Grund eine gewaltige Energiemenge registriert und hatten kurzerhand das, von den Dark Eldar angelegte, Tunnelsystem gestürmt.
Ihrer Karte nach, waren sie in der Nähe der Panzerkompanie. Sie gab den Befehl zu den Anderen zu stoßen und bewegte sich selbst in diese Richtung. Bruder Claudius würde ihr sicherlich mehr erzählen können.
Nach einem weiteren kurzen Sprint erblickten sie vor sich etliche Panzer, die im Leerlauf vor sich hin tuckerten und Panzerbesatzungen, die über Karten und Sprengsätze gebeugt waren.
„Captain Claudius.“, hallte K’aris Stimme durch den Tunnel und das Echo trug sie in jeden Winkel. Die Panzercrews blickten alle auf und hoben die Hand zum Gruß, als sie die Sturmkompanie erblickten.
„Willkommen im Hintertreffen. Eure Sprungmodule helfen hier genauso wenig wie unsere Panzer. Einfach zu eng.“, sagte der Sergeant eines nahen Land Raider Terminus.
„Der Captain?“, fragte Azelas diesen.
„Weiter vorne.“
Schnell liefen sie an den verschiedenen Panzern vorbei und näherten sich dem Kommandopanzer des Captains, einem modifizierten Crusader. Mit verbesserter Komanlage und einem Deflektorschild.
„Ah, Captain K’ari, gut dass ihr kommt.“, sagte ihnen der entgegenkommende Captain. Wie alle Masters of War war er kleiner als normale Space Marines und auch nicht so massig. Eine Eigenheit ihrer Gensaat. Doch dafür waren sie bessere Schleicher.
„Wie steht es?“
„Wir kommen nicht weiter. Meister Tiberius ist mit der Terminatorkompanie und der Veteranenkompanie weiter im Inneren des Komplexes. Die Unterstützungskompanie und die sechste bis neunte nähern sich ebenfalls ihrer Position. Nur wir sitzen hier fest, weil wir ab hier nicht mehr mit den Panzern weiterkommen.“
„Wessen Hirnrissige Idee war das denn?“, mischte sich Azelas ein.
„Meine!“ Der Sergeant des Terminus war zu ihnen getreten.
„Ah, Bruder Calis. Hätte ich mir denken können.“
„Ja.“, meldete ich wieder Captain Claudius. „Mein Adjutant hatte damit auch gar nicht so falsch gelegen. Bis hierhin haben uns die Panzer sehr gut geholfen. Aber ich denke, wir nehmen nun unsere Waffen und ziehen zu Fuß weiter. Begleitet ihr uns?“
Dabei blickte er K’ari an.
„Was sollten wir denn sonst tun?“
K’ari ging an ihm vorbei und weiter ins Tunnelinnere vor. Ihre Kompanie ihr hinterher. Der Captain sammelte ebenfalls seine Besatzungen um weiterzuziehen. Und schnell Schritten etwa einhundertachtzig Space Marines weiter den Tunnel entlang. Leise, dumpfe Explosionen waren von weiter fern zu hören und wiesen ihnen den Weg. Dan irgendwann hörten sie ein Zischen und Augenblicke später einen unglaublichen Donner und aus einer Abzweigung strahlte gleißendes Licht.
Das bedeutete Psionik. Synchron rasten sie alle los.
„Hundertzwanzig! Sie sagten Hundertzwanzig und es sind schon Tausendzweihundert. Machen sie mal!“, brüllte Tzeez ins Kom. Über seinem Kopf sausten Shuriken durch das Fenster hinein und bohrten sich in die Wand dahinter.
„Wir sind an den Ausläufern, aber die Xenos haben sich in eine defensive Position gebracht und…“, sagte Generalleutnant Marxs.
„Was ist.“
„Hier sind…“
Eine Explosion lies das letzte Wort untergehen. Und plötzlich konnte Tzeez ein kehliges Dröhnen vernehmen.
„Grünhäute. Sie fallen über die Dark Eldar her.“, hörte er eine Stimme durch Kom schreien.
„Linienformation. An der Stadtgrenze postieren. Luftangriff anfordern. Wir müssen sie erledigen, wenn sie sich gegenseitig bekämpfen.“, befahl der Generalleutnant.
Der Großinquisitor stellte sich auf ein Knie und streckte den Kopf aus dem Fenster. Major Iwasaki und der Rest seiner Garde erhoben sich ebenfalls und richteten die Waffen aus.
Etwa fünfhundert Meter entfernt lieferten sich beide Alienparteien einen erbitterten Nahkampf.
„Herr Marxs, warten sie. Wir schauen, wer gewinnt und wischen dann die Reste auf.“
„Aber dann ist ihre Aufmerksamkeit auf uns.“
„Können sie den Luftangriff noch zurückhalten, sagen wir für zweihundertvierzig?“
„Natürlich. Ah, ich verstehe.“
Tzeez setzte sich wieder in seine Deckung und wartete ab. Wenn es verlief, wir er es vermutete, müssten sie überhaupt nicht mehr kämpfen. Zumindest nicht mehr hier.